Horch 108 Typ 1Amit Flak 38von Christian Bruer (1:72 MAC Distribution)
Der schwere Einheits-PKW fand bis Mitte des zweiten Weltkriegs vielfach als Zugfahrzeug, Mannschaftsfahrzeug, sowie als Krankentransport- und Funkwagen Verwendung. Als Allradfahrzeug mit Allradlenkung konzipiert, stellte sich das Fahrzeug im Einsatz als zu schwer und wartungsaufwändig dar. Bereits 1940 entfiel die Allradlenkung, außerdem wurde das Chassis vereinfacht und die seitlichen Reserveradaufnahmen entfielen. Das Fahrzeug kam ebenfalls in Afrika zum Einsatz. Hier wurden feldmäßig 2 cm Flakgeschütze einfach auf den hinteren Mannschaftsraum aufgesetzt, um die Fahrzeuge für die Flugabwehr und den Erdeinsatz effizienter und mobiler zu verwenden. Der Unterbau für das Geschütz bestand vermutlich aus einfachen Holzbohlen, auf denen das Geschütz aufgesetzt war. Der Bausatz stammt aus dem Hause MAC Distribution. Das Fahrzeug selber ist recht gut detailliert und weist für den Maßstab eine ordentliche Qualität auf. Das beiliegende 2 cm Geschütz samt Protze gefiel mir persönlich nicht, da viele Bauteile recht vereinfacht wiedergegeben sind. Da ich bereits am Fahrzeug Optimierungen ins Auge gefasst hatte, wollte ich mir diese am Geschütz sparen. So kam kurzerhand die FlaK 38 von IBG Models zum Einsatz. Am Fahrzeug selber wurden das Verdeck für die Frontscheibe, sowie das Verdeck des Mannschaftsraumes aus Messingrundmaterial und eingeweichtem Küchenpapier neu erstellt. Außerdem wurde eines der Reserveräder nicht angebracht und stattdessen die Radaufnahme scratch gebaut. Die hinteren Räder sind abgeflacht, die vorderen mit Lenkeinschlag versehen und die Fahrertür geöffnet dargestellt. Der Hersteller lässt die Montage des Geschützes offen. Dies soll lediglich auf der Trennwand und der Abdeckung aufgesetzt werden, der Mannschaftsraum ist also von oben offen. Das gefiel mir nicht. Daher habe ich eine Abdeckung aus Bohlen in Form von Polystyrol-Flachmaterial erstellt und das Geschütz positioniert. Für die Instrumente habe ich Decals von Mike Grant Decals verwendet. Diese sind eigentlich für Fluguzeugcockpits gedacht, sie machen aber auch hier am Modell eine gute Figur. Das Fahrzeug ist mit Acrylfarben lackiert, zuerst Grau, anschließend mit verschiedenen Brauntönen. Die Alterung erfolgte mittels Acryl- und Ölfarben. Die Figuren entnahm ich verschiedenen Sets von Munich-Kits. Das Zubehör stammt überwiegend von Black Dog. Das kleine Diorama besteht aus dem Holzsockel sowie einem Geländestück, welches ich aus einer lufthärtenden Modelliermasse geformt habe. Die Oberfläche ist mit einem Borstenpinsel strukturiert, mit feinem Sand bestreut und anschließend in verschiedenen Sand- und Brauntönen lackiert und trocken gemalt.
Christian Bruer Publiziert am 16. Februar 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |