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SS Shickshinny

von Christian Bruer (1:700 Battlefleet Models)

SS Shickshinny

Zum Original

Aufgrund fehlender Transportkapazität in den USA zur Zeit des ersten Weltkrieges, es mangelte an Schiffen die eigenen Truppen und Nachschub nach Europa zu bringen, entstand das United States Shipping Board. Das Shippinng Board wurde mit weitreichenden Machtbefugnissen und Geldmitteln ausgestattet und hatte zur Aufgabe, eine geeignete Transportflotte aus dem Boden zu stampfen. Zuerst wurden Werften gesucht, die in der Lage waren, schnellstmöglich unter Berücksichtigung modernster Fertigungsherfahren Schiffe zu bauen. Die neuen Verfahren sahen eine Segmentfertigung vor. Heute aus dem industriellen Alltag nicht mehr weg zu denken, waren solche Methoden vor gut 90 Jahren völlig neu! Eine dieser Firmen, die American International Corp., arbeitete mit der New York Shipbuilding Company aus Camden, New Jersey zusammen. Um die Kapazität der Werft zu vergrößern, wurde Land benötigt. Dies fand man am Delaware, gegenüber der Stadt Philadelphia gelegen, auf der Insel Hog Island! Innerhalb von weniger als zwei Jahren wurde eine komplette Infrastruktur sowie Werftanlagen aus dem sumpfigen Boden gestampft.

In der Zwischenzeit entwickelten die Ingenieure der New York Shipbuilding Company einen neuen Frachter Typ. Einen Typ A als reinen Frachter und einen Typ B als Truppentransporter. Beide Typen sollte möglichst einfach gehalten und in Segmentbauweise in kürzester Zeit gebaut werden können. Der 5.000 Tonner Typ A konnte bei einer Länge von ca. 122.0 m und Breite von ca. 16.5 m beladen rund 11.500 ts verdrängen. Bereits am 6. Februar 1918 konnte der erste Frachter auf Kiel gelegt werden. Die Indienststellung der USS Quistconck erfolgte dann bereits am 5. August 1918. Der Hog Islander Typ war somit lange vor dem Liberty Schiff das erste in Massenproduktion gebaute Schiff der Welt!Insgesamt wurden bis 1921 122 Schiffe gebaut und in Dienst gestellt. Davon 110 Typ A und 12 vom Typ B. Einige Schiffe verblieben im Dienst der US Navy, die meisten wurden jedoch an Schifffahrtsgesellschaften in die ganze Welt verkauft. Viele der Schiffe beförderten im zweiten Weltkrieg dringend benötigte Güter zwischen den USA, Großbritannien und der Sowjetunion. Im zweiten Weltkrieg gingen 58 Hog Islander Frachter verloren, davon gingen 32 auf das Konto von U-Booten.

SS Shickshinny

Zum Modell

Der sehr schöne Bausatz aus dem Hause Battlefleet Models gibt die unverkennbare Linienführung des Hog Islanders sehr gut wieder. Bei den Schiffen fällt es schwer Bug und Heck zu unterscheiden, da der Mittschiffs sitzende Aufbaublock zum Bug und nach Achtern nahezu gleich aussieht!

Das Modell entstand im Zuge des Liverpool Dioramas. Hierfür wurde ein Hog Islander benötigt, der den im Konvoi SC.123 laufenden Frachter SS Shickshinny darstellen sollte. Der Bau des Modells bereitete keinerlei Schwierigkeiten. Nachdem der achtere Brückenaufbau fest verklebt und die Brücke separat montiert war, konnten alle Kleinteile in Form von Pollern, Lüftern, Winden etc. montiert werden. Danach erfolgte bereits die Montage der Masten samt der Ladebäume. Die Davids fehlen im Bausatz leider und so habe ich mir aus Silberdraht selber welche angefertigt. Dazu kam noch pro Davidpaar eine Winde. Der oben offenen Brücke habe ich ein geschlossenes Deckhaus spendiert. Bei dem restlichen Bau habe ich mich dann ausschließlich mit dem Anbringen der Fotoätzteile befasst. Hier fanden Teile aus dem beliegenden Toms Modelwork Satz sowie Teile aus GMM und Lion Roar Sätzen Verwendung. Hinter dem achteren Aufbau habe ich eine Galerie bestehend aus einem Catwalk für Flugzeugträger angebracht. Diverse Türen und Luken sind geöffnet dargestellt und verleihen dem Modell Lebendigkeit.Der Bausatz wurde vor der Lackierung bereits bis auf die Brücke, Rettungsboote und den achteren Geschützstand komplett montiert.

Um die verschiedenen verwendeten Materialien zu homogenisieren, habe ich vor der eigentlichen Lackierung mit grauem Alclad II Primer grundiert. Ich kann nur allen Modellbauern davon abraten ein filigranes Modell damit zu grundieren! Der Primer ist erste Wahl, wenn es darum geht, eine Grundlage für eine Naturmetalllackierung zu schaffen! Der extrem schnell trocknende Primer trocknet in den Bereichen, die weiter weg von der Düsenspitze der Spritzpistole liegen, leicht körnig auf. Das ist bei einem Flugzeugmodell egal, da die Grundierung vor dem Auftrag des Naturmetalllackes poliert wird. Ich dachte nicht daran, dass der Primer leicht körnig auftrocknet, in erster Linie stand ein schnelles Arbeitsergebenbis. In diesem Fall hatte das aber zur Folge, dass ich eine Weile damit verbracht habe, eine leicht körnige Grundierung zu glätten, bevor der eigentliche Farbauftrag erfolgen konnte. Das ging dann wohl nach hinten los!Der Farbauftrag erfolgte mit WEM Colorcoats 5-O Ocean Gray. Das mittlere Blaugrau ist ein idealer Farbauftrag für ein im Konvoi fahrendes Schiff. Die anschließende Detailbemalung und Alterung erfolgte mit Valejo Acrylfarben und diversen Ölfarben. Die letzten Arbeitsschritte umfassten den Zusammenbau des Modells, das Anbringen der Takelage und das Positionieren der Crewmitglieder.

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SS Shickshinny

 

Das Modell im Großdiorama

Das Modell ist Bestandteil des Liverpool Langton und Brocklebank Dock Diorams, welches in Gemeinschaftsarbeit mit einigen Modellbaufreunden entstand. Meine zu dem Diorama gehörenden Modelle befinden sich mittlerweile auf eigenen kleinen Displays. Zumindest so lange, wie sie in meiner Vitrine stehen. Für Ausstellungen findet der Hog Islander SS Shickshinny wieder seinen Platz am Kai!

SS Shickshinny

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SS Shickshinny

Weitere Bilder

Anbei weitere Fotos der SS Shickshinny in voller Fahrt im Silikonwasser. Das kleine Display entstand nach der bewährten Methode von Frank Ilse.

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SS Shickshinny

 

Christian Bruer

Publiziert am 02. März 2010

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