USS Fletcher (DD-445)von Dirk Mennigke (1:350 Tamiya)Der im Maßstab 1:350 gefertigte Bausatz von Tamiya stellt eine gute Grundlage für einen Fletcher Zerstörer dar. Um dem Vorbild aber möglichst Nahe zu kommen, bedarf es noch einiger Ergänzungen und zusätzlicher Detaillierungen. Fotos und Pläne vom Original findet man im Internet unter www. Domeisland.com. Allein vom Schwesterschiff DD 449 Nicholas existieren über 600 Fotos, auf denen wirklich alle Details eingesehen werden können. Vor dem eigentlichen Zusammenbau der einzelnen Baugruppen beginnt in meinen Augen der wichtigste Arbeitschritt um einen möglichst realitätsnahen Eindruck zu erzielen. Fertigungstechnisch bedingt fallen die Wandstärken von Schanzkleidern, Flakwannen und Podesten immer sehr dick aus. Entweder werden die Schanzkleider entfernt und durch entsprechende Messingprofile ersetzt, oder sie werden dünner geschliffen, sofern es die geringe Baugröße überhaupt zulässt. Um einige weitere optische Highlights zu erzielen öffnete ich Türen, Fenster, Luken sowie Speigatten. Die im Brückenbereich fehlenden Flaggenkästen vervollständigte ich durch Eigenbauten aus Polystyrol. Masten und Schornsteine verdienen besondere Beachtung, erhalten sie doch vom Betrachter als zentraler Punkt die meiste Aufmerksamkeit. Die Masten löte ich immer aus Messingrohren und diversen Profilen zusammen, um ein späteres Verziehen beim Auftakeln mit dünner Litze aus ausrangierten Relaisspulen zu umgehen. Alte Telefone, elektromagnetische Bauteile liefern unsere benötigte Litze in allen Stärken. Sie ist zudem strapazierfähig, reißfest und kann gut lackiert werden. Die Radarantennen SC und SG stammen aus dem GMM Ätzsatz. Die Farbgebung erfolgte in dem zu Anfang des Krieges eingeführten Measures 12 splotch. Soweit so gut. Stellt sich nur noch die Frage wie sah das Farbschema aus? Measure 12 scheint ein freies Schema gewesen zu sein, an dem die Lackierer der Werft ihren künstlerischen Fähigkeiten freien Lauf lassen konnten! Jedes Schiff der Fletcher Klasse mit Measure 12 wies eine andere Geometrie der Farbkleckse auf. Glücklicherweise existieren einige sehr gute Backbord- und Steuerbordaufnahmen, aus denen sich der Tarnanstrich von DD 445 Fletcher rekonstruieren lässt. Achtung, das dem Bausatz beiliegende Lackierschema stimmt nicht mit dem Schema von DD 445 Fletcher überein! Zum Altern des Modells hellte ich die Grundfarben mit einem Mattweiß auf. Danach wird im Trockenmalverfahren die noch gleichmäßige Farbfläche aufgebrochen. Lieber etwas zu wenig als zuviel. Den Abschluss bildete das Aufhellen aller Kanten an Rumpf, Aufbauten und Geschützen. Auf das Schattieren mit schwarzer Farbe verzichte ich ohnehin, daraus ergeben sich im Maßstab 1:350 oder kleiner viel zu harte Kanten die den Gesamteindruck eher stören als betonen. Dirk Mennigke Publiziert am 03. Februar 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |