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Antonov An-14A

„Bienchen“ in der VS-25

von Steven Draht (1:72 Amodel)

Antonov An-14A

Meine Inspiration

Warum die Antonov An-14A in vier Exemplaren 1966 zur NVA kam, darüber kann man verschiedene Meinungen lesen. Am Ende war der Grund einfach nur der, dass einem hohen Genossen das Flugzeug optisch so gut gefiel, dass er es im Besitz haben wollte. So ging es zumindest mir, obwohl ich nun kein Genosse bin bzw. war ;) Ich hatte das Flugzeug irgendwann Mitte/Ende der 1980er Jahre im Armeemuseum Dresden betrachten dürfen und mich darin „verliebt“. Als dann 1988 sogar ein Bausatz von Plasticart im Maßstab 1:72 erschien, war ich begeistert. Ich denke, ich hatte das Modell viermal im Bau; eines davon überlebte aber nur. Und nun, knapp 35 Jahre später, erschien 2022 von der Firma Amodel ein zeitgemäßer Bausatz, welcher auch Maskierfolie und Ätzteile enthält.

Antonov An-14A

Zur Farbgebung

Mein Modell der „997“ ist im Lieferzustand, wie bis zur Umlackierung im Jahr 1967 geflogen, dargestellt. In der Literatur und einigen Beiträgen von Modellbaukollegen wird von einem RAL6003-ähnlichen Farbton als Grün ausgegangen. Auch ein Hellgrau mit hellblaugrauer Unterseite wird vorgeschlagen. Aber das Hellgrau schloss ich von Anfang an aus.

Ich machte mir die Mühe und lackierte RAL6003 auf ein Probestück, legte ein NVA-Hoheitszeichen drauf, fotografierte mit verschiedenen Lichtverhältnissen und schaute mir dann die Bilder in Schwarz/Weiß an. Ich musste feststellen, dass nach einem Vergleich mit den Bildern im Buch Flugzeuge der DDR der Ton RAL6003 nicht passt. Ich entschied mich schlussendlich und unter Vorbehalt für Revells Helloliv 45 und Vallejos Russian AF Grey Blue 71.338. Scheinbar gab es nur für die DDR diese Farbgebung vom Werk aus.

Antonov An-14A

Aber ich hatte mir natürlich Gedanken gemacht, warum RAL6003? Bei dem Museumflugzeug „996“ ist die letzte Tarnlackierung stellenweise abgeblättert und es kommt eine andere, RAL6003-ähnliche, grüne Farbe zum Vorschein. Dies ist aber nicht das Grün des Lieferzustandes. Die erste Umlackierung für die vier An-14A der NVA erfolgte mit weißem Alkydharzlack und blauen bzw. roten Fensterstreifen. Später bekam die „996“ noch vier(!) verschiedene, mit Fotos belegbare Tarnschemen. Zumindest die letzten beiden wurden erst nach Außerdienststellung aufgebracht und wahrscheinlich nur überlackiert.

Umgebaute Kabinenteile
Umgebaute Kabinenteile

Der Bau

Da ich von der „997“ die meisten Abbildungen im Lieferzustand habe, sollte es eben diese werden. Im Bausatz ist für das Cockpit ein breites Instrumentenbrett mit einer oberen Abdeckung vorgesehen. In der NVA gab es nur eine kurze Version des Instrumentenpanels. Der Co-Pilotensitz muss durch einen Passagiersitz mit geändertem Gestell ersetzt werden. Die Türöffnung zum Cockpit war konisch und bedarf der Änderung. Ansonsten ist die Inneneinrichtung des Bausatzes gut wiedergegeben. Ich ergänzte noch Sitzgurte, eine Werkzeugtasche, eine Sonnenblende für den Piloten, Haltestangen im hinteren Bereich der Passagierkabine (Einstiegshilfen) und zwei Vorhänge. Die Zugangstreppe ist im Bausatz als Ätzteil vorhanden, aber meiner Meinung nach unbrauchbar. In manchen Bausätzen soll auch eine Treppe aus Kunststoff enthalten sein, aber auch diese ist wohl nicht das Wahre. Also: Eigenanfertigung.

Antonov An-14A

Cockpit im Lieferzustand
Cockpit im Lieferzustand

Es gab noch ein paar weitere Änderungen, wie zum Beispiel die Scheinwerfer, Nietenreihen, Profilrillen, Rudergelenke, Auspuffe aus Messingrohr usw…

PSP-Platten
PSP-Platten

Antonov An-14A

Zur Grundplatte

Ich wollte mein Modell zur Zeit des Winters 1966/67 präsentieren. Dazu wurde der Rasen mit Erde „bematscht“ und Raureif angedeutet. Die Piloten tragen die damals übliche Winteruniform. Auf Bildern sieht es so aus, als parkten die vier Bienchen in der VS-25 anfangs auf sogenannten PSP-Platten, welche später durch Betonflächen ersetzt wurden. Da die Verwendung von PSP-Platten in den Luftstreitkräften der NVA einmalig bzw. sehr selten gewesen sein dürfte, wollte ich diese unbedingt mit einbeziehen.

Früh am Morgen in Strausberg
Früh am Morgen in Strausberg

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Antonov An-14A

 

Steven Draht

Publiziert am 27. Januar 2023

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