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DKW NZ 350

von Andreas Maleika (1:35 Tamiya)

DKW NZ 350

Heute möchte ich Euch die DKW NZ 350 von Tamiya in einer eher ungewöhnlichen Lackierung vorstellen; fast immer stehen in der Bauanleitung der Krad-Bausätze ganz profan zwei Farbangaben zu Auswahl; Panzergrau oder Dunkelgelb. Allerdings wurde mit einem Fortschreiten des Krieges der Anstrich der eingesetzten Fahrzeuge immer vielfältiger und bunter.

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Das ab Februar 1943 eingeführte Dreifarben-System für das Großgerät der Wehrmacht sah vor, dass alle Fahrzeuge vor der Auslieferung an die Truppe im Farbton Dunkelgelb lackiert werden mussten. Die Tarnfarbtöne „Rotbraun RAL 8017“, und „Olivgrün RAL 6003“ wurden in konzentrierten Form als Pasten bereitgestellt. An der Front konnten dann die Einheiten nach eigenen Ermessen grüne oder braune Tarnflecken gemäß der örtlichen Begebenheit auftragen. Die Tarnpasten konnten laut Vorschrift sowohl mit Benzin als auch mit Wasser (unter Zuhilfenahme eines Emulgators) verdünnt werden.

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Soviel zu Theorie, die Praxis sah anders aus. Einheiten, die aktiv im Kampfeinsatz standen, hatten selten Zeit, diese Lackierarbeiten durchzuführen, Truppenteile in der Etappe hingegen konnten meist ungehindert das Dreifarben-System anwenden (die alten Bestände der grauen Farbe sollten lt. Weisung zuerst aufgebraucht werden). Es ist nun mal eine bekannte Tatsache, dass in warmen, südlichen Gefilden eine gelbe Grundfarbe weitaus weniger auffällig ist als im Norden. In nördlicheren Regionen, wo Wälder, Hecken und Wiesen dominieren, ist ein einfarbig gelb lackiertes Fahrzeug leicht erkennbar. Für die immer öfters auftauchenden Jabos der Alliierten bot es deshalb ein leichtes Ziel, sorgfältig aufgetragene Tarnung war daher das oberste Gebot. Durch die angespannte Versorgungslage blieb oft als einzige Alternative, die Fahrzeuge mit Zweigen zu tarnen.

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Doch nun zurück zum Modell; der Bausatz ist ein alter Bekannter und mittlerweile 23 Jahre alt, trotz schlichter Bauart korrekt vorbildgetreu wiedergegeben und läßt sich problemlos bauen. Als einzige „Unzulänglichkeit“ ist vielleicht das Fehlen alternativer Bauteile, die ermöglicht hätten, die spätere Version, die NZ 350/1 zu verwirklichen, anzumerken. Für mehr Infos über den Bausatz und sein Vorbild empfehle ich den ausgezeichneten Artikel von Andy Hartung „German Motorcycle Orderly Set“, der 2020 auf MV publiziert wurde.

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Die geänderte Ausführung des Krades verließ ab 1943 die Produktionshallen, die augenfälligen Änderungen beinhalteten u.a.; der Motorblock war statt aus Alu nun aus Grauguß gefertigt, der rechte Seitendeckel beherbergte eine kleinere Lichtmaschine, ein neuer Wirbelstrom-Luftfilter wurde verwendet, und die Schutzbleche sind flacher gestaltet. Aus diesem Katalog der Umbaumaßnahmen, die der Bausatz hat über sich ergehen müssen, erwies sich die kleinste Baugruppe - der Luftfilter - als die arbeitsintensivste, der Rest war Routine.

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Die Technik bzw. die Vorgehensweise bei meinen Krad-Modellen ist fast immer die gleiche; zerlegen, überarbeiten, lackieren und vervollständigen (Interessenten hierfür möchte ich an meine älteren Beiträge verweisen). Natürlich wurde parallel dazu auch die frühere Ausführung mitgebaut, es eine Unart von mir; gab es vom Vorbild mehrere Versionen, versuche ich wenigstens zwei diametral entgegengesetzte im Modell darzustellen.

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Noch ein Tipp zu den Rädern; bei der einen Version habe ich die des Bausatzes gar nicht verwendet, stattdessen kamen die Radhälften der R12 von Zvezda zum Einsatz, bei der anderen wurden sie der einfachheitshalber samt den Schutzblechen halbiert, (auf der einen Aufnahme kann man noch die Klebenaht erkennen). Der Markt bittet auch Alternativen in Form von Ätzteileplatinen an - von Voyager und Aber - die letztere wurde angeschafft, davon allerdings nicht viel verbaut.

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Lackiert habe ich die Modelle mit Emailfarben von Humbrol (H) und Revell (R); der Farbton RAL 6003 wurde mit H31 dargestellt, durch Aufhellung, Schattierung, Washing usw. erstand letztendlich eine Art Grün, das eine, wie ich finde, gewisse Ähnlichkeit mit dem Originalfarbton hat. Die frühere Variante wurde genauso behandelt; der aufgetragene Farbton soll „Gelbbraun/Grünbraun RAL 8000“ darstellen, gemischt aus H102 und R88 im Verhältnis 1:2, die Grundfarbe beider Modelle wurde nach dem Auftrag mit Tamiyas X-22 Clear versiegelt. Die Alterung und Verschmutzung wurde mit Ölfarben und geriebenen Pastellkreide verwirklicht. Als Referenzmaterial diente hauptsächlich Wing & Wheels Publikations R 074, und ein Artikel aus Oldtimer-Markt Nr. 6/98.

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Andreas Maleika

Publiziert am 25. August 2022

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