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Sherman Firefly

Ein Leuchtkäfer lässt die Briten wieder an sich glauben!

von Theo Peter (1:76 Revell)

Ein britischer Sherman Firefly durchquert eine von der Wehrmacht bereits verlassene deutsche Stadt
Ein britischer Sherman Firefly durchquert eine von der Wehrmacht bereits verlassene deutsche Stadt

Zum Vorbild

Sherman Firefly heißt frei übersetzt nichts anderes als Leuchtkäfer. Bei diesem alliierten Kampfpanzer handelt es sich um eine Weiterentwicklung des alliierten M4 Sherman-Panzers als Reaktion auf die in Panzerung und Bewaffnung stark überlegenen Kampfpanzer der Deutschen (wie z.B. Tiger oder der Panther). Die britischen Kampfpanzer waren zu schlecht bewaffnet, um die immer besser gepanzerten deutschen Panzer zu bekämpfen. Aber die Briten besaßen eine Panzerabwehrkanone, die die Panzerungen durchschlagen konnten. Da lag es nahe, die beiden vorhandenen Elemente zu koppeln. So wurde die britische Version des Sherman mit einer 17-pounder-QF-Panzerabwehrkanone ausgerüstet. Mit dieser eigentlich geringen Änderung wurde die britische Sherman-Version zur gefürchteten Panzerwaffe der Alliierten, auch wenn die USA den Briten diesen Umbau eigentlich gar nicht explizit genehmigt hatte.

Firefly heißt frei übersetzt nichts anderes als Leuchtkäfer
Firefly heißt frei übersetzt nichts anderes als Leuchtkäfer

Gut zu erkennen waren die britischen Sherman-Panzer an den im Vergleich zu den amerikanischen Versionen doch deutlich längeren Geschützrohren (ca. 4,20 Meter). Die Sekundärbewaffnung bestand durch ein koaxiales M1919 7,65 mm-Browning Maschinengewehr. Optional konnte auf dem Sherman-Turm ein weiteres Maschinengewehr angebracht werden. So gibt es Fotos mit Vickers-MGs, Vickers-Zwillings-MGs oder auch Browning-MGs. Ebenso verfügte der Sherman Firefly über 2-inch-Nebelwerfer. Um den Panzer gefechtsklar zu machen, wurden 4 Besatzungsmitglieder benötigt (Richtschütze und Funker, Fahrer, Ladeschütze, Kommandant). Dabei wurde der Funker, der in normalen Shermans dabei war, aus Platzgründen eingespart. Der 33 Tonnen schwere Panzer konnte bis zu 40 km/h erreichen und wurde von einem 425 PS starken Motor angetrieben.

Gut zu erkennen: Die von den Briten eingebaute 17-pounder-QF-Panzerabwehrkanone, die den Sherman wieder zu einem ebenbürtigen Gegner deutscher Panzerkampfwagen machte
Gut zu erkennen: Die von den Briten eingebaute 17-pounder-QF-Panzerabwehrkanone, die den Sherman wieder zu einem ebenbürtigen Gegner deutscher Panzerkampfwagen machte

Der Bau des Sherman

Es handelt sich wieder einmal mehr um einen Um- als um einen Neubau eines Modells. Grundlage des Projekts stellt der Sherman Firefly aus diesem Beitrag dar. Als erstes wurde die Panzerwanne wieder in Ihre beiden Bestandteile getrennt. Die linke und rechte Kettenabdeckung der Panzeroberwanne wurden entfernt. Ergänzt wurden zwei Frontscheinwerfer (dargestellt aus 1:48 Bezinkanisterverschlüssen). Die Lampen erhielten den Sherman typischen Schutzbügel, die aus dünnem Draht gebogen wurden. Ebenso wurde das Front-MG aus Draht an der Fahrzeugwanne ergänzt.

Blick auf das scratch gebaute Turm-MG des Panzers und die entfernten Kettenabdeckungen
Blick auf das scratch gebaute Turm-MG des Panzers und die entfernten Kettenabdeckungen

Das MG des Panzerturms stammt aus der Restekiste und gehörte einmal zu einem Military Wheels Bausatz. Die beiden Griffe am Schaft des MGs und auch der Griff unter dem Lauf wurden aus gezogenen Gussästen angefertigt und mit Sekundenkleber am MG angebracht. Der 1:72 Munitionsgurt stammt von Eduard und ist von hervorragender Qualität. Um die unschöne Klebenaht zwischen unterer und oberer Panzerwanne zu verstecken, wurde der Frontbereich des Shermans kurzer Hand mit dünnen Papierstücken verkleidet. Ebenso entstanden die für die späteren Sherman-Versionen typischen Panzerwannenausbuchtungen. Einige Ösen detaillieren den 1:76 Winzling zusätzlich. Die Ösen wurden aus gezogenen Gussästen angefertigt. Die schlecht modellierten Werkzeuge, die bereits an der Fahrzeugwannenoberseite angegossen waren, wurden komplett entfernt.

Erst die britischen Divisionsabzeichen lassen den alliierten Sherman ein wenig bunter wirkenAlter Bausatz in neuem Gewand – Die Revell Wiederauflage des alten Matchbox KitsZahlreiche Umbauten: Griffe, Ösen und Schutzbügel entstanden aus Draht und gezogenen GussästenBegleitet wird der Sherman Firefly von einigen britischen TommiesBlick auf GesamtdioramaEiner der britischen Soldaten behält das Ende des Straßenzugs im Auge: Die Ruhe ist wohl trügerisch...Die Decals stammen von TL-Decals und lassen sich hervorragend verarbeiten

Erst die britischen Divisionsabzeichen lassen den alliierten Sherman ein wenig bunter wirken

Erst die britischen Divisionsabzeichen lassen den alliierten Sherman ein wenig bunter wirken 

Das Diorama

Die Grundplatte des Dioramas stammt aus dem Resinbausatz von BlackDog (Street with house ruin 1:72) und ist von hervorragender Qualität. Die Grundfläche war mir allerdings zu klein, sodass der Bausatz auf eine Holzplatte geklebt und in die Straße, die aus Gips entstand, eingearbeitet wurde. Einige der mitgelieferten Fenster wurden zerbrochen, um die Zerstörung darzustellen. Die Innenseite des zerstörten Hauses wurde mit Retrotapeten aus dem Farbdrucker beklebt. Ebenso entstanden die Fliesen in der zerbombten Waschküche. Die Holzdecke wurde durch zusätzliche Balken und Bretter ergänzt, die aus angezündeten Streichhölzern und Balsahölzern entstanden. Der Bilderrahmen ist eigentlich ein Fensterrahmen der Firma Auhagen, der kurzer Hand zweckentfremdet wurde.

Das Vordringen durch die Häuserruinen hat viele Schmutzflecken auf den Uniformen hinterlassen
Das Vordringen durch die Häuserruinen hat viele Schmutzflecken auf den Uniformen hinterlassen

Bemalt wurde die Ruine mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Schilder und Hausnummern stammen ebenfalls aus dem Drucker und detaillieren das Gebäude zusätzlich. Gealtert wurde das Ganze mit dem Trockenmalverfahren. Die Trümmerberge wurden um einen Motorradrahmen der Firma Preiser, Panzersperren von Italeri, zahlreichen Ölfässern verschiedener Hersteller, Holzkisten von BlackDog, Zeitungen aus dem Farbdrucker, kleine Steine (Eigenproduktion aus Polystyrol), Mauerreste von Pegasus Hobby und Auhangen und Mauertrümmer (mit dem Hammer zerkleinerte Blumentopfstücke) ergänzt. Der Staub wurde aus einem Ton-Wassergemisch auf dem Diorama verteilt und mit Klarlack fixiert.

Schwer bewaffnet: Einer der Briten ist mit einem schweren Bren-MG ausgerüstet
Schwer bewaffnet: Einer der Briten ist mit einem schweren Bren-MG ausgerüstet

Die Figuren

Die Figuren stammen aus dem Zvezda Kit „British Recon Team 1:72“ und sind von hervorragender Qualität. Bemalt wurden die Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Nach Trocknung der Farbe erfolgte eine Alterung mit dem Trockenmalverfahren.

Die 1:72 Figuren stammen von Zvezda und sind von hervorragender Qualität
Die 1:72 Figuren stammen von Zvezda und sind von hervorragender Qualität

Die Posen der Zvezda Figuren passen optimal in die Diorama-SituationDer Munitionsgurt aus einem Fotoätzteil lässt das MG extrem realistisch wirkenCharakteristisch für den Firefly: Die 4,20 Meter lange KanoneAus Platzgründen wurde die Besatzung um den Funker verkleinert - diesen Job übernimmt nun der RichtschützeGealtert könnte das Bild doch fast als Original durchgehen, oder?Hängt da etwa eines der berühmtesten Kunstwerke? Sicherlich nur eine Fälschung!

Die Posen der Zvezda Figuren passen optimal in die Diorama-Situation

Die Posen der Zvezda Figuren passen optimal in die Diorama-Situation 

Theo Peter

Publiziert am 03. Januar 2019

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