Saurer RK-7Wüstenfernaufklärungsgruppevon Andreas Maleika (1:35 HobbyBoss)GeschichtlichesAngefangen hatte es mit einer kleinen Episode; am 15 März 1941 bricht Oberstleutnant Graf v. Schwerin, Kommandeur des Regimentsstabes z.b.V. 200 zu einem Fernaufklärungseinsatz in das Fezzan-Gebiet im Süden der Libyschen Wüste auf. Er führt einen kleinen motorisierten Trupp an, um über die Oase Hun die wichtigsten Orte des Fezzan-Gebiets - Mursuk und Gatrun - zu erreichen. Ziel ist es, gesicherte Informationen über die Aktivitäten der Freien Franzosen, die aus dem Tschad vorstoßen, zu gewinnen und den Zustand der verbliebenen Italienischen Wüstenforts zu erkunden. Nach ca. drei Wochen kehrt die Einheit am 3 April 1941 wohlbehalten und ohne Feindberührung nach Agedabia zurück. Dieser Raid bleibt das einzige Unternemen dieser Art des DAK. Zum Vergleich: die Long Range Desert Group (LRDG) der Alliierten führt während der Zeit des Afrika-Feldzuges über 200 solcher Erkundungen durch. Es wurde nicht berichtet, was für Fahrzeuge v. Schwerin bei seinen Vorstoß begleitet haben, noch gibt es Informationen über seine Mannschaft. Unter der Annahme, dass ausreichend Verpflegung und Treibstoff mitgeführt werden musste und obendrein als die wichtigste Voraussetzung eine gute Geländegängigkeit angezeigt war, kommen nur Halbketten-Fahrzeuge und Achtrad-Spähwagen in Frage (diese Annahme ist rein spekulativ, der Fuhrpark gab nicht immer das Gewünschte her). Mein kleines Dio zeigt eben einen (möglichen) Teil der Gruppe um v. Schwerin bei einem technischen Halt, wie euphemistisch eine Zigarettenpause gennant wird ;-) Der Saurer RK-7Nun zum Protagonisten der Darstellung; der Saurer RK-7 von HobbyBoss ist schon länger erhältlich und wurde mittlerweile sehr ausführlich in diversen Foren vorgestellt. Ich habe das Modell (fast) unverändert aus der Box gebaut; die Schraubenfedern, Halteschienen des Kettenlaufwerks, die Auspuffanlage sowie die Felgen der Räder waren mir zu grob und wurden durch neu angefertigte Pendants ersetzt. Da ich das Fahrzeug mit offenen Türen/Luken darstellen wollte, wurden auch hier entsprechende Teile ausgetauscht, die Schweißnähte mehr betont (siehe Rohbaufotos). Bei der Detaillierung erwies sich hierbei das Heft Nr. 5 aus der Reihe „Nuts & Bolts“- die erweiterte Ausgabe - als wahre Fundgrube, sehr empfehlenswert!
Die Lackierung erfolgte ähnlich wie beim Vorbild. Auf den dunkelgrauen Anstrich (Emailfarbe von Revell), der anschließend mit Tamiyas X-22 Clear versiegelt wurde, habe ich mit einem hartborstigen Pinsel Künstler-Ölfarben unverdünnt nur auf die Karosse aufgetragen. Recht nachlässig durchgeführt, soll diese Schicht den Lehm darstellen, mit dem Anfangs die Fahrzeuge des DAK recht häufig getarnt wurden. Nach ca. zwei Stunden habe ich mit einem leicht mit White Spirit benetzten Pinsel Bereiche, die öfters belastet wurden, frei gerubbelt. Größere Kratzer erzeugte ich mit einem angespitzten Holzstückchen. Es folgten mehrere Schichten sehr stark verdünnten „Staubs“ in verschiedenen Farbvariationen und Intensität, mit Ausnahme der Gleiskette wurden alle Teile des Modells dieser Prozedur unterzogen. Bei der Lackierung der Kette orientierte ich mich an Kettenfahrzeugen, die immer noch regelmäßig in trockenen und sandigen Regionen der Erde bewegt werden. Erst jetzt wurde das Modell komplettiert.
Die Figuren......sind, mit Ausnahme des Panzerfahrers (eine Halbfigur für den Tamiya-Tiger von SMA), von Alpine Miniatures (35016, 017, 072, 143). Über die Güte der Alpine-Figuren sich auszulassen, hieße Eulen nach Athen zu tragen, zweckbedingt habe ich ein paar Köpfe ausgetauscht. Ein Fehler ist mir allerdings bei der Darstellung unterlaufen: das „Afrikakorps“-Ärmelband, das der Kamerad 35016 trägt, gab es zum Zeitpunkt des Geschehens noch gar nicht. Das Band wurde erst ab den 18 Juli 1941 offiziell an die Truppe ausgegeben bzw. eingeführt. Die DKW NZ 350 von Tamiya ist ein alter Bekannter aus meinem letzten Beitrag auf MV. Ich bin kein geübter Figurenmaler, die Gesichter und andere entblößte Körperteile habe ich mit Künstler-Ölfarbe lackiert, die Uniformen wurden diesmal mit Acrylfarben von AK und AV bemalt, wenn man erst dahinter kommt wie es funktioniert, macht die Arbeit richtig Spaß. Sehr gute Publikationen zu diesem Thema in deutscher Sprache sind u.a. Danilos Cartacci „Figurenbemalung“ und „Dioramaprojekt 1.2“, von mehreren Autoren verfasst, das letzte Werk ist fibelartig gestaltet, und jeden ausgegeben Groschen wert. Das Diorama......ist aufgebaut auf einem Bilderrahmen von der Größe 13 x 18 cm, darauf habe ich aus Schaumstoff, Gips, Malerspachtel und ein paar Steinchen eine Landschaft mit zwei Ebenen gestaltet. Ein paar Äste und Islandmoos lockern die Tristesse auf. Andreas Maleika Publiziert am 13. Januar 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |