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Royal Aircraft Factory S.E.5a "Hisso"

B´4863 James T.B. McCudden

von Marco Roth (1:32 Wingnut Wings)

Royal Aircraft Factory S.E.5a "Hisso"

Hier ist der Grund, weshalb ich die Freude am Modellbau wiedergefunden habe. Genau genommen war es eine Internetseite von Des Delatorre (www.ww1aircraftmodels.com), welche ich durch Zufall im Internet fand. Auf dieser hat er einen detaillierten Baubericht zur Wingnut Wings SE.5a veröffentlicht. Die Baubeschreibung, die Tipps und das Flugzeug selber machten den Reiz aus, dieses selber bauen zu wollen. Kurzerhand wurde der Bausatz bei WNW bestellt.

Nach 15 Jahren Modellbaupause hatte sich einiges getan auf dem Modellbaumarkt und leider auch bei der eigenen Ausrüstung. Die Enamel-Farb-Pöttchen aus dem Keller waren getrockneter Sonder-Müll, Pinsel-Sets und Werkzeuge aus früheren Tagen waren bei diversen Umzügen verschwunden. Also auch hier kurzer Hand etwas Ausrüstung besorgt: Acrylfarben, Pinsel, Pinzetten, Feilen und Cutter-Messer. Dank wasserlöslichen Acryl-Farben wagte ich den Schritt, mir einen günstigen Kompressor und eine passende 0,35er Airbrush zu besorgen. Erste Versuche zeigten, dass mit Übung und Probieren schnell gute Ergebnisse zu erzielen waren.

Der Bausatz bietet zwar interessante Varianten, jedoch wollte ich gerne die Maschine eines „Ass“ bauen. Die dargestellte Scout Experimental 5a mit Hispano Suiza Motor wurde von James T.B. McCudden im 56. Squadron des Royal Flying Corps (RFC später RAF) geflogen. Captain McCudden erzielte 57 Lustsiege, überwiegend mit angepassten Baumustern der SE.5a. Er war gelernter Mechaniker. Tragischer Weise starb er bei einem Verbindungsflug aufgrund eines technischen Fehlers am Motor.

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Die Maschine B 4863 flog er im September und Oktober 1917. Zum Bausatz zusätzlich verwendete ich das Eduard Ätzteile Set Nr. 32646 und den Nassschiebebildersatz von Pheon Models Nr. 32004 „SE5a Aces in France“. Zur Bauzeit gab es das Umbauset von TrueDetails noch nicht, dieses kann ich bauwilligen einer McCudden Maschine nur empfehlen, da es für einen „relativ“ schmalen Geldbeutel eine McCudden Figur sowie die gekürzten Abgasrohre und die geänderte Cockpit-Verkleidung gibt. Dazu beinhaltet der Satz die Decals der B 4863. Das Set stammt weitestgehend aus dem Encore/Roden Bausatz.

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Der Bausatz lässt sich vermutlich unlackiert ohne jeglichen Kleber zusammensetzen. Die Passgenauigkeit der Teile ist so gut, dass jeder Farbauftrag zu Versatz und Verschiebungen führt. So ist es mir auch mit den Innenteilen und Motor ergangen. Alles in allem super zu verbauen, nur da wo lackiert wurde, war die Lackdicke der Passgenauigkeit nicht zuträglich. Wingnut Wings hat dies erkannt und in neueren Modellen berücksichtigt.

Der Motor verschwindet fast komplett unter der Haube, was in meinem Fall, bei meinen ersten Lackierversuchen von Vorteil war. Die Mündung der Maschinengewehre wurden mittels Messingrohr dargestellt.

Royal Aircraft Factory S.E.5a "Hisso"

Die Ätzteile von Eduard liefern Teile der Innenverkleidung, Waffendetails, Instrumente, Beschläge, Kühlerfront und untere Motorabdeckung. Die Passgenauigkeit dieser ist gut, die Instrumenten-Rahmen mit den Bausatzdecals machen was her. Die Holzstruktur wurde mittels Radome Tan von Vallejo und Wasserfarben nachgebildet. Die Messingteile wurden mit Light Gold nachgebildet. 

Lackiert wurde innen per Pinsel, außen per Airbrusch. Wie bereits erwähnt, hatte ich keinerlei Erfahrung mit Acryl-Farben und habe verschiedene Hersteller ausprobiert. Versuche über Lifecolor, Revell und Tamiya führten zu Vallejo Modell Air. Damit wurden dann auch die Meisten Flächen lackiert. Die typische PC10 Lackierung des RFCs variierte an den Originalen von Schokoladenbraun bis Olive Grün. Ich hab mich aufgrund des Alters der Maschine für einen eher Oliven Farbton entschieden (Model Air  80% 71044 + 20% 71043). Die Unterseite war am Original leinenfarben was ich mit Sand 71074 für die Grundlackierung (Träger) und einem überlackieren mit 71075 für die eigentlichen Oberflächen darstellte. Die Abgasrohre wurden gekürzt und nach Fotos mittels Isolierschlauch auf Massivdraht verlängert. Die typischen Verfärbungen wurden mit dem Tamiya Set für Metall/Rost angedeutet und die Kanten mit Grafit vom Bleistifft verfeinert. Gleiches wurde an den Reifen und Waffen genutzt. Die Reifen haben zur Zeit des 1. WW noch Grau ausgesehen.

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Die Nassschiebebilder von Pheon ließen sich trotz Größe gut positionieren. Um Silvern zu vermeiden, wurde mit Emsal Glänzer eine dicke Grundschicht aufgetragen, dann mittels Decal Soft von Revell die Nassschiebebilder platziert. Das ganze wurde in einer zweiten dicken Schicht Emsal Glänzer eingebettet. Der Trägerfilm ist aufgrund der Größe der Kokarden recht dick. Danach wurde mit Vallejo Klar Seidenmatt versiegelt und mit Pigmenten und Washes von Vallejo gealtert.

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Verspannung, da kann die SE.5a ein gutes Betätigungsfeld bieten. Verwendet wurden Spulendraht 0,15 mm, 0,5x0,3er Messingrohr und 0,15er Angelschnur.

Zunächst wurden die Bau-seitigen Löcher in Flügeln und Rumpf auf 0,5 mm aufgebohrt, aus dem Spulendraht eine Öse (um 0,5er Bohrerschaft ca 3-4 mm lang) gewickelt und diese in der Bohrung aufsitzend in Richtung der Verspannung mit Sekundenkleber eingeklebt. Für die Hülsen wurden jeweils Messingrohr-Stücke ca 4 mm lang geschnitten, mittels Bohrer versäubert und dann über die Angelschnur gefädelt. Die Angelschnur wurde dann durch die Öse geführt und wieder in der Messing Hülse zurück gezogen. Das Ganze gestaltet sich mit Feinwerk-Pinzetten recht gut und wird nach den ersten Versuchen zur reinen Fleißarbeit. Sobald eine Seite fest gezogen war, wurde mit dünnflüssigem Sekundenkleber die Hülse und die Angelschnur verklebt und der Rest versäubert. 

Mittels leichter Spannung wurde das offene Ende an den Gegenstücken ebenso fixiert. Durch die Ösen- und Hülsentechnik bleibt die Angelschnur beweglich und kann auf und ab bewegt werden, was das Rangieren der einzelnen Punkte enorm erleichtert. Die SE.5a hatte eine aerodynamisch geformte Doppelverspannung. Mittlerweile bietet Wingnut Wings dieses Spanngarn auch an, allerdings soll dieses so flexibel sein, dass es mit der von mir verwandten Methode wohl nicht erfolgreich umgesetzt werden kann. Alternativ gibt es Ätzteile von RB-Modells, jedoch müsste man diese Längen mäßig genauestens anpassen, damit diese nicht durchhängen.

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Der Bausatz, die Historie des Orginals und die Verspannung machen dieses Modell zum interessenten Projekt. Sowohl vom Grundbausatz her, wie auch verfeinert, mit genanntem Zubehör, kann ein klasse Modell entstehen. Da ich mich an die Form und Farbgebung von Pheon Models gehalten habe, gibt es sicherlich den ein oder andere Widerspruch zum Bauzustand des Orginals. Das auflackierte Rumpfband ist mir etwas zu breit geraten, was ich aber verschmerzen kann.

Sicherlich werde ich den Bausatz nochmal in einer anderen Variante bauen.

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Marco Roth

Publiziert am 06. März 2013

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