M3 Grantvon Daniel Stihler (1:72 Hasegawa)Der M3 basierte auf dem US-amerikanischen Panzer M2, der um eine 75 mm-Kanone in einer seitlichen Kasematte ergänzt wurde, um den deutschen Panzer IV bekämpfen zu können. Wegen des eingeschränkten Schwenkbereichs der Hauptwaffe behielt man das 37 mm-Geschütz im Turm bei. Der "Grant" war die britische Version und unterschied sich vom amerikanischen "Lee" durch einen flacheren und weiteren Turm. Der M3 war von vorneherein als "Lückenbüßer" gedacht, bis der neue M4 Sherman zur Verfügung stand. Deshalb kam er auch nur für relativ kurze Zeit zum Fronteinsatz. Hierbei erwies sich die Positionierung des Hauptgeschützes als schwerwiegender Nachteil, trotzdem war der M3 bei seinen Besatzungen wegen seiner Zuverlässigkeit und wegen der Feuerkraft des 75 mm-Geschützes beliebt. Fast die Hälfte der rund 6.200 produzierten M3s ging an die Briten, die sie ab 1942 in Nordafrika einsetzten. Einen solchen Panzer porträtiert der Bausatz von Hasegawa. Er stammt aus den 1980ern und weist einige Ungenauigkeiten auf, am hervorstechendsten der zu kleine und falsch geformte Turm, bei dem auch die Luke falsch positioniert ist. Altersbedingt sind Werkzeuge, Abschleppkabel usw. angegossen. Wenn man darüber hinwegsehen kann, dann macht der Bau dieses etwa 60 Teile zählenden Modells trotzdem großen Spaß. Die Passgenauigkeit ist sehr gut, es gibt keinen Grat, und das Endergebnis kann sich sehen lassen. Außerdem handelt sich bei mir um das erste Panzermodell, bei dem nicht irgendein mehr oder weniger sichtbares Teil dem "Parkettmonster" zum Opfer gefallen ist. Die einzige Schwierigkeit lag darin, die Vinylketten zu einer dauerhaften Verbindung zu überreden. Der "Grant" wurde OOB gebaut und mit Revell Acrylfarben mit dem Pinsel bemalt. Die Markierungen sind die eines Fahrzeugs der britischen 7th Armoured Division, der "Desert Rats". Die Basisfarbe ist Revell Sand (Nr. 16), im Rückblick wohl etwas zu dunkel. Eine Alterung erfolgte durch Drybrushing mit Revell Eisen (Nr. 91), Washings mit einem dunkleren Braun, mit Vallejo Model Wash "Rust" und Tamiya Weathering Master "Sand". Die schönen Oberflächenstrukturen erleichtern es sehr, hier zu einem schönen Ergebnis zu kommen. Prinzipiell eine begrüßenswerte Beigabe sind die beiden Besatzungsmitglieder. Allerdings handelt es sich - was ich zu spät herausgefunden habe- um Amerikaner, die nun khakifarbene Uniformen bekommen haben. Autsch! Das geht eigentlich gar nicht, aber immerhin sieht der Mann in der Luke hinter dem 75 mm-Geschütz mit seinen roten Haaren sehr britisch aus... Daniel Stihler Publiziert am 30. September 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |