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Renault FT-17

von Martin Schiffel (1:35 Meng Model)

Renault FT-17

Zum Vorbild

Der Renault FT-17 kann wohl als Urvater aller modernen Panzer angesehen werden. Zwar hatte er allein in Frankreich mit dem Schneider CA 1 und dem Saint-Chamond zwei Vorgänger, die aber eher Sturmgeschützen glichen, aber er war in der Konfiguration Wanne mit Kettenlaufwerk und aufgesetztem drehbaren Turm das erste gepanzerte Gefechtsfahrzeug, was wir heute mit dem Sammelbegriff „Panzer“ verbinden.

Renault FT-17

Mit knapp sieben Tonnen war er ein Leichtgewicht und seine Besatzung bestand lediglich aus zwei Personen, einem Fahrer und einem Richt- und Ladeschützen für den Turm, der gleichzeitig als Kommandant fungierte. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 8 km/h konnte er der Infanterie nur etwas vorauseilen und sein Fahrbereich hielt sich mit 40 Kilometern auch in Grenzen. Seine Bewaffnung bestand wahlweise in einer 37 mm-Kanone oder einem Maschinengewehr.

Renault FT-17

Dennoch war er ein Erfolgsmodell, wurde in mehreren tausend Exemplaren produziert und in alle Welt exportiert. Seine Einsatzzeit reicht bis in den Zweiten Weltkrieg hinein. Als 2003 die US-Amerikaner Afghanistan besetzten, wurden je nach Quelle zwei bis vier erstaunlich gut erhaltene FT-17 auf Schrottplätzen entdeckt.

Renault FT-17

Die Motivation

Ich war natürlich fasziniert von dem Fund der Panzer in Afghanistan und ließ meiner Phantasie freien Lauf: Wäre es nicht möglich, dass auch irgendwo auf einem europäischen Schrottplatz ein vergessener FT-17 steht und auf seine Entdeckung wartet? Vielleicht hat der Besitzer des Schrottplatzes den Panzer schonmal freigelegt und ihn zwischenzeitlich als Übungsobjekt Graffiti-Sprayern überlassen, um ihn später einem Museum zu übergeben?...

Renault FT-17

Zum Modell

Meng Model bietet unter der Artikelnummer TS-008 einen Bausatz des FT-17 mit kompletter Inneneinrichtung an. Der Bausatz ist von hoher Qualität und lässt sich nahezu problemlos bauen. Da ich mein Modell als „Schrott“ darstellen wollte, habe ich ein paar Details wie zum Beispiel das Werkzeug weggelassen und die Sitze entfernt, für den nun fehlenden Fahrersitz habe ich aus Kunststoffstreifen einen neuen Unterbau gefertigt.

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Bei der Montage des Laufwerks bin ich dann doch von der Bauanleitung abgewichen, Meng schlug vor, das Laufwerk sukzessive an der Wanne zu montieren, ich habe die beiden Laufwerksseiten separat montiert und erst in bemaltem Zustand an die Wanne geklebt. Auch habe ich nicht alle Lukendeckel befestigt. Die dem Panzer etwas merkwürdig schmetterlingshaftes gebenden Motorluken habe ich weggelassen.

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Grundiert wurden alle Teile des Modells mit Mr Color Acrylspray Nr. 28 „Steel“. Die Inneneinrichtung wurde dann mit diversen Rosttönen aus mit Pigment angereicherten Email- und Ölfarben bemalt, auf dem Kampfraumboden wurden ein paar Lindenlaubblätter der Firma Model Scene drapiert. In gleicher Weise wurden auch die äußeren Bereiche des Panzers behandelt.

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Für einen Teil der Graffiti nutzte ich einen Decal-Bogen von AK interactive, wobei die kleinen, teilweise gebogenen und unterbrochenen Flächen des Panzers bald diesen Einsatz erschöpften. Alternativ hatte ich einen Bogen von Uschi van der Rosten gekauft, der aber auf transparenter Folie gedruckt war, die die Decals auf den rostig dunklen Flächen des FT-17 verschwinden ließ. Also griff ich selbst zum Pinsel und ergänzte die aufgebrachten Decals mit Email- und Ölfarbe um diverse „Tags“.

Renault FT-17

Renault FT-17

Die Figuren

Graffiti-Sprayerin und Sprayer stammen von MAiM, die knieende Figur musste im Oberarm- und Schulterbereich etwas mit Spachtelmasse und Schleifpapier behandelt werden. Bei der Farbgebung habe ich mich im Wesentlichen an die Vorschläge der Verpackungsfotos gehalten und die Figuren mit Email- und Ölfarbe bemalt und mit Aquarellfarbe gealtert.

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Dem knieenden Sprayer lagen noch zwei winzige Spraydosen bei, ich behandelte sie farblich wie die Figuren und „beschriftete“ sie mit Wartungshinweisen von einem Flugzeugdecalbogen. Die rote Hand auf weißem Grund auf dem Rücken des Pullovers der Sprayerin entstammt einem Bausatz eines britischen Tanks aus dem Ersten Weltkrieg im Maßstab 1:72.

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Die Vignette

Die Basis meiner Vignette bildet eine reliefartige Darstellung gebrochenen Asphalts auf mit Karton kaschiertem Hartschaum der Firma Reality in Scale. Das Material ist relativ weich und neigt zum Verziehen, ich habe die Schnittkanten mit Polystyrolstreifen verstärkt und die Platte danach mit Humbrol Acrylspray „Sea Grey 27“ grundiert.

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Das Aufkleben der grundierten Platte auf die Grundplatte der von Trumpeter stammenden Acrylglasvitrine wurde dann zur schwierigsten Aktion des gesamten Projektes. Nur unter Druck legte sich die Hartschaumplatte vollständig auf die schwarze Kunststoffplatte, sie „schwamm“ und es quoll immer wieder Klebstoff hervor, der abgewischt werden musste. Am Ende wurde überstehender getrockneter Holzleim mit dem Skalpell entfernt und die graue Grundierung der Hartschaumplatte mit dem Pinsel nachgearbeitet. Dennoch wartet ein weiteres Stück Hartschaum auf ein nächstes Projekt…

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Gealtert wurde die Asphaltbasis mit Email- und Gouachefarbe, zum Schluss wurden ein paar Grasbüschel und einzelne weiße Blüten von mini Natur aufgeklebt.

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„Love“ hat die Sprayerin unter bewundernder Anteilnahme ihres Freundes an den kleinen schrottigen Panzer geschrieben und vielleicht kommt ja das Fahrzeug ohne Entfernung der Graffiti ins Museum? Make love not war…

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Martin Schiffel

Publiziert am 06. Mai 2023

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