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Folland Gnat T.1

von Roland Sachsenhofer (1:72 Airfix)

Folland Gnat T.1

„Gnat“, also Stechmücke, scheint als Bezeichnung des kleinen Trainers bestens gewählt: mit gerade 7,30m Flügelspannweite, einer Länge über alles von knapp über 9,60m sowie einem Leergewicht von 2330 Kilogramm ist dieser Zweisitzer tatsächlich ein Winzling.

Folland Gnat T.1

Dabei war die Gnat ursprünglich als Kampfflugzeug für die Royal Air Force konzipiert worden, musste sich in der Ausscheidung aber gegen die Hawker Hunter geschlagen geben.

In Folge fusionierte die Firma Folland mit Hawker Siddeley, die den kleinen Strahljäger als zweisitzigen Trainer dann tatsächlich in Serie gehen ließ. Die RAF stellte die Gnat mit großem Erfolg als Standard-Fortgeschrittenentrainer ein, welche erst in der Mitte der 70er Jahre von der BAE Hawk abgelöst werden sollte.

Finnland war an der Einsitzer-Version interessiert und stellte 14 dieser leichten Strahljäger in Dienst, außerdem wurden 175 Stück von der indischen Luftwaffe angekauft. Indien erwarb wenig später die Lizenzrechte und startete eine eigene Entwicklungslinie: als „Ajeet“ flog dieser Typ erfolgreiche Kampfeinsätze und erwarb sich bei seinen Nutzern einen guten Ruf.

Folland Gnat T.1

Die Gnat hatte also trotz ihrer kleinen Abmessungen eine recht wahrnehmbare Spur in der Militärfliegerei hinterlassen.

Dementsprechend willkommen sind die beiden Neuauflagen dieses Typs im 72er und 48er Maßstab von Airfix.

Die Version in 72maliger Verkleinerung ist alles in allem ein kleines Schmuckstück. Besonders gefallen hat mir die durchdachte Konstruktion, die es auf erstaunlich einfachem Weg erlaubt, den Rumpf mit wenigen durchgehenden Klebenähten aufzubauen. Dies ist besonders willkommen, da die Mittellinie des Modells mit Antennen und anderen Details übersät ist, sodass ein Verschleifen der Mittelnaht sehr schwer gefallen wäre.

Sinnvolle Teilelösungen sind auch bei den Vorder- und Hinterkanten der Flächen zu finden, die durch den durchdachten Aufbau nichts von ihrer Schärfe einbüßen.

Das Bausatzteil für das Pitotrohr ist ein wenig zu grob ausgefallen, daher habe ich es mit einem selbstgezogenen Stück Gussast ersetzt. 

Zwar habe ich ein Pavla-Resincockpit verbaut, dies ist aber kein unbedingtes Muss; der Bausatz gibt schon ein recht gutes Maß an Detaillierung vor - und auch bei meinen Resin Sitzen habe ich die Gurte durch solche aus bemalter Maskierfolie ersetzt.

Folland Gnat T.1

Die Decalfolie beeindruckt mit der Anzahl der Stencils sowie ganz allgemeinen mit Qualität. Um wirklich alle Stencils aufzubringen, sollte man sich schon etwas Zeit nehmen. Dafür ist es aber auch einen Arbeit, die sich, wie ich finde, lohnt.

Mein Modell ist ansonsten aus der Schachtel gebaut, die dargestellte Maschine flog übrigens 1964 bei der Central Flying School in Little Rissington/ Gloucestershire.

Folland Gnat T.1

Jetzt freue ich mich schon auf die 48er Version dieses charaktervollen, klassisch proportionierten Trainers. Den Kauf und Bau der 72er Ausgabe kann ich jedem, der ein kurzes und gut zubereitetes Bauvergnügen sucht, voll und ganz empfehlen.

Wenn ihr euch selbst ein Bild vom Bausatz und dem Bauprozess machen möchtet, kommt ihr hier zum Baubericht

Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro.sachsenhofer@gmx.at

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Folland Gnat T.1

 

Roland Sachsenhofer

Publiziert am 09. Juni 2015

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