Schneider CA.1mit Knox-Tractor und La Buire-Anhängervon Stefan Szymanski (1:72 Retrokit)Mit dem Schneider CA.1 verließ 1916 der erste französische Panzer die Fertigungshallen. Doch folgten der revolutionären Idee und Zuversicht schnell starke Ernüchterung. So war dieser Panzer für sein Gewicht stark untermotorisiert und verfügte dazu über viel zu schmale Laufketten. Die 75mm Schnellfeuerkanone verfügte nur über einen sehr begrenzten Feuerbereich und der Treibstofftank war oben auf dem Panzer angebracht, was diesen sehr feueranfällig machte. So wurde der Schneider bei den französischen Panzerbesatzungen schnell als “rollendes Krematorium” bezeichnet. Es folgten mit dem CA.2 und CA.3 zwar stärkere Weiterentwicklungen, doch sollte der Schneider nur noch als Aufklärungs- und Transportfahrzeug Verwendung finden. Auch die Mobilität gewann während des ersten Weltkriegs immer mehr an Bedeutung. So fand ab 1915 der Knox 35 4x2 7t Traktor in der französischen Armee Verwendung. Vorwiegend für die Verlegung schwerer Artillerie wurde dieser Traktor in Verbindung mit dem La Buire-Anhänger auch zum Panzertransport verwendet. Dieser Anhänger eignete sich vorzüglich zum Transport von Schneider- und Renault FT-Panzern und fand sogar noch während des zweiten Weltkriegs bei der französischen Armee Verwendung. Leider wird der erste Weltkrieg von vielen Modellbauherstellern immer noch sehr stiefmütterlich behandelt. Um so begrüßenswerter ist es dabei, dass Retrokit anscheinend diese Lücke gut erkannt hat und immer wieder mit interessanten Modellen für die eine oder andere Überraschung sorgt. So war die Freude natürlich bei mir sehr groß, als ich die besagten drei Kits endlich in meinen Händen hielt. Die aus Resin gefertigten Bauteile sind dabei sehr fein detailliert und zum Teil sehr filigran. Da sich die jeweiligen Bausätze aus einer überschaubaren Anzahl an Bauteilen zusammensetzen, bereitete der Zusammenbau auch keinerlei Schwierigkeiten. Bei der Farbgebung griff ich beim Traktor und dem Anhänger auf ein Blaugrau zurück. Um eine bessere Tiefenwirkung zu erzielen und die Monotonie der einfarbigen Lackierung zu brechen, wurde dieses Blaugrau noch mit helleren Farbtönen leicht übernebelt. Schwieriger gestaltete sich die Farbgebung des Panzers. Wenn man sich mit der dementsprechenden Literatur auseinander setzt, stößt man auf etliche unterschiedliche Farbgebungen, so dass man ausschließen kann, dass eine Art Farbnorm existierte und die Farbgebung eher eine individuelle Improvisation der jeweiligen Panzerbesatzungen war. So verwendete ich mit Sand, Grün und Dunkelgrau drei unterschiedliche Farbtöne. Wenn es zur damaligen Zeit ein Fahrzeug mit dieser Farbgebung gegeben haben sollte, wäre es reiner Zufall und dann natürlich auch gewollt. Nur möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass sich diese Farbgebung ausschließlich auf meine Phantasie bezieht (!). Als Szenerie schwebte mir eine typische französische Landstraße in der Etappe vor. Um eine staubige Landstraße darzustellen, wurde zum Abschluss das gesamte Diorama mit dem berühmt-berüchtigten “Tamiya-Buff” kräftig übernebelt. Bei den Figuren griff ich komplett auf das kürzlich erschienende W^D-Sortiment zurück. Stefan Szymanski Publiziert am 05. August 2010 Die Bilder stammen von Bärbel Grossmann . © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |