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Sopwith Triplane

von Frank Barkhofen (1:48 Eduard Bausätze)

Sopwith Triplane

Nach dem Bau einiger Flugzeuge der Firma Sopwith und Dreideckerprototypen wollte ich meine Sammlung um den Auslöser der "Triplemania" bzw. "Dreideckeritis", der bekannten Sopwith Triplane ergänzen. Interessanterweise wurden davon mit nur 147 Stück gar nicht so viele Maschinen - wie man denken könnte - gebaut und die Einsatzzeit war mit etwa einem Jahr auch begrenzt, denn sie wurde zügig durch die Sopwith Camel ersetzt. Aber die Triplane mußte bei den deutschen Piloten einen großen Eindruck hinterlassen haben, so daß es im Anschluß viele Entwicklungen gab. Der bekannteste und auf deutscher Seite erfolgreichste Typ ist die Fokker Dr.I. Es gibt zu dem Thema ein sehr interessantes Buch "Fighting Triplanes" von Evan Hadingham, in dem etwa 90 Dreidecker vorgestellt werden. Eine sehr schöne Beschreibung gibt es auch im englischen Wikipedia.

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Das Konstruktionsprinzip der Sopwith Triplane war bemerkenswert: Die geringe Flächentiefe hat nur wenig Druckpunktverschiebung bei unterschiedlichen Anstellwinkeln. Das erlaubt einen kurzen Rumpf mit kleinen Rudern, und nimmt dem Piloten nur wenig die Sicht, zumal die mittlere Tragfläche durchbrochen und auf Augenhöhe des Piloten angeordnet ist. Die Maschine war erstaunlich kompakt und durch die Anordnung von Motor, Tank, Pilot und Bewaffnung nahe dem Schwerpunkt und die anderen Maßnahmen extrem wendig. Zusammen mit dem 130 PS Clerget Umlaufmotor hatte sie auch eine gute Steigleistung und konnte so die im Einsatz befindlichen deutschen Typen auskurven.

Sopwith Triplane

Von Eduard gab es mehrere Bausätze der Sopwith Triplane in 1:48, mein Bausatz war das Profipack 8077. Neben den Spritzgußteilen gibt es eine umfangreiche Ätzteilplatine und einige Resinteile, unter anderem für den Umlaufmotor und das neuere kleine Höhenruder. Dank der Resinteile kann man neben der Standardausführung mit einem Vickers MG auch die Variante mit zwei Vickers bauen. Im Original hatten das nur sechs Flugzeuge, allerdings hatte ich mir in den Kopf gesetzt, die zweite "Black Maria" von Raymond Collishaw zu bauen. Das war eine Maschine der Black Flight neben "Black Prince", "Black Roger", "Black Death" und "Black Sheep". Eine vergleichbare Lackierung mit dem rotbraunen PC12 und schwarzer Motorhaube, Rädern und Leitwerk hatte ich noch nicht in meiner Sammlung. Es gab mal eine andere Ausgabe dieses Bausatzes von Eduard mit den Decals für diese Maschine, allerdings habe ich die nicht. So hat mir ein Decalset von Pheon geholfen. Teile der Markierung sind auch lackiert.

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Als weiteres Zubehör habe ich einen Clerget Motor von Small Stuff eingebaut (wie immer drehbar), mit 65 Teilen (+ Alternativ- und Reservekleinteile) fast umfangreicher als der Bausatz selbst. Weitere Ätzteile kommen von Part, z. B. für die Vickers, die Halter der "RAF Wires"- Verspannung sind von Gaspatch und die Sitzgurte von HGW. Die Räder stammen aus einem Eduard Camel-Bausatz und deren Beschriftung sind Decals. Auch für dieses Modell habe ich viele Holzteile gefertigt, unter anderem die breiten "Bretter" der Flügelstreben, die Luftschraube und einige Teile für das Cockpit.

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Das Heck war im Bausatz komplett geschlossen, dabei sind am Original hier viele interessante Details zu sehen. So habe ich den Sporn aus Holz mit Metallbeschlägen neu angefertigt, natürlich in seinem Lager schwenkbar (Federung) und drehbar (zusammen mit dem Seitenruder angelenkt). Über dem Sporn befindet sich eine aus Aluminium gedrehte Spindel, die beim Original mittels des Handrades rechts unten vor dem Sitz die Hinterkante des Höhenruders anheben bzw absenken konnte. Die Triplane war damit so austrimmbar, daß sie auch ohne die Hände am Knüppel geflogen werden konnte - in der damaligen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Auch das Hauptfahrwerk habe ich aus Metall und Holz neu angefertigt. An vielen Stellen des Modells stecken weitere Scratch-Teile.

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In die Tragflächen wurden Vertiefungen für die Umlenkrollen der Querruderansteuerung eingebracht und mit Klarsichtfolie und Ätzteilen wieder verschlossen. Bei der Lackierung der Tragflächen habe ich auch etwas Neues probiert. Per Schneidplotter habe ich passende Streifen geschnitten und die Rippensicherungbänder mittels Airbrush-Grundierung leicht erhaben auflackiert. So konnte sich bei der Alterung der "Schmutz" passend an den Kanten verteilen. Apropos Lackierung - das hier passende PC12 stammt aus dem Programm von Mr.Paint. Für die Metallfarben und Grundierungen habe ich wieder Alclad benutzt und Ölfarben für die Alterung.Wer mir beim Bau dieses Dreideckers nachträglich virtuell über die Schulter sehen möchte, kann sich durch diesen Baubericht blättern.

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Fazit

Auch wenn insbesondere die Kunststoffteile noch nicht auf dem Niveau aktueller Bausätze sind, kann man mit etwas Sorgfalt einen wunderbaren kleinen Dreidecker auf die Räder stellen.

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Frank Barkhofen

Publiziert am 20. Oktober 2020

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