Boeing EA-18G Growler„Luftwaffe“von Hajo Lippke (1:72 Academy)
Wie ja viele wissen, benötigt die Luftwaffe in den kommenden Jahren einen Nachfolger für den Tornado. Aus dem ausgeschriebenen Wettbewerb sind inzwischen bereits die F-15 und die F-35 rausgeflogen und nur noch die F-18 und ein überarbeiteter Eurofighter drin. Ende März 2020 werden jetzt die ersten Presseberichte laut, nach denen es auf eine „Doppel-Lösung“ hinauslaufen könnte – es werden einfach sowohl Eurofighter als auch F-18 beschafft.
Welche F-18 es konkret werden soll, steht meines Wissens nach noch nicht fest, aber es wird wohl die EF-18G Growler häufig genannt, da diese die SEAD-Fähigkeit der ECR-Tornados als Rolle übernehmen könnte - damit hätte man eine Spezialrolle, die man durch die Luftwaffe ins Bündnis einbringen könnte. Spannend bleibt aber weiterhin, ob und in welcher Form die "nukleare Teilhabe", also die Fähigkeit, A-Bomben ins Ziel zu bringen, weiterhin gewährleistet wird. Angeblich ist das zur Zeit der Hauptgrund, weshalb die Tornados überhaupt noch im Dienst sind...
Im Zuge eines „What if“-Groupbuild im Aircraft Resource Center habe ich diese Maschine in den Farben der Luftwaffe gebaut und stelle fest, dass aus dem „what-if“ eher ein „when-if“ geworden ist – die Beschaffung scheint tatsächlich sehr wahrscheinlich geworden zu sein.
Der Bau war sehr angenehm und ohne größere Probleme, bei den Decals musste ich natürlich auf meine Grabbelkiste zurückgreifen. Dabei ergab sich eine kleine Anekdote… Ich bin ja mit meinem Leben echt toootal zufrieden und glücklich, aber neulich bin selbst ich neidisch geworden:Für die EA-18G brauche ich natürlich deutsche Markierungen - also einen tiefen Blick in meine Decal-Kiste geworfen und "voilà", das passt: Tornado-Decals vom "Lechfeld-Tiger" von 2011! Sieht im Original so aus. Eine kurze Recherche zum aktuellen Zustand des Fliegers ergab nur, dass die Maschine "in Erding" stehen soll. Hmmm, was heisst das? Kann ich nun die Kennung 46+33 auf meiner Hornet nutzen, oder gibt es quasi "Konkurrenz"?
Nun habe ich einen Arbeitskollegen und Freund, der Luftwaffen-Offizier ist. Ein Jetti. Den frage ich also nun, ob er was über den Jet weiß. Die Antwort kommt schnell: Der ist quasi ausgemottet, das Leitwerk soll bereits in irgendeinem Garten stehen, ansonsten aber sei das Kennzeichen gesperrt. "Hä, gesperrt?", denke ich und frage nach. "Jahaa, Vorrechte!", antwortet er mit einem Smiley. Und ergänzt dann noch: "Schau mal genauer auf die Canopy..."
Ich zoome also ran... Da stehen Pilotennamen... Da steht sein Name auf dem Ding! Und dann schaue ich auf den Decalbogen von Revell - da ist ebenfalls sein Name drauf! Mein Kumpel hat sein eigenes Modellflugzeug! Verdammt... Okay, natürlich Ehrensache, dass sein Name auch auf die EA-18G kommt - nur den Dienstgrad habe ich weggeschnippelt, Hauptmann ist er schon längst nicht mehr. Hier steht jetzt sein Name drauf:
Als weitere Reminiszenz an die schicke Tiger-Meet-Lackierung habe ich auch einem der Störbehälter ein Tiger-Muster spendiert:
So, dann schauen wir mal, wann mein Bausatz auch im Original verwirklicht wird und ob mein Kumpel eines Tages tatsächlich so eine Kiste fliegt! Bei der Lackierung habe ich mich übrigens nicht an dem langweiligen einfarbigen Schema des Eurofighter orientiert, sondern dem etwas spannenderen Anstrich der F-4F Phantom in Norm 90J. Macht einfach optisch noch mehr her. Hajo Lippke Publiziert am 28. März 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |