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General Dynamics F-16A

von Max Lorenz (1:72 Revell)

General Dynamics F-16A

Zum Vorbild

Die General Dynamics F-16A Fighting Falcon ist ein Mehrzweckkampfflugzeug, welches ursprünglich von der amerikanischen Firma General Dynamics konstruiert und hergestellt wurde. Deren Militärflugzeugsparte gehört mittlerweile zu Lockheed Martin. Die F-16 ist weltweit für zahlreiche Länder im Einsatz. Der Erstflug war im Februar 1974, die Indienststellung begann im August 1978 bei der US Air Force.

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Seitdem hat sich die Fighting Falcon als das meistverkaufte Jagdflugzeug seiner Zeit etabliert. Von Anfang an war die F-16 weder als technischer Durchbruch noch als mächtige Waffenplattform gedacht, sondern als kostengünstiges "Arbeitstier" für viele Einsatzgebiete. Die F-16 wurde zunächst in zwei Versionen produziert: A ( Kampfversion) und B (Zweisitziger Trainer). In den 80er Jahren wurde die Produktion auf die Modelle F-16 C (einsitzig) und F-16 D (zweisitzig) mit verbesserter Avionik und Triebwerk umgestellt.

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Die hier gezeigte Maschine wurde 1988 als F-16A Block 15 gebaut und am 23.03.1990 an die Belgische Luftwaffe ausgeliefert, wo sie die Kennung FA-120 erhielt. Zum 75. Jubiläum der 2. Staffel erhielt sie die Comete-Sonderlackierung, welche zum 80. Jubiläum nochmal etwas verändert wurde. Später wurde diese F-16 über das mid-life Update (MLU) dem moderneren Block 20 Standard angepasst. Im Juni 2011 wurde sie nach einer Überholung an die jordanische Luftwaffe verkauft, nach einem Zwischenfall ist sie dort allerdings nicht mehr im Einsatz.

Quellen:

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Die F-16-Historie bei Revell

Der aktuelle 72er F-16 Bausatz von Revell ist wohl den meisten bekannt, die sich mit entsprechenden Flugzeugen in diesem Maßstab auseinandersetzen. Seit 2000 ist dieser in elf Varianten (A+C-Version) erschienen, meist nur mit jeweils einem Jahr Pause dazwischen, wenn überhaupt. Aber die Geschichte der F-16 bei Revell ist lang. So gab es 1976 den ersten Bausatz in den Farben des Prototypen. Es folgten bis 1985 vier Wiederauflagen im selben Farbschema, sowie der Niederländischen Luftwaffe, bis man 1988 eine neue Form schaffte. Diese entsprach in den Abformungen der Bauteile zunächst dem Prototypen bzw. den Flugzeugen im Block 1-Standard. 1993 gab es dann erstmals einen zusätzlichen Gussast, welcher entsprechende Bauteile für spätere A-Versionen enthielt, dazu später mehr. Bis zur Ablösung durch die heute verwendete Bausatzform sind ingesamt sieben Verpackungsvarianten erschienen.

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Der Bausatz

Die „Comete“ erschien als dritte Auflage dieser Bausatzform im Jahr 1994 bei Revell und hatte damit schon die zusätzlichen Teile für eine modernere F-16A. Zu den alten in blau gespritzen Bauteilen gibt es also einen neuen Rahmen für die Klarsichtteile (neue Cockpitverglasung mit leichtem, für speziell dieses Flugzeug aber nicht zutreffenden Gelbstich) und ein in grau gehaltenen Rahmen mit Seiten- und Höhenleitwerk, Sidewinder-Raketen, Schleudersitz, Flugzeugnase sowie der Baueinheit der Klimaanlage hinter dem Schleudersitz.

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Der Grundbausatz bietet versenkte Gravuren (welche in ihrer Ausformung auf Höhe der Zeit waren und meiner Meinung nach auch heute noch zumindest „in Ordnung“ sind), ein einigermaßen detailliertes Cockpit, sowie ein eher einfach gehaltenes Fahrwerk und Fahrwerksschächte mit wenigen bis keinen Strukturen.

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An der Detaillierung der zusätzlichen Bauteile ist erkennbar, dass diese neueren Ursprungs sind. So sind die Gravuren besser ausgeformt, Kanten sind schärfer und es gibt Andeutungen von Nietenreihen an den Rudern. Ob letztere wirklich nötig gewesen wären sei mal dahin gestellt, zumal es beim genauen Hinsehen schon ein merkwürdiger Anblick ist, wenn bestimmte Stellen am fertigen Modell Nieten besitzen, andere aber nicht.

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Eine kleine Besonderheit, welche man bei heutigen Bausätzen nicht mehr findet, sind entsprechende Teile für ein komplettes Triebwerk mit Transportwagen, ein Schlepper mit Fahrer und Schleppstange, sowie eine Einstiegsleiter, welche im Bausatz vorhanden sind. Diese sind eher einfach gehalten, aber trotzdem eine nette Ergänzung. So kommt der Bausatz auf insgesamt 145 Bauteile.

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Der matt gedruckte Decalbogen erlaubt nur die Darstellung der Comete-Sonderlackierung. Es gibt einen kleinen Versatz der grau gedruckten Flächen, außerdem sind die Ränder des Trägerfilms wirklich sehr überdimensioniert und sollten später, wenn möglich, noch etwas weggeschnitten werden.

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Der Bau...

...beginnt mit dem Zusammenbau des Cockpits. Die Cockpitwanne und das Instrumentenbrett besitzen keine Strukturen, Instrumente werden aber mit Decals dargestellt. Der neue und wesentlich detailreichere Schleudersitz passt auch ohne Probleme. Anders sieht es bei dem Lufteinlass aus, welcher aus drei äußeren Teilen (zwei Hälften des Mittelstücks sowie der eigentliche Einlauf ganz vorn) zusammengesetzt wird. Die Stoßkanten waren alles andere als auf gleicher Höhe, so dass ordentlich mit Spachtel ausgegelichen werden musste.

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Im aktuellen F-16 Bausatz wird sehr oft das Innere des Lufteinlaufs bemängelt. Hier gibt es einfach zu viele Ecken und Kanten, welche da natürlich nichts zu suchen haben. Im vorliegenden älteren Bausatz hat Revell die Sache wesentlich eleganter gelöst: ein gebogenes „Luftleitblech“, bei dem an der Unterseite der Bugfahrwerksschacht gleich angegossen ist, wird von hinten in den Lufteinlauf eingeschoben und endet, auch anders wie bei der aktuellen F-16, direkt vor dem Triebwerk und nicht vor einer glatten Wand. Das Ganze passt diesmal auch wie angegossen, was ich nicht gedacht hätte. Zumindest in dieser Sache kann alt auch mal besser sein. Die mittlere Strebe im vorderen Teil des Lufteinlaufs ist im Bausatz allerdings nicht vorhanden, was von mir auch ignoriert wurde.

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Als nächstes erfolgt die Montage des Triebwerks. Hier sind alle Bauteile vorhanden, um das komplette Triebwerk außerhalb, sowie auch alle nötigen Teile im Inneren des Flugzeugs darzustellen. Allerdings habe ich darauf und auf das weitere zusätzliche Equipment verzichtet, da ich dieses bereits bei einer vorhandenen F-16 gebaut habe.

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Es folgt der Zusammenbau des Rumpfes und dessen Anbauteile. Hier gibt es keine größeren Passprobleme. Beim Zusammenfügen der Baugruppe des Seitenleitwerks zum Rumpf muss eine deutlich zu sehende Naht verschlossen werden, genau wie ein paar unsaubere Übergänge am unteren hinteren Rumpf.

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Der größte Schwachpunkt des Bausatzes stellt für mich das Fahrwerk dar. Ist das Hauptfahrwerk noch ansatzweiße detailliert, fehlt beim Bugfahrwerk nahezu alles. Es gibt keine Gravuren im zu flachen Fahrwerksschacht, auch die Fahrwerksklappe besitzt keine Strukturen. Das eher grob dargestellte Fahrwerksbein fällt da gar nicht mehr so auf. Beim Hauptfahrwerk haben die Klappen und der Schacht immerhin ein paar Strukturen, die Fahrwerksbeine sind gut gestaltet und auch die Art der Montage ist durchdacht. Der Zusammenbau der Räder ist allerdings ziemlich ungewöhnlich: beim Bugfahrwerk wird die Felge in den kompletten Reifen geklebt. Ähnlich ist es auch bei den Rädern des Hauptfahrwerks: Je Rad besteht dieses aus drei Teilen, wobei die sehr unsauber ausgeführten Felgen (eventuell beschädigte Gussform) zwischen beide Reifenhälften eingeklebt werden. Formschlüssig ist das Ganze dann auch nicht. Aber bei einem fast 35 Jahre alten Grundbausatz lege ich das jetzt auch nicht auf die Goldwaage, zumal der Rest zufriedenstellend ist.

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Großartige Umbauarbeiten habe ich während des Baues nicht gemacht, da ich den Bausatz so bauen wollte, wie er ursprünglich konstruiert wurde. Daher habe ich u.a. das am unteren rechten Flügel angebrachte Copyright „Revell 1988“ auch nicht erntfernt. Ergänzt wurden lediglich die beiden Positionslichter seitlich des Lufteinlasses.

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Lackierung und Decals

Revell gibt für die Farbgebung Mausgrau 47 für die Nase und Blau 56 für den Rest an. Ich habe mich allerdings für Ultramarinblau 51 entschieden, da dies etwas heller und leuchtender ist und meines Erachtens besser mit dem Farbton der wenigen Vorbildfotos überein stimmt. Vor dem Lackieren wurde noch grundiert, danach die Oberfläche mit glänzenden Klarlack für die Decals vorbereitet.

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Die Abziehbilder ließen sich zu meiner Überraschung sehr gut verarbeiten, wirkten sie doch auf dem Trägerpapier ziemlich dick. Sie lösten sich ohne Probleme, sind nicht gerissen und haben sich teilweise schon ohne Weichmacher in die Gravuren gelegt. Nur der bereits erwähnte breite Trägerfilm störte mich und wurde, wo es möglich war, entfernt (nach dem Versiegeln mit seidenmatten Klarlack sieht man davon aber auch nicht mehr viel). 

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Weichmacher wurde trotzdem verwendet. Ich habe immer zwei zur Auswahl: Tamiya (bisher eher weniger starke Wirkung) und MicroSol von Microscale, welcher seinen Namen alle Ehre macht. Die Decals reagierten auf den Tamiya-Weichmacher zu meiner Verwunderung allerdings sehr empfindlich und schlugen übermäßig viele Falten. Im Verlauf erwieß sich MicroSol als bessere Alternative. Am Ende wurde alles noch mit Seidenmatt von Humbrol versiegelt, so dass nach drei Monaten und 19 Stunden Bauzeit das Projekt „Comete“ abgeschlossen werden konnte.

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Fazit

Am Ende bleibt zu sagen, dass man mit einem so „alten“ Bausatz doch noch eine vernünftig aussehende F-16 bauen kann, auch wenn man natürlich über bestimmte Sachen hinweg sehen muss. Wer diesen Bausatz vor sich liegen hat, sollte nicht all zu viel nörgeln und auch nicht versuchen, alle Fehler zu beseitigen, sondern sich an dem erfreuen, was er sieht. Wer eine top detaillierte F-16 bauen möchte, hat schließlich genügend andere Möglichkeiten.

General Dynamics F-16A

Max Lorenz

Publiziert am 30. September 2022

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