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Sopwith Triplane

N533/C „Black Maria“, No.10 (N) Sqn RNAS

von Roland Sachsenhofer (1:32 Roden)

Sopwith Triplane

Sopwiths Triplane bietet, etwas salopp gesagt, in mancherlei Weise Überraschungen...

Mit dem wirklichen Flugzeug gelang den Briten eine tödliche Überraschung, als der Dreidecker im April 1917 die Staffeln des RNAS erreichte.

Der neue Flugzeugtyp war die ersehnte Antwort auf die aktuelle bedrohliche Krise des Royal Flying Corps beziehungsweise des Royal Naval Air Service; die alarmierenden Verluste ließen diesen Monat zum „Blutigen April" werden. Zurück zu führen war dies vor allem auf den Einsatz des neuen deutschen Jagdeinsitzer Albatros D.III.

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Ein Konzept, um Geschwindigkeit und Wendigkeit zu erhöhen, fand man in jenen Tagen einer noch mehrheitlich auf reine Erfahrung gestützten aerodynamischen Forschung in der Erhöhung der Zahl der Tragflächen.

Sopwiths Entwurfsteam rund um den Chefentwickler Herbert Smith entschied sich, von der Konstruktion der erfolgreichen und bewährten „Pup" auszugehen. Mit nun drei Flächen konnte die Tragflächentiefe gering gehalten werden, was sich auf das Sichtfeld des Piloten äußerst positiv auswirkte. Eine passende Motorisierung für den rund 600 Kilogramm leichten Entwurf fand man im für jene Zeit mächtigen Umlaufmotor Clerget 9B, der 130 PS leisten konnte.

Sopwith Triplane

Bewaffnet wurde die einfallsreicherweise „Triplane" genannte Maschine wie sein Vorgänger mit einem Vickers Maschinengewehr, mindestens sechs Flugzeuge sollten allerdings mit zwei MGs ausgerüstet in den Kampf geführt werden.

Im Mai 1916 zum ersten Mal geflogen, erhielten ein knappes Jahr später sechs Staffeln des RNAS dieses Muster. Gerade rechtzeitig - denn schon bei ihren ersten Einsätzen zeigte sich die Überlegenheit gegenüber allem, was das Kaiserreich in den Kampf schicken konnte. Schnell entstand die Legende eines unübertroffenen „englischen Dreideckers", eine Legende, die den Entwurf eines deutschen Dreideckers anstoßen wird - aber das ist ja bekanntlich eine andere Geschichte...

Sopwith Triplane

Die Sopwith Triplane stand nur kurze Zeit bei den Frontstaffeln des RNAS im Einsatz, schon im Herbst/ Winter waren alle Dreidecker von neuen Entwürfen wie der Sopwith Camel abgelöst worden. Insgesamt wurden über 100 Stück gebaut, die Mehrzahl ging an die RNAS, 17 Triplane wurden von den französischen Marinefliegern eingesetzt.

Mein Modell zeigt eine der erfolgreichsten und wahrscheinlich auch bekanntesten Triplane: N533 „Black Maria"wurde von Lt. Col. Raymond Collishaw, Führer des „Black Flight" der No.10 Squadron der RNAS von Drogland/ Frankreich aus geflogen.

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Bietet die Triplane auch als Modell in 1:32 von Roden Überraschungen? Ja, wenn man sich, wie auf manchen Foren hartnäckig zu lesen ist, einen einfachen Bau erwartet. Ich persönlich war von den zahlreichen und durchaus auch kniffelig anzubringenden Verspannungsdrähten durchaus gefordert. Dazu kommt, dass der Bausatz wohl einem eher ungeschliffenen Diamanten ähnelt. Die allgemeine Passgenauigkeit ist sehr gut, manche Detailformen fallen allerdings eher zu grob aus. So habe ich etwa alle Ruderhörner aus zugerichtetem Ätzteilblech selbst hergestellt, das fand ich bei so einem filigranen Modell passend. Bei manchen Cockpitdetails wurde anstelle des klumpigen Plastikteils feiner Draht oder ähnliches verwendet. Die Oberfläche vieler großer Bauteile ist leider auch mit einer Spur von feinen Löchern und Rissen überzogen, hier musste gleich zu Beginn ausgespachtelt und geschliffen werden.

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Überrascht war ich, wie relativ komfortabel sich die geätzten Blech-Riggs des rumänischen Herstellers „R&B Productions" verwenden haben lassen. Man muss sich zwar ein wenig auf die korrekte Ausrichtung der Blechstreifen konzentrieren - und auch darauf, sie nicht mit der Pinzette zu knicken! - aber man bekommt dafür eine gute Annäherung an das wirkliche Aussehen des aerodynamisch geformten britischen Verspannungssystems... Eine wirkliche Empfehlung in diesem Maßstab.

Keine Überraschung sind leider die Decals des Bausatzes. Hier findet man die berüchtigten Minuspunkte dieses ansonsten sehr interessanten Herstellers: die Schiebebilder sind unangenehm durchsichtig, „betonieren" sich bei Erstkontakt mit dem Modell fest und können eigentlich nur mehr unter Inkaufnahme des Zerreißens bewegt werden - beziehungsweise lösen sich gleich unproblematisch von selbst in kleineStücke auf...

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Mindestens so froh, wie darüber die Herausforderungen eines Mehrdeckers einigermaßen gemeistert zu haben, bin ich, die Roden-Decals repariert und ansehnlich an die vorgesehenen Stellen angebracht zu haben.

Einen Baubericht gibt's im Werkstättenbereich unseres Forums.

Rodens Triplane war für mich ein zwar durchaus forderndes aber auch angenehm erfahrungsreiches Projekt, das ich jedem erfahrenen Modellbauer mit Sinn für Überraschendes ans Herz legen möchte!

Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at

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Roland Sachsenhofer

Publiziert am 28. August 2013

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