MiG-25RBT Foxbat-Bvon Lucas Binias (1:48 Revell)Zum VorbildAuf dem Höhepunkt des kalten Krieges befanden sich die USA und die Sowjetunion in einem ständigen Duell, was zu wahrlich abenteuerlichen Geschichten und Konstruktionen führte. In diese Kategorie fällt auch die MiG-25. Entwickelt als Antwort auf die XB-70 "Valkyrie" wurde die MiG-25 als Abfangjäger konzipiert und auf einer Flugshow in Moskau 1967 präsentiert. Bedingt durch den kalten Krieg wurde jede neue militärische Technologie möglichst Top Secret gehalten und so zogen die USA aus ein paar verrauschten Fotos ihre Schlüsse, dass es sich bei der MiG-25, von ihnen Foxbat genannt, um einen schnellen, wendigen Luftüberlegenheitsjäger handelt, der ihrem F-X Programm (aus dem später die F-15 Eagle entsprang) etwa 10 Jahre voraus war. Erst nach dem Überlaufen von Viktor Belenko 1976 wurde klar, dass das ein Trugschluss war. Die MiG-25 war relativ krude und die Leistung wurde mehr oder minder durch rohe Gewalt erreicht. Resultat war eines der wenigen hauptsächlich aus Stahl gefertigten Kampfflugzeuge, denn es sollte schnell und einfach in großer Stückzahl gebaut werden, Titan war dafür nicht geeignet. Angetrieben wurde es von zwei riesigen Tumansky R-15 Triebwerken, die eigentlich für Aufklärungsdrohnen entwickelt wurden. Damit konnte die MiG-25 kurzzeitig Geschwindigkeiten von bis zu Mach 3,2 erreichen. Die Triebwerke hatten ursprünglich aber eine Haltbarkeit von nur ca. 100 Stunden. Und wendig war sie keineswegs. Die großen Flügel benötigte die MiG-25, um überhaupt in der Luft zu bleiben, bedingt durch die hohe Masse der Konstruktion. Nichts desto trotz ist die MiG-25 nach der SR-71 das schnellste in Serie gebaute, bemannte Kampfflugzeug mit diversen Rekorden, die bis heute Bestand haben, sowohl was Geschwindigkeit, als auch Flughöhe angeht. Von 1964 bis 1984 wurden knapp 1.200 Stück gebaut. Die MiG-25 RBT "Foxbat B" ist eine modifizierte Höhenaufklärer-Variante, basierend auf der MiG-25R, die statt des Radars im Bug Kameras und Sensoren verbaut hatte und meist unbewaffnet flog. Noch 2010 waren ca. 40 Stück bei der russischen Luftwaffe im Dienst. Mein ModellDas Modell stammt ursprünglich von ICM und wurde von Revell "reboxed". Kurz und bündig - ein super Kit! Auf den ersten Blick sieht es kompliziert aus, weil der Rumpf nicht nur aus einer oberen und unteren Hälfte besteht, bedingt durch den modularen Aufbau vieler verschiedener Varianten, die ICM im Programm hat. Doch durch clevere Aufteilung und gute Fertigung lässt sich das Modell super bauen, die Passgenauigkeit ist spitze. Einzig das Fahrwerk ist etwas wackelig und wurde daher mit Sekundenkleber behandelt. Das wäre auch das einzige Manko des Bausatzes, das Fahrwerk ist unbelastet dargestellt. Auf vielen Fotos sieht man, dass die MiG-25 RBT mit Zusatztank leicht nach hinten abfällt. Das ist so ohne weiteres nicht der Fall. Damit der Vogel aber nicht hinten überkippt, wurde der Bug mit ordentlich Schrauben vollgestopft. Bis auf ein paar Papier-Vorhänge im Cockpit wurden keine extra Teile verbaut. Lackiert wurde es hauptsächlich mit Tamiya- und Vallejo Farben, gealtert und verschmutzt mit weiteren Farben von Vallejo und Washes von Ammo, versiegelt mit Klarlack von Tamiya. Da ich im Moment auf der Schiene sowjetischer und russischer Muster bin, kommt irgendwann auch noch ihr Nachfolger, die MiG-31 neben sie in die Vitrine. Doch vorher muss erst der Platz geschaffen werden, denn die MiG-25 ist schon ein ordentliches Trumm.
Lucas Binias Publiziert am 01. Februar 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |