BAe Hawk 200Prototyp aus einem Kit-Oldievon Thomas Brückelt (1:72 Matchbox)
Der alte Bausatz des Hawk 200-Prototypen verbrachte schon einige Zeit im Keller, nun wurde es Zeit, ihn zu bauen. Meine letzten beiden Projekte, die schweizer Hawk und die "Saudi Hawk", förderten die Motivation dazu.
Gemäß seines Alters war der Bausatz recht schlicht detailliert und hatte die Matchbox-typischen Schützengräben auf seiner Oberfläche. Die Form des Bugs passte leider überhaupt nicht, die Teile, die den Cockpitbereich füllen sollten, blieben am Gießast und ein eigenes wurde gebaut.
Bei meiner Recherche stellte sich heraus, dass die ZH200 vier unterschiedliche Anstriche trug. Zwei davon (Grau und Schwarz) ermöglicht Matchbox mit dem beiliegenden Decalbogen. Es gab noch einen mit zwei Olivtönen. Mir gefiel jedoch die Wüstentarnung am Besten, die wohl Kunden im Mittleren Osten ansprechen sollte. Insbesondere ein Bild im Flug, mit AIM-7 Sparrow und AIM-9 Sidewinder hatte es mir angetan, so wollte ich mein Modell darstellen, allerdings am Boden stehend.
Zunächst baute ich das Cockpit aus Polystyrolplatten (PS). Ich nutzte ein Bild des Instrumentenbrettes einer Hawk T2, passte es mit einem Grafikprogramm ein wenig an und druckte es als Decal, sowie die individuellen Beschriftungen der ZH200 im Wüstentarnkleid. Der Schleudersitz stammt aus der Restekiste. Der beiliegende war etwas schlicht und hatte im oberen Bereich eine heftige Sinkstelle. Auch die Instrumentenbrettabdeckung fertigte ich als Tiefziehteil selbst an und ergänzte das HUD.
Nachdem ich die Rumpfhälften beisammen hatte, stand der Neubau der Nase an. Der obere Bereich musste etwas hochgezogen werden und das Radom hat sowieso eine ganz andere Form, als das, was der Bausatz abliefert. Da ich den Cockpitbereich mit einem Spant vorne abtrennte, hatte ich somit schon mal eine Bleikammer geschaffen. Denn Gewicht braucht das Modell, wenn es nicht aufs Heck fallen soll. Ich trennte den oberen Bereich der Nase ab und klebte PS-Plättchen auf, die ich gemäß einer Zeichnung in Form schliff. Das Radom baute ich mit einem vertikalen Spant und zwei horizontalen Spanten, die in der Seitenansicht und Draufsicht die Form vorgaben. Dann wurden die freien Stellen mit 4 mm starkem PS-Plattenmaterial gefüllt. Nachdem der Klebstoff getrocknet war, schliff ich die Nase in Form. Die Kanonenmündung auf der linken Seite gehört dort nicht hin und wurde abgeschliffen, die rechte musste ich neu bauen, da ich die vorhandene beim Schleifen der neuen Nase beschädigte. In dem Rahmen kam gleich noch ein Mündungskanal und zwei Schlitze für die Abgase der Kanone hinzu.
Zu den weiteren auffälligeren Ergänzungen gehören noch das RWR-Gehäuse am Seitenleitwerk und die beiden horizontalen Finnen etwas unterhalb und unmittelbar vor den Höhenrudern. Weiterhin entstanden sämtliche Details aus gezogenen Gießästen oder 0,5 mm PS, das ich teilweise noch dünner schliff. Die Fahrwerksklappen aus dem Bausatz nutzte ich, auch diese wurden in ihrer Materialstärke stark reduziert.
Das beiliegende Fahrwerk ist für sein Alter gar nicht so verkehrt, da ich jedoch von meiner fliegenden Saudi Hawk das Fahrwerk übrig hatte, landete dieses doch deutlich feiner detailliertere am Modell. Den Hauptfahrwerksschächten verlieh ich noch etwas Struktur mit gezogenen Gießästen.
Die Sidewinder-Raketen stammen ebenfalls aus dem Revellbausatz der Hawk, die beiden Sparrows aus einem Hasegawa-Waffenset. Blaue Kringel sind an den Waffen nicht zu erkennen. Somit war der „Habicht“, als das Bild aufgenommen wurde, mit scharfen Waffen unterwegs.
Lackiert habe ich mit dem Pinsel und Email-Farben von Humbrol und Revell.
Der beiliegende Decalbogen geht überraschenderweise recht weit in die Tiefe, für meinen Geschmack absolut ausreichend für ein 1:72-Modell. Er war trotz seines Alters nicht vergilbt und konnte daher verwendet werden. Die Decals sind sauber gedruckt und decken auch sämtliche Wartungs- und Warnhinweise ab, die auf den Bildern der ZH200 mit der Wüstentarnung zu erkennen sind.
Matter Klarlack von Tamiya versiegelt die eher seltene, einsitzige Variante der Hawk (62 Maschinen wurden gebaut; Nutzer: Indonesien, Malaysia, Oman). Thomas Brückelt, Publiziert am 22. August 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |