Mercedes-Benz 170V LimousineSS-PzGren-Div. „Das Reich“, Instandsetzung, Ostfront 1942-43von Andy Hartung (1:35 MiniArt)Über die letzten Jahre hat sich bei mir doch eine recht passable Sammlung von 1:35 Militärbausätzen angesammelt. Nur dummerweise kommen die schneller, als ich sie baue, entsprechend nehme ich immer gerne teil, wenn irgendwo Wettbewerbe oder Gruppenbauten angekündigt werden, unabhängig davon, wie weit andere Projekte sind. Es ist immer ein guter Vorwand, sich einem neuen Großprojekt zu widmen. So starte auch der Mercedes 170V als Teilprojekt eines größeren Dioramas. Denn im August wurde ein Gruppenbau auf Facebook angekündigt mit dem Thema „Krieg im Osten 1941-1945“. Da ich hierfür ein paar Bausätze hatte, begann die Überlegung für ein nettes Diorama. Ich will an der Stelle noch nicht zu viel verraten, das wird dann wohl Gegenstand eines späteren Beitrags von mir. Aber zumindest kann ich sagen, dass eben auch der Mercedes Teil dieses Dioramas sein wird. Zum Bau
Ein MiniArt-Bausatz ist immer eine Herausforderung, auch wenn es sich nur um einen kleinen Pkw handelt. Das allerdings nicht etwa, weil die Qualität so schlecht ist, sondern eher das Gegenteil. Der Hersteller arbeitet mit vielen Kleinteilen und die Bausätze sind sehr detailliert. Hinzu kommen zum Teil anspruchsvolle Bautechniken. Doch wenn man das alles richtig umsetzt, ist einem ein Mini-Kunstwerk garantiert. Und so begann der Bau damit, die Gussrahmen zu waschen, was schon eine kleine Herausforderung war, damit die Teile nicht vom Rahmen abbrechen. Denn gerade weil diese so klein waren, wären diese dann sicher auch verloren gewesen. Anschließend startet das Ganze mit dem Motorraum. Hier ist der Motor mit sämtlichen Kleinteilen dargestellt. Eigentlich sehr schade, dass ich in meinem Projekt die Motorhaube nicht geöffnet zeigen kann. Man kann hier generell sehr viele Stunden bauen, ohne dass man am Ende auch einen wirklichen Fortschritt sieht. Allein mit Motor und Fahrzeugrahmen sind einige Stunden vergangen.
Was eine weitere kleine Hürde war, sind recht ausgeprägte Trennnähte und/oder größere und viele Angusspunkte an einigen Teilen, insbesondere den Stoßstanden und Rahmen. Hier musste man schon ziemlich aufpassen, um die Details nicht zu zerstören und Teile zu zerbrechen. Als schwieriger erwiesen sich einige Bautechniken am Fahrwerk. So sollten Bremsleitungen an den Hinterrädern mit gezogenem Gussast dargestellt werden. Der Auspufftopf wurde nur mit zwei kleinen PE-Teilen am Fahrwerksrand befestigt, auch das war nicht so leicht, da sich der immer wieder gelöst hatte. Im Innenraum wurden die Size aus mehreren Teilen gebaut, sogar PE-Teile für die Führungsschienen liegen dem Bausatz bei. Die Struktur ist sehr gut umgesetzt worden. Des Weiteren haben wir ein sehr filigranes Lenkrad und ein fein strukturiertes Armaturenbrett. Hier musste man aber die Anzeigen von Hand bemalen. Mit winzigen PE-Teilen wurden auch die Stellschrauben zum Anstellen der Frontscheibe eingebaut. Die Seitenverkleidung weist auch eine sehr gute Struktur auf. Fensterkurbel und Türgriffe liegen extra bei. Die Seitenscheiben werden in zwischen den Türen und der Innenverkleidung eingebaut. Während des ganzen Baus konnte man die Teile immer wieder gut trockenpassen, gerade die Karosserie hat derartig gut gepasst, dass die auch ohne Kleber gehalten hätte. Nur im Bereich der Motorhaube und des Kühlers gab es ein paar kleinere Passschwierigkeiten, aber nichts, was nicht schnell behoben sein sollte. Auch im Außenbereich wurden noch kleine PE-Teile angebracht, wie den typischen Mercedesstern auf der Kühlerhaube oder die winzigen Scheibenwischer. Lediglich das Fehlen vom Marschscheinwerfer kann ich hier kritisieren. Das Fahrzeug wurde mit Ammo of MiG Dunkelgrau und die Stoßstange weiß lackiert. Ich entschied mich zur Darstellung des Fahrzeugs der SS-Panzergrenadierdivision "Das Reich". Sicherlich eine kritisierbare Auswahl, für das Diorama aber notwendig, wie sich zeigen wird, zumal das Fahrzeug an sich und auch das Diorama nichts glorifizieren wird.
Zum VorbildWie gerade angedeutet, gehörte das Fahrzeug einer Instandsetzungseinheit der SS-Panzergrenadierdivision „Das Reich“ im Jahr 1943 an. Dieses Fahrzeug wird in erster Linie sicher als eine Art „Gelber Engel“ an der Front im Einsatz gewesen sein und kleinere technische Probleme oder Pannen behoben haben. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass man das Fahrzeug als Verbindungswagen eingesetzt hat. Die Division entstand ursprünglich am 10. Oktober 1939 als SS-Verfügungsdivision, welche aus der Verfügungsgruppe hervorging. Sie bekam 1940 während des Westfeldzugs erste Fronterfahrung, wo der Verband an der Besetzung der Niederlande beteiligt war. Ende des Jahres wurde der Verband umbenannt in SS-Division „Reich“ (mot.) wo sie zunächst als Besatzungstruppe, später am Balkanfeldzug und dem Unternehmen Barbarossa beteiligt war. 1942 wurde der Verband dann zur SS-Panzergrenadierdivision „Das Reich“ umgegliedert, und nahm so auch an der Schlacht um Kursk bei. Im Oktober 1943 folgte dann die finale Umbenennung in 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“. Der Verband macht sich an allen eingesetzten Orten schweren Kriegsverbrechen gegenüber der Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenen schuldig. Dabei kam es zu verschiedenen Massakern und Vergeltungsaktionen.
FazitMir hat der Bau des Fahrzeugs viel Spaß gemacht, MiniArt sorgt zwar dafür, dass man Geduld mitbringen muss, aber der Bau verläuft absolut reibungslos und macht keine Schwierigkeiten. Ich denke, auch die Alterung ist überzeugend geworden. Ich freue mich schon, dass Fahrzeug in einem ansprechenden Diorama unterzubringen. Andy Hartung Publiziert am 09. Januar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |