Grumman F-14B TomcatWhat-ifvon Hajo Lippke (1:72 Academy)
Einer der neueren Bausätze der F-14 Tomcat ist der von Academy. Da er sehr gelobt wurde, habe ich mir einen beschafft und bin – bis auf wenige Kleinigkeiten – auch sehr begeistert! Der Bausatz selbst ist eigentlich für eine F-14A, aber enthält alle notwendigen Teile für die späteren B und D-Versionen. Ich wollte aber eh einen anderen Weg gehen und eine „what if“-Tomcat bauen.
Bereits aus den ersten Jahren der Erprobung der F-14 als „Bombcat“ gibt es Bilder einer Tomcat mit der beeindruckenden Waffenladung von 14 Mk 82 500-Pfund-Bomben. Dieses wollte ich nachbauen und habe dazu auch gleich noch mal an der Lackierung einige Kreativität hineingebracht.
Diese Kreativität beruht zugegebenermaßen aber auf dem Wirken eines amerikanischen Designers namens Keith Ferris, dessen so genannte „Ferris-Schemes“ zumindest testweise an zahlreichen Maschinen der US Navy als Tarnschema ausprobiert worden sind. Hier habe ich mich sehr inspirieren lassen.
Beim Bau sind mir vor allem zwei Schwachstellen aufgefallen. Die eine ist das Bugfahrwerk, das meiner Meinung nach komplett ausgefedert dargestellt worden ist, was für eine am Boden stehende Maschine nicht gut ist. Sie steht dann viel zu hoch, also habe ich den Hydraulikzylinder entsprechend gekürzt. Auf dem Bild kann man erahnen, wieviel Material ich herausgeschnitten habe:
Die zweite Schwachstelle ist der „Klapperatismus“, der bei diesem Bausatz leider nicht synchronisiert ist. Eigentlich ist sogar vorgesehen, die Schwenkflügel fest zu montieren, was aber bei einer F-14, die keine Unterflügelpylone hat, die mitschwenken müssen, schade ist. Alle anderen mir bekannten Bausätze in diesem Maßstab haben eine Verbindung zwischen den beiden Flügeln, um synchrones Schwenken zu ermöglichen – der Bausatz von Academy leider nicht.
Sehr loben kann ich dagegen das Cockpit mit den beiliegenden Decals, die ein hervorragendes Gesamtbild ergeben:
Der Bau der Rumpfstationen mit den Aufnahmen für die insgesamt 14 Bomben war unkritisch, da ich einfach die „Phoenix-Rails“ genommen habe, an die dann Einzelpylone aus dem Bausatz einer (so meine ich mich zu erinnern) F-111 von Hasegawa montiert wurden.
Die verwendeten Decals stammen aus dem Originalbausatz für die Wartungshinweise u. ä., beziehungsweise aus meiner Restekiste und ursprünglich von einer F-14B von Hobbyboss für die Staffelmarkierungen.
Und die Waffenladung (Inhalt von mehr als zwei Fujimi-Waffen-Sets) in voller Pracht:
Die von mir geschilderten Schwächen des Bausatzes mindern die Freude am Basteln sowie das Gesamtergebnis nicht wirklich, so dass ich die F-14 Tomcat von Academy uneingeschränkt empfehlen kann! Hajo Lippke Publiziert am 08. Oktober 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |