Fairey Gannet AS Mk.4von Axel Theis (1:72 Revell)
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte erhielt die deutsche Marine im Jahr 1958 ein Flugzeug zur U-Boot-Jagd aus der Luft. Es war die britische Fairey Gannet, von welcher man fünfzehn Einsatzmaschinen und eine Trainingsmaschine anschaffte. Schon ab 1966 wurde die Gannet von der Breguet Atlantic abgelöst, welche viel größer war und eine höhere Reichweite hatte. Ein Nachteil der Gannet gegenüber dem französischen Vergleichsmuster, der Breguet Alize, waren die räumlich getrennten Cockpits der drei Besatzungsmitglieder.
Die Firma Revell kam im Jahre 2008 mit einem neuen Bausatz der Gannet auf den Markt. Der Bausatz war damals ein großer Fortschritt gegenüber dem alten Modell von Frog, welches schon seit den 1950er Jahren produziert wurde, ursprünglich unter dem Label Tri-ang. Dies war ein typischer Bausatz aus dieser Zeit mit wenigen Teilen und kaum vorhandener Detaillierung. Revell hat diesen Bausatz, nach dem Verschwinden von Frog, ich glaube bis in die 1990er Jahre, hin und wieder produziert.
Der neue Bausatz von Revell besitzt einen hohen Detaillierungsgrad mit relativ vielen Teilen, ist aber in einigen Bereichen nicht ganz fehlerfrei. Da wären besonders die Transparentteile der Cockpitverglasung zu nennen. Diese habe ich durch selbst hergestellte Tiefziehteile aus 0,5 mm starken Platten von Bayer Vivac ersetzt. Dadurch konnten die Cockpits geöffnet dargestellt werden. Ebenso wurden die Fahrwerke und die Fahrwerksschächte mittels Scratchbau nachdetailliert. Sehr nachteilig sind die separat beiliegenden Ruder. Diese Teile passten nicht gut. Es war viel Nacharbeit nötig, besonders was die Seiten- und Höhenruder anbetrifft. An vielen Stellen musste auch Flüssigspachtel verwendet werden, was dann einige Schleifarbeit erforderte.
Die deutschen Gannets hatten den gleichen Tarnanstrich wie die britischen Maschinen. Auf den Oberseiten war dies Extra Dark Sea Grey und auf den Unterseiten Sky (Duck Egg Green). Dafür verwendete ich Acrylfarben von Gunze (Mr. Hobby) mit den Nummern H-333 und H-74.
Die beiliegenden Decals waren sehr gut zu verarbeiten, etwas Weichmacher musste allerdings verwendet werden. Anschnallgurte von Eduard für die drei Cockpits habe ich dem Modell auch spendiert. Die Abschlussarbeit war das Anbringen von Gebrauchsspuren, sowie ein Überzug aus seidenglänzendem Klarlack von Ammo of Mig. Wie immer benutzte ich für alle Lackierungsarbeiten eine Evolution Airbrush.
Ich hatte schon viele Modelle auf dem Tisch, welche mehr Bastelspaß brachten, wollte aber unbedingt diese Maschine in meiner Bundeswehr-Sammlung haben. Sehr beim Bau unterstützt hat mich das F-40 Heft über die Fairey Gannet von Siegfried Wache. Die Firma Revell hat den Bausatz schon seit Jahren nicht mehr im Programm. Vielleicht gibt es ja mal irgendwann eine Neuauflage bzw. einen komplett neuen Bausatz aus Tschechien oder aus der Ukraine.
Axel Theis Publiziert am 08. Februar 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |