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Junkers D.I

von Frank Barkhofen (1:48 Roden)

Junkers D.I

Jetzt ist es doch noch passiert: ich habe eins meiner am längsten laufenden Projekte tatsächlich zu einem akzeptablen Ende bringen können! Es handelt sich um die Junkers D.I in 1:48 aus einem Bausatz der ukrainischen Firma Roden. Dazu gibt es von PART einen wirklich schönen Ätzteilsatz mit zwei Platinen. Diese Ätzteile waren für mich reizvoll und so habe ich den kompletten Rahmen bereits 2016 verlötet! Allerdings gelang es mir dann trotz mehrerer Anläufe nicht, den Bausatz zu vollenden und so mutierte dieses Projekt zur "Shelf Queen".

Junkers D.I

Das Original

Diese "Wellblechhütte" war eines der modernsten deutschen Jagdflugzeuge 1918. Nach mehreren Einzelstücken und dem erfolgreichen Schlachtflugzeug J.I war dieser Tiefdecker als Jagdflugzeug vorgesehen. Junkers erhielt einen Auftrag für eine kleine Serie, aber bis zum Ende des Krieges sind nur noch wenige Maschine ausgeliefert worden und zum Einsatz gekommen. Aber die dabei entwickelte Technologie war die Basis für die spätere erfolgreiche Verkehrsflugzeugreihe der F 13 und Co. Als Referenzen sind die Windsock Datafiles 33 und 131 empfehlenswert.

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Kleine Anekdote am Rande

Die Maschine wurde beim offiziellen Vergleichsfliegen 1918 nach einem beeindruckenden Flug bei der Landung von Anthony Fokker höchstpersönlich mit hoher Geschwindigkeit mal eben lässig in einen Graben gesteuert. Er hatte wohl während seines beeindruckenden Flugprogramms das Potential der Maschine erkannt - aber nach diesem Manöver konnte kein weiterer Frontpilot sie testen und der Auftrag wurde wie erhofft an Fokker mit der D.VII vergeben.

Junkers D.I

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Das Original gab es mit langem und kurzem Rumpf, die sich ansonsten aber kaum unterscheiden und so gibt es auch von Roden unter der Nummer 433 die lange und unter 434 die kurze Version. Die Spritzlinge für Tragflügel und Motor sind identisch, der mit den Rumpfteilen ähnlich.

Junkers D.I

Das Modell

Ich hatte zuerst die lange Version, aber hier gibt es nur wenige mögliche Maschinen. Dabei hat mich der nötige violette Farbton abgeschreckt sowie die Beschriftung des Rumpfes. Roden hat dafür zwar Decals beiliegen, aber wie bekommt man diese störrischen und brüchigen Decals in die Fugen des Wellblechs?

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In all den Jahren seit dieser Zeit sind Lösungen aufgetaucht: Es gab die Firma Drooling Bulldog, die eine Serie wunderbarer WWI Farbtöne auf den Markt brachte, z.B. die Violett-Töne Mauve und German Purpur. Von den Pigmenten her hat man sich angeblich an die Originalrezepturen angelehnt.  "Gab", weil wohl inzwischen nicht mehr verfügbar. Die Webseite existiert noch, aber man kann keine Bestellung mehr abschließen. Zum Glück habe ich aber noch diese Farben.

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Zweitens ist 2018 ein Bausatz der Junkers D.I (der kurzen Version) in 1:32 von Wingnut Wings auf den Markt gekommen. Diese waren ja immer sorgfältig recherchiert und die Referenzfotos und Handbücher sind auch für andere Maßstäbe eine wahre Fundgrube. Dabei hat mir die schwarze Maschine "Bänder" 5185/18 aus dem November 1918 besonders gefallen. Durch den schwarz lackierten Rumpf sind auch keine filigranen Markierungen mehr nötig, die Bänder und Kreuze lassen sich maskieren. So habe ich mir noch den Bausatz der kurzen Version besorgt, um diese Maschine bauen zu können. Die bisher erledigten Arbeiten konnte ich weiter benutzen.

Masking

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Für die Tragflächen habe ich mit den erwähnten Drooling Bulldog Farben gearbeitet, unten Pale Blue, auf der Oberseite Pale Green und Mauve. Dabei habe ich mich am WNW Handbuch orientiert und Masken vom Schneidplotter schneiden lassen. Weiterhin kamen Farben von Alclad, Mr.Paint, Gunze und Öl- sowie Pastellfarben bei der Alterung zum Einsatz.

Junkers D.I

Der Ätzteilsatz von PART S48-152 ist sehr empfehlenswert, da er schöne Details enthält. Zum Beispiel wird der gesamte innere Rahmen durch Ätzteile ersetzt, wobei hier ein einzelner Spant aus drei Ätzteilen zusammengesetzt wird und so vorbildgetreu innere Lücken aufweist.

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Auch an diesem Modell gibt es wieder Holzteile wie die Luftschraube und die Trittleisten auf den Tragflächen links und rechts vom Cockpit. Die Sitzgurte sind die flexiblen von HGW/Eduard und die Spandau MGs habe ich aus Teilen von Master und Eduard kombiniert, wobei ich die Messingteile brüniert habe.

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Die glatten Innenseiten des Modellrumpfes habe ich mit geprägter Aluminiumfolie aufgehübscht. Weitere neue Metallteile habe ich für das Fahrwerk und den Überrollbügel gefertigt. Zum Glück besteht die Verspannung an diesem Flugzeugtyp nur aus zwei Spannseilen, die ich wieder mit Spannschlössern von Gaspatch Models realisiert habe.

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Der Mercedes-Motor aus dem Bausatz von Roden bietet eine gute Basis, den ich noch etwas realistischer gestaltet habe. Auch das Cockpit habe ich durch die Ergänzung der Ätzteile und weiterer Teile verbessern können.

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Fazit

Auch wenn der Bausatz einige kleinere, durch die Wellblechstruktur kaum korrigierbare Fehler enthält, sieht das Modell doch wie eine kleine Junkers aus und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Vielleicht kann ich eines fernen Tages aus den bisher fertiggestellten Teilen der langen Version noch ein Modell der langen Version in Naturmetall bauen? Ich habe da Duraluminium von Alclad im Lager.

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Frank Barkhofen

Publiziert am 13. Mai 2023

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