T-34/76 Modell 1941/42von Steffen Mydlak (1:35 Zvezda)Zum Original:Über den T 34 braucht man wohl kaum noch etwas zu sagen, da dieser Panzer nun wirklich bekannt ist. Zu seiner Zeit ein revolutionärer Schritt nach vorn, wurde er kurz nach seiner Einführung im Kampf schwer geprüft. Vorteilig erwies sich seine gute Panzerung, seine geschossabweisende Form, sein Motor, seine breiten Ketten, seine Bewaffnung und, und, und... Obwohl er neben seinen vielen Vorteilen auch schwer wiegende Nachteile hatte (zwe Mann Turm, begrenztes Sichtfeld, um nur zwei zu nennen) blieben wenig Möglichkeiten, um ihn gemäß der Erfahrungen zu verbessern, da jeder Panzer verzweifelt an der Front gebraucht wurde. So blieben nur Verbesserungen im Detail, die die Produktion nicht unterbrachen. Aufgrund der Vielzahl der Produktionsbetriebe gibt es eine Vielzahl an Varianten des T 34, die sich meist in Details unterscheiden. Da aber alles genutzt wurde, was vorhanden war, ist eine eindeutige Zuordnung der Versionen oft nicht möglich. In den Stalingrader Traktorenwerken wurde der T 34 / 76 gebaut bis es aufgrund des Kriegsverlaufes nicht mehr möglich war. Diese Panzer wiesen einige Besonderheiten auf, die der Produktion in den Zulieferwerken und den knapper werdenden Ressourcen geschuldet waren. Zum einen hatte die Verkleidung der Kanone eine typische abgeschrägte Form, der geschweißte Turm wies zur Vereinfachung der Produktion eine andere Front mit abgeschrägten unteren Ecken auf. Außerdem hatte das Heck des Turmes eine andere Form, die auf die abgerundeten Enden verzichtete. Die Panzerplatten der Wanne waren mit einander verzahnt und verschweißt. Weiterhin hatte der Panzer gegossene Laufrollen ohne Gummibandage, da in diesen Jahren Gummi Mangelware war. Die Zugangsluke zum Motor hatte noch die alte rechteckige Form, auch die MG Halterung im Bug entsprach noch der Form der vergangenen Jahre. Alles in allem Merkmale, um diese Variante von anderen zu unterscheiden. In der Literatur wird diese Variante meist mit „T 34 / 76 Modell 41/42" angegeben. Allerdings muss man dazu sagen, dass laut Steven Zaloga (GB) die Rote Armee für den T 34 nicht die Klassifizierung hatte, wie wir sie heute kennen. Zum Modell:Die Firma ZWEZDA aus Russland bietet einen Bausatz des T 34 / 76 mit der Bezeichnung Modell 41 / 42 an. Ich hatte ihn mir vor einigen Jahren gekauft, angefangen und dann auch wieder einige Zeit im Keller liegen gelassen, ohne ihn fertig zu stellen. Nach langer Zeit und der Erweiterung meiner Literatursammlung habe ich dieses Modell wieder in Angriff genommen. Wenige Bauteile, sauber gespritzt, versprachen eigentlich einen schnellen Bau. Aber zuerst stand der Vergleich mit der Literatur an. Hier stellte sich heraus, dass doch einiges am Modell zu ändern ist, um die gewünschte Variante zu bekommen. Die verschiedenen Teile, die zu ändern waren, wurden aus einem Dragon Bausatz genommen, den ich zu einer anderen Variante des T-37 / 76 umbauen wollte und daher nicht benötigt wurden. Turm:Der Turm entspricht im Großen und Ganzen dem Vorbild. Die Kanone war soweit in Ordnung, das Heck des Turmes wies die Form des Originals ohne Rundungen auf, die Front hat die abgeschrägten unteren Ecken. Lediglich die Schrauben an der Heckplatte habe ich ergänzt. Durch die lange Lagerung sind die Kranösen verloren gegangen, die aber schnell durch Kupferdraht ersetzt werden konnten. Fahrwerk und untere Wanne:Dort war auch nicht viel zu ändern, die Laufrollen haben keine Gummibandagen wie das Original. Bemalt habe ich sie in der Grundfarbe des Panzers. Die Auflageflächen, die im Original durch den Gebrauch blank waren, habe ich metallisch bemalt und dann mit Graphit eingerieben, um die Stahlfarbe anzudeuten. Die Zugangsöffnungen und die Notausstiegsluke an der Wannenunterseide wurden vor Jahren schon durch Karton angedeutet. Lediglich auf die Federschächte und die Federn des Fahrwerkes wurde verzichtet, davon ist sehr selten etwas zu sehen. Ob ich es heute noch so machen würde sei dahin gestellt, aber alle neueren Bausätze verfügen eigentlich über diese Teile. Die Gummiketten wurden ersetzt durch Teile aus dem Zubehörhandel. Ich habe die Resinketten von Masterclub genommen, welche sich eigentlich gut verarbeiten lassen. Die Glieder müssen verputzt werden und die Löcher für die Aufnahme der Stifte mussten noch vorsichtig aufgebohrt werden. Dann konnten die Ketten montiert und bemalt werden. Klebstoff ist nicht nötig. In Grenzen sind die Ketten beweglich, können also an das Fahrwerk angepasst werden. Der erste Satz Ketten, den ich verwendet habe, ist normalerweise für Ketten des Jahres 1943, aber auf Fotos hatte ich wenig Unterschiede zu denen für das Jahr 1942 erkennen können. Aber so richtig zufrieden war ich dann doch nicht. Also noch einmal alle Zubehöranbieter durchgesehen und ich wurde auch fündig mit passenden Ketten vom selben Hersteller. Also hat dieser T-34 nun Ketten aus dem Jahre 1942. Das Problem bei den Ketten des T-34 ist, dass es zwei verschiedene Kettenglieder gibt. Um die Kette der Länge nach dem Fahrwerk anzupassen, ist es deshalb immer nötig zwei Glieder zu entfernen oder dazu zu setzen. Meistens, wie in meinem Fall, ist die Kette entweder zu lang oder zu kurz. Ich habe deshalb aus zwei verschiedenen Gliedern eins gemacht und es so platziert, dass es unter einer Laufrolle liegt und so nicht zu sehen ist. Obere Wanne:Hier war dann doch einiges zu ändern. Immer stand am Anfang die Überlegung: ändern oder lassen und damit zufrieden sein. Zuerst zur Heckplatte: Hier stand ich vor der Wahl entweder aus der nicht benötigten Heckplatte des Dragon Bausatzes nur die Luke auszuschneiden oder die ganze Platte anzupassen. Ich habe mich entschlossen die ganze Platte zu verwenden. Da seltsamerweise die Heckplatten der beiden Bausätze unterschiedliche Abmaße haben, war ich gezwungen die Dragonplatte mit Teilen der Zwezdaplatte zu verlängern. Das hat natürlich einiges an Anpassungsarbeiten und Spachtelmasse erfordert, um die gesamte Platte dann auch mit der Unterwanne zu verbinden. Um die Verzahnung der Heckplatte mit der Seitenpanzerung darzustellen habe ich aus Resten die Platte im unteren Teil verbreitert. Dementsprechend wurden die Seitenteile der Wanne eingeschnitten, um sie der Heckplatte anzupassen. Desweiteren wurden die Bohrungen für die Abgasrohre und deren Verkleidungen verspachtelt, da ich die Teile aus dem Zwezda Satz verwenden wollte. Alles in allem war es doch ein großer Aufwand, möglicherweise wäre es einfacher gewesen nur die Zugangsöffnung aus der Dragonplatte zu nehmen. Vordere Wanne:Als erstes habe ich den Überhang von vorderer Platte und Wannendach abgeschliffen, da dies im Original erst später vorkam. Die Verbindung zwischen den beiden Teilen wurde durch eine Schweißnaht angedeutet. Um die Verzahnung der Panzerung anzudeuten wurde mit einem scharfen Messer der Verlauf der Panzerplatten markiert und die Spaltmaße dementsprechend gestaltet. Die Schweißnähte wurden mit Einkerbungen dargestellt. Ich habe die Maße etwas größer gewählt, damit es am Modell auch deutlich zu sehen ist. An der Front sollte noch die MG-Halterung geändert werden. Die Verkleidung wurde aus dem Zwezda-Satz genommen. Die Öffnung musste aber für die Aufnahme der MG-Halterung von Dragon erweitert werden. Ergänzt wurden noch die Verschraubungen der Verstärkung. Der Scheinwerfer rückte auf die Frontplatte, gemäß dem Original. Scheinwerfer, Scheinwerferhalterung und Kabelanschluss wurden wieder von Dragon genommen. Das Signalhorn konnte ich auf Fotos nicht finden, deshalb wurde es weggelassen. Auf allen Fotos habe ich noch einen kleinen Erker am oberen Rand der Frontplatte zwischen Fahrerluke und MG-Verkleidung gesehen. Auch wenn ich nicht sagen kann wofür er im Original war, möglicherweise ein Einfüllstutzen, wurde er aus Resten nachgebildet. Die Fahrerluke, die schon der späteren Form entsprach, wurde so übernommen, lediglich die Periskope wurden ergänzt. Nachdem ich die Front soweit fertig hatte (zumindest dachte ich es, davon aber später), fiel mir auf den Fotos auf, dass die vorderen Schutzbleche der Ketten glatt waren und keine Sicken hatten. Also stand auch hier wieder die eingangs erwähnte Frage: ändern oder lassen und damit zufrieden sein. Ich habe nach Begutachtung der Materialstärke dann doch die Bleche glatt geschliffen. Der Rohbau ging dann flott voran. Alles hat eigentlich gut zusammengepasst, Spachtelarbeiten waren kaum nötig. Die große Werkzeugkiste links vorn wurde noch mit Handgriffen aus Kupferdraht aufgewertet. Gemäß den Fotos wurde die kleine Werkzeugkiste auch links angebracht, wobei noch Platz gelassen wurde, um noch ein paar Kettenglieder zu verstauen. Da am Original zwischen den Werkzeugkisten noch Eiskrallen gestaut wurden, habe ich noch Halterungen aus Plastikresten und Kupferdraht gebaut. Ebenso wurden noch die Halteösen für das / die Abschleppseil(e) aus Kupferdraht an der rechten Seite angebracht. Die rechte Seite bekam noch ein paar Schäkel spendiert, die große Motorraumabdeckung noch vier Verschlüsse. Theoretisch hätte es jetzt mit der Bemalung los gehen können, aber was ist schon die Theorie... Nachdem alles soweit bereit war, fiel mir noch einmal ein Foto in die Hände. Da habe ich mit wenig Begeisterung erkannt, dass die T-34 dieser Zeit andere Abschlepphaken einer früheren Form hatten. Die Haken, die am Modell waren, gehörten späteren Serien an. Nun stand ich wieder vor der Frage: ändern oder lassen und damit zufrieden sein? Die älteren Abschlepphaken waren im Dragonsatz vorhanden. Nach einigem Überlegen habe ich mich dann doch für ändern entschieden. Die Haken des Zwezdabausatzes wurden vorsichtig wieder abgetrennt, die Stellen noch einmal verspachtelt und verschliffen. Anschließend wurden die Haken von Dragon angebracht. Damit konnte es nun endlich an die Bemalung gehen. Bemalung:Für die Bemalung verwende ich seit einiger Zeit die AQUA-COLOR Farben von Revell. Diese Farben lassen sich leicht benutzen und sind auch in vielen Farbtönen erhältlich. Dazu kommt noch, da ich zur See fahre und um die Welt fliegen muss, hat es bis jetzt wenig Probleme mit den Kontrollen am Flughafen gegeben. Ich verfüge aber noch nicht über ein Airbrushgerät, deshalb wird alles noch mit Pinsel gemalt. Auf diversen Fotos habe ich gesehen, dass die T-34 dieser Variante zweifarbig bemalt waren. Das gab natürlich die Gelegenheit einmal einen T-34 etwas abweichend vom normalen Grün zu bemalen. Allerdings ist es schwierig den richtigen Farbton zu treffen. Ich habe deshalb die Farben genommen, die mir am wahrscheinlichsten erschienen. Sollte ich in der Wahl des Farbtones daneben liegen, möge man es mir bitte verzeihen. Als Grundfarbe wurde das Grau-Grün gewählt. Damit wurde der gesamte Panzer einschließlich Fahrwerk bemalt. Wie bereits oben erwähnt, die Laufflächen der Laufrollen, die am Original aus Guss ohne Gummibandage waren, wurden erst mit Metall bemalt und dann mit Graphit eingerieben. Damit sollten die benutzten Laufflächen dargestellt werden. Antriebs- und Leiträder wurden ebenso behandelt. Als zweite Farbe wurde „Dark Earth" gewählt. Dieser Farbton wurde in unregelmäßigen Flecken aufgetragen. Die Lüfter wurden erst schwarz gemalt und dann die Lamellen mit der Farbe der umgebenden Panzerung vorsichtig trocken gemalt. Selbiges habe ich auch mit den großen Lüftern am Heck gemacht. Hier war es allerdings zweifarbig zu gestalten. Ich bin nicht so bewandert im Verschmutzen von Modellen. Deshalb habe ich eigentlich nur die benutzten Stellen am Panzer, wie Luken, Verbindungen, Schrauben u.s.w. mit Metall trocken gemalt. Damit sollte der Farbabrieb durch den Gebrauch angedeutet werden. Die Abgasrohre wurden erst mit Metall bemalt, dann mit Dark Earth trocken gemalt, um den Rost darzustellen. Anschließend wurde noch mit Schwarz der Abgasruß angedeutet. Die Umgebung der Abgasrohre wurde ebenfalls mit Schwarz trocken gemalt, um auch hier die Verschmutzung anzudeuten. Die Ketten wurden erst schwarz bemalt, dann mit Metall trocken gemalt. Rost wurde nur ganz wenig mit „Dark Earth" angedeutet, da die Ketten durch die ständige Benutzung kaum rosten. Die Flächen, auf denen die Laufrollen liegen, wurden noch mit Metall trockengemalt, um den Farbabrieb darzustellen. Danach kamen die Ketten wieder an einen sicheren Ort, da sie erst am Schluss aufgezogen werden sollten. Details:Das Modell wurde mit Details ausgerüstet, wie sie auf verschiedenen Fotos zu sehen waren. Dazu zählen die Eiskrallen für die Ketten, Ersatzkettenglieder, die Schäkel und das Werkzeug. Alles, bis auf die Schäkel, wurde separat bemalt und erst dann angebracht. Da die Ersatzglieder länger an einer Stelle befestigt sind, können sie etwas mehr Rost vertragen. Die Halteriemen für die Ersatzkettenglieder und Eiskrallen wurden mit Kartonstreifen dargestellt. Bemalt wurden sie mit Lederbraun und anschließend die Verschlüsse mit Silber trocken gemalt. Damit das im Prinzip saubere Fahrzeug nicht ganz so sehr parademäβig aussieht, wurden die Reservekettenglieder und die Eiskrallen etwas nachlässig angebracht. Dazu wurde noch eine Halterung frei gelassen. Der Abschleppdraht wurde aus dem Zubehörhandel genommen. Er stellt den Draht dar, der in dem entsprechenden Jahr Verwendung fand. Die Ösen wurden mit der Grundfarbe bemalt, der Draht mit Schwarz und dann mit Metall trockengemalt. Da der Draht aus Kupfer besteht, konnte er nach dem Kürzen auf die erforderlicher Länge gut in Form gebracht werden. Anschließend wurde der Draht mit Sekundenkleber angebracht. Die Enden wurden mit dünnem Kupferdraht an den Halteösen befestigt. Die beiden Spaten habe ich aus der Restekiste genommen und nach dem Bemalen an die linke hintere Seite geklebt, in den Positionen, die auf Fotos ersichtlich waren. Markierungen:Die T-34 der ersten Jahre hatten wenige Markierungen, stellenweise nicht einmal Nummern. Auf den Fotos meiner Variante habe ich aber mehrere Markierungen gesehen, die das Modell doch beleben würden. Neben dem Roten Stern hat der Panzer eine Kennung, die aus einer Kombination von Nummer und kyrillischen Buchstaben besteht. Dazu kam noch ein Ehrenname. Den Stern und den Namen habe ich als Nassschiebebild (neu Decal, was ja im Englischen auch nichts anderes bedeutet) aus dem unter erwähnten Dragonsatz genommen. Die Markierungen wurden so knapp wie möglich ausgeschnitten, um ein Silbern zu vermeiden. Die Kennung habe ich aus einem Zubehörbogen entnommen. Diese waren als Abreibebilder gestaltet. Das Aufbringen an beiden Seiten des Turmes und am Heck war einfacher als ich dachte. Der Ehrenname am Turm ist laut Information eines russischen Kollegen der Name eines ukrainischen Nationalhelden. Abschließende Arbeiten:Nachdem die Markierungen aufgebracht wurden, habe ich das Modell mit mattem Lack überzogen. Danach wurden noch die Ketten aufgezogen und das Bug-MG angebracht. Auf eine Antenne habe ich verzichtet, da viele Fotos eine solche nicht zeigten. Alles in allem hat es Spaß gemacht das Modell zu bauen, auch wenn einiges zu ändern war, um die gewünschte Variante des T-34 zu bekommen. Verwendete Teile:
Literatur:
Steffen Mydlak Publiziert am 28. Oktober 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |