Canadair Sabre CL-13 Mk.5Luftwaffe, Waffenschule der Luftwaffe 10, Oldenburgvon Werner Thümling (1:72 Airfix)Bei der dargestellten Maschine handelt es sich um eine Canadair CL-13A Sabre Mk.5. Im Rahmen der Erstausstattung mit Luftfahrzeugen bestellte die Luftwaffe bei Canadair 225 Maschinen vom Typ Canadair CL-13B Sabre Mk.6. Als Zugabe für die Waffenschulung erhielt sie von Kanada kostenlos 75 Maschinen der im Modell dargestellten Version, die mit einem schwächeren Triebwerk ausgestattet waren. Damals war man noch echt großzügig. Diese Flugzeuge wurden zur Flugausbildung und Ausbildung an dem Waffensystem genutzt. Nutzer war die Waffenschule 10 (WaSLw 10) der Luftwaffe, die im Jahre 1957 auf dem Flugplatz Nörvenich (ETNN) aufgestellt wurde. Der Flugplatz Nörvenich wurde für die Royal Air Force (RAF) erst nach dem zweiten Weltkrieg gebaut und ab August 1954 in Betrieb genommen. Jedoch bereits im Dezember 1955 wurde der Flugplatz an das neu geschaffene Bundesministerium der Verteidigung übergeben. Im Dezember 1955 wurde auf dem Gelände des Flugplatzes eine Verwaltungsstelle für die 1. Luftwaffen-Lehrkompanie der kurz zuvor gegründeten Bundeswehr errichtet. Das stellt auch die Geburtsstunde der bundesdeutschen Luftwaffe dar. Wenige Tage später trafen die ersten 13 Bundeswehrsoldaten in Nörvenich ein, um hier in Anwesenheit des Bundesverteidigungsministers Theodor Blank am 2. Januar 1956 vereidigt zu werden. Die WaSLw 10 verlegte jedoch schon 1958 von Nörvenich nach Oldenburg um und machte Platz für das neu aufgestellte Jagdbombergeschwader 31. Das Modell ist die North American F-86 F /E(M) Sabre von Airfix in 1:72. Ein sehr schöner und passgenauer Bausatz dessen Mankos Räder und Schleudersitz durch die Nutzung dieser Teile aus einem alten Bausatz von Heller kompensiert wurden. Die Decals sind von HaHen - auch hier auf einem durchgehenden Bogen gedruckt aber dafür sehr gut zu verarbeiten. Die Figuren sind von Preiser. Bei der Farbgebung war zu beachten, dass diese Flugzeuge entsprechend dem Farbschema der Kanadischen Luftwaffe lackiert waren, wobei die Unterseite in „PRU-Blue" eine längere Misch-Orgie mit den Revell Aqua-Color Farben erforderte. Da aber Revell auf seiner Internet-Seite freundlicherweise fast alle Bauanleitungen einstellt, kann man sich an den vorgeschlagenen Farbmischungen der vergleichbaren Bausätze orientieren. Ich verwende deswegen nur noch Revell-Farben und mische die benötigten Farbtöne mit dieser Hilfe zusammen - das klappt gut und vereinfacht die Logistik bei den Modellbau-Farben enorm. Ganz toll wäre es natürlich, wenn Revell eine Tabelle auf den Markt brächte, in der alle gängigen Farbtöne und die Mischverhältnisse der dazugehörigen Revell-Farben angegeben wären - dies Tabelle wäre mir sogar ein paar Euro wert, weil Revell-Farben gibt es überall zu kaufen und sie haben eine aus meiner Sicht gute Qualität, vor allem wenn man sie mit 70 %igem Isopropanol aus der Apotheke verdünnt. Das Diorama wurde durch ein Foto aus dem Buch „Jet-Geschwader im Aufbruch" von Klaus Kropf, erschienen im VDM-Verlag, inspiriert. Übrigens ein sehr informatives und gut gemachtes Buch über die Anfangszeit der Luftwaffe nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Gegensatz zum Vorbild-Foto habe ich den Piloten, der im Bausatz enthalten ist, im Cockpit platziert und mir so das Ausrüsten des Sitzes mit Gurten erspart. Ich versuche meine Modelle immer in den Kontext eines Dioramas zu stellen, weil ich der Meinung bin, dass sie so erst richtig in einem gewissermaßen maßstäblichen Museum zur Geltung kommen. Die Szene stellt den typischen Zeitpunkt nach Anlassen des Triebwerkes und der Durchführung der letzten Überprüfungen vor dem Losrollen des Luftfahrzeuges dar. Augenscheinlich nehmen die kleinen Preiser-Figuren es mit dem Gehörschutz noch nicht so ernst - dann brauchen sie zumindest bald keine teure Stereo-Anlage mehr. Ich wünsche den Lesern viel Spaß mit dem kleinen Diorama.
Werner Thümling Publiziert am 22. Juli 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |