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Sd.Kfz. 234/4

„Des Ritters neue Rüstung“/2

von Andreas Maleika (1:35 Italeri)

Sd.Kfz. 234/4

Der Bausatz des Sd.Kfz.234/4, der Pakwagen, letztes Mitglied der „ARK"-Reihe, wurde relativ spät von Italeri/Faller auf den Markt gebracht und stellt ausnahmsweise keine sehr gelungene Kreation der Italiener dar. Hier wurde mit minimalistischem Einsatz versucht, aus bestehenden Ressourcen eine weitere Variante des Fahrzeugs anzubieten. Der fahrbare Untersatz ist soweit ok, allerdings die archaische Pak stört gewaltig das Erscheinungsbild des fertigen Modells. Die Innendetails sind sehr rudimentär wiedergegeben bzw. gar nicht vorhanden. Puristen würden noch die Form und Anzahl der Staukästen auf den Radabdeckungen bemängeln, ferner stimmt das Lafetten-Gestell der Pak nicht und die Anordnung der Werkzeuge und der Reservekanister. Es liegen Welten zwischen diesem Veteranen und dem Bausatz von Dragon.

Sd.Kfz. 234/4

Ich habe schon vor Jahren versucht dem Modell mehr Leben einzuhauchen und dann aufgegeben, aus dieser Zeit stammen auch die neuen Felgen der Räder, es war die erste Maßnahme, die umgesetzt wurde. Irgendwann beim „Verdichten" der gehorteten Bausätze heißt es dann; weg damit oder das Projekt zu Ende führen...

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Der Aufbau wurde durch neue Segmente aus 0,3mm Alu, die Bugplatte aus 1mm ABS-Platte ersetzt, die Plastikteile des Bausatzes dienten dabei als Vorlage. Endlich kam die superbe Motorraumabdeckung von ABER (35A77) zu Ehren. Die symmetrische Anordnung der Scharniere von den Wartungsklappen über dem Diesel stört nicht so gravierend bei diesem Fahrzeug. Infos über das Original sind so spärlich gesät, dass eine gewisse Freiheit in der Wiedergabe der Details durchaus gegeben ist. Die Bordwände der Unterwanne wurden dünner geschliffen, sie verjüngen sich nach oben hin bis zur eine Stärke von 0,3mm, um einen nahtlosen Übergang zum Oberteil der Karosse zu gewährleisten. Die Riffelbleche, die den Boden bedecken, weisen verschiedene Muster auf. Ich schätze, angesichts der Materialknappheit damals fand Verwendung, was noch verfügbar war.

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Ein wenig knifflig gestaltete sich die Konstruktion des Lafetten-Gestells für die Pak, ich hatte eine Zeichnung des Innenraums im Maßstab 1:1 angefertigt (des Modells natürlich ;o)) um so die korrekten Maße und Winkel des Gestells zu eruieren, es entstand weitgehend aus 0,3mm Alu Blech. Beim meinen ersten Anlauf, vor Jahren, wurde die alte Pak durch die weit bessere von Tamiya ersetzt, es gab damals nun mal keine Alternative, die dunkelgraue Lafette ist noch ein Überbleibsel davon. Auf der Suche nach einem neuen Schutzschild für die Pak fand ich Griffons Ätzteile-Set 35007, es wurde für den Pakwagen von Dragon entwickelt, jedoch die große Anzahl der Platinen mit ihren Kleinteilen zum einen und einem verbraucherfreundlichen Preis zum anderen waren für den Erwerb ausschlaggebend. Der Schild war wiederum verantwortlich für die Neuanfertigung der Pak, die Harmonie war gestört, die feinen Details bissen sich förmlich mit dem klobigen Plastik. Das Rohr ist made by RB, ein paar Kleinigkeiten aus der Grabbelkiste (die gelben Kunststoffteile), ein paar Details aus dem Bausatz (die grünen Stücke), Alu, Kupfer, Messing, und voila! Fertig ist die Gun.

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Ein paar Details anzufertigen, und das Modell nach eigener Vorstellung zu gestalten, ist die Quintessenz des Modellbaus, finde ich. Auf den Aufnahmen ist erkennbar, dass die Anzahl der Bauteile recht überschaubar ist, und verglichen mit z.B. der 15cm sFH 18/1, die ich parallel gebaut habe, (quasi als Ausgleich) lächerlich klein. Die Innendetails wurden so gut es eben ging unter der Verwendung des schon erwähnten Satzes von Griffon und in Eigenregie vervollständigt, die Aufnahmen der Museumexponate, hauptsächlich jenes aus dem Patton Museum, dienten dabei als Vorlage.

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Zuerst wurden die größten Komponenten angefertigt und platziert, um den Raum und die Abstände einigermaßen abzuschätzen, dann, um mir den Spaß nicht zu verderben, ging ich mit immer feinerem Kamm über das Modell, will heißen, falls eine Änderung notwendig erscheint, muss nicht eine ganze, fertig gestellte Baugruppe erneuert werden. Dadurch, dass das Modell noch nicht lackiert ist, kann die Vorgehensweise besser nachvollzogen werden, auch durch den Einsatz von verschiedenen Materialien ist die Wahrnehmbarkeit des Ganzen besser gewährleistet, als wenn das ganze Zeug nur aus weißen ABS-Platten angefertigt worden wäre.

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Das Modell soll eins der letzten Fahrzeuge darstellen, das die Produktionshallen noch verlassen hat. Es gibt so gut wie keine Aufzeichnungen darüber, wie die Fahrzeuge ausgesehen haben, so ist eine gewisse künstlerische Freiheit bei der Farbgebung erlaubt ;o). Folgendes Szenario; ein fabrikneues Fahrgestell, auf das eine zusammen gewürfelte PAK montiert wurde, und dazu ein kunterbunter Tarnanstrich sollen in etwa die Versorgungslage widerspiegeln. Auch dieses Modell wurde mit Enamelfarben lackiert, wobei das Abkleben der Flächen, um die Streifen und Kreise aufzusprühen, eine echte Prüfung meiner Beharrlichkeit wurde. Anschließend wurde der Anstrich mit Tamiyas klarem Acryllack X-22 versiegelt - die tiefer liegenden Bereiche mit mehreren Schichten Smoke X-19 betont. Ein Wash aus fast schwarzer Ölfarbe, das anschließend fast vollständig mit einem in White Spirit benetzten Pinsel entfernt wurde, trug mehr zur plastischen Tiefe bei. Zum Schluss wurde ein Hauch stark verdünnter, hellgrauer Farbe (Revell) senkrecht von oben aufgesprüht, um den Anstrich abzustumpfen.

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Andreas Maleika

Publiziert am 27. Mai 2015

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