Tiger II mit Porscheturmschw. Panzerabteilung 506von Andreas Maleika (1:35 Tamiya)
Heute möchte ich euch ein Modell des Tigers II mit dem Porscheturm vorstellen. Jahrelang wurde diese Ausführung von den Anbietern stiefmütterlich behandelt. Der Grund lag an der historisch belegten Tatsache der unbedingten Umsetzung des Zimmerits als Voraussetzung für die korrekte Darstellung des Vorbilds. So geisterte Nichimos Bausatz als einzige Alternative durch die Märkte, wollte man einen der ersten Tiger II bauen. 1993 brachte Tamiya einen schönen Bausatz auf den Markt heraus, zwar immer noch ohne Zimmerit-Beschichtung, allerdings im Bauplan findet sich ein brauchbarer Vorschlag für die Darstellung desselben.
Mittlerweile ist das alles Geschichte, es gibt Bausätze, da kann man wählen mit, ohne, Inneneinrichtung inklusive, das Angebot ist schier dermaßen unübersichtlich geworden, ja, man gewinnt den Eindruck dass jeder der etablierten Anbieter es als Ehrensache betrachtet, einen Tiger-Panzer der eigenen Entwicklung im Angebot zu haben. Doch zurück zu Tamiya; abgesehen von fehlenden Zimmerit, wäre da noch die aus Weichplastik hergestellte Gleiskette als nicht mehr zeitgemäß erwähnenswert, sonst ist der Bausatz immer noch empfehlenswert, und als Einsteiger-Modell erste Wahl, würd ich sagen. Auch hat Tamiya mit der Zeit aufgerüstet, und bietet neben einen separaten Kettensatz und einer Ätzplatine auch selbstklebende dreidimensionale Folie mit aufgedruckten Zimmerit an. Ich für meinen Teil stelle die Beschichtung in Eigenregie her. Wie schon in einem früheren Artikel (Tiger II, alt mit Henschelturm) erwähnt, benutze ich dazu die Spachtelmasse von Revell, sie wird dünn aufgetragen, und nach paar Minuten Trocknung mit einem Roller (Künstler-Ölfarbenverschluss) erzeugt. Wichtig, die Masse darf Anfangs nicht zu flüssig sein, ein wenig Übung an einem Stück Plastik ist dringend anzuraten.
Neben den schon erwähnten Gleisketten von Tamiya spendete ich dem Modell noch neue Motor-Grätings von Griffon Model. Die Schürzen und die Auspuffanlage entstand in Eigenregie. Ich wollte ein relativ neues Fahrzeug ohne Schäden darstellen. Im Waffen-Arsenal, Ausgabe Nr. 111, Seite 30 findet sich ein kurzer Abriss über die sPzAbt. 506 mit einigen Aufnahmen. U.a. fanden sich in der Evidenz der Abteilung fünf Königstiger mit dem Porscheturm und mindestens zwei davon sind mit der ersten, verkleideten Auspuffanlage ausgerüstet, sichtbar auf einem der Fotos. Die Bauphase ging problemlos über die Bühne, die Lackierung erwies sich als die eigentliche Herausforderung. Für die Darstellung der Tarnung benutzte ich die Farben von AK aus der 3G-Reihe und das Camouflage Elastic Putty von AK. Eine Anekdote am Rande: das Zeug, obwohl so zäh, verfügt über sehr gute Fliesseigenschaften und an senkrechten Flächen gehorcht es den Gesetzen der Physik. Kurzum, nach dem Entfernen, verblieb eine nicht geringe Menge in den Rillen des Zimmerits, den Maschen der Grätings und sogar in den Gravuren, das Entfernen dieser Rückstände erwies sich allerdings als relativ leichte Übung. Ein kleiner Klumpen davon an einem Zahnstocher fungierte quasi als „Magnet“, kurz dagegen gehalten klebten die Reste rückstandslos daran fest.
Nach dem Versiegeln des Anstrichs mit farblosen Lack von Tamiya (X-20A) folgte ein leichter Filter, und eine angemessene Verschmutzung. Ein paar Figuren (SMA und Verlinden-Kommandant) betonen das wuchtige Erscheinungsbild des Panzers. Ich hoffe, das Modell gefällt euch.
Andreas Maleika Publiziert am 09. August 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |