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Raketenjagdpanzer 4

Jaguar 2

von Hauke Ahrendt (1:35 Revell)

Das Modell zeigt ein Fahrzeug der PzJgKp 60, PzBrig 6 der 2. PzGrenDiv, ca.1983.
Das Modell zeigt ein Fahrzeug der PzJgKp 60, PzBrig 6 der 2. PzGrenDiv, ca.1983.

Das Vorbild

Optisch dem „Jaguar 1" sehr ähnlich, ist der in einer Stückzahl von 162 hergestellte Raketenjagdpanzer 4 „Jaguar 2" zwischen 1983 und 85 aus umgebauten Kanonenjagdpanzern entstanden. Als Bewaffnung verfügt er über das amerikanische Waffensystem TOW. Die Umbauarbeiten umfassten neben der Zusatzpanzerung und den Kettenschürzen die erhebliche Modifikation des Daches. Die Luken von Ladeschütze und Kommandant mussten nach rechts hintereinander versetzt werden, um der dreiteiligen Luke der Waffenanlage platz zu machen. Das Heck wurde beibehalten, die Nebelwerfer aber auf der Bugplatte montiert, um stattdessen die Bodenlafette (Dreibein) für den externen Einsatz des Waffensystems zu lagern.

Raketenjagdpanzer 4

Ein erheblicher Nachteil gegenüber dem Jaguar 1 und den noch älteren Raketenjagdpanzern ist der Umstand, dass nicht unter vollem Panzerschutz gefeuert werden konnte. Die aufgeklappten Luken boten aber zumindest einen beschränkten seitlichen Schutz. Die Nachtkampffähigkeit ist bei Bedarf mit dem oben auf der Optik zusätzlich montierten Sichtmittel sichergestellt worden (das ich der Einfachheit halber natürlich nicht gebaut habe). 14 Schuss Bereitschaftsmunition wurden mitgeführt, das Laden erfolgte manuell. Die maximale Kampfentfernung lag bei ca. 3.700 m. In dem Auslieferungszustand waren alle Fahrzeuge noch in Gelboliv lackiert. Dieser Zeit entspricht dieses Modell. Später wurden dann die Fahrzeuge mit dem verbesserten System TOW-2 ausgerüstet und in Flecktarn lackiert.

Raketenjagdpanzer 4

Das Ende der Panzerjäger

Der Raketenjagdpanzer 4 wurde bei der BW bis zum Jahr 1999 ausgemustert, einige wurden an das österreichische Bundesheer abgegeben. Zu diesem Zeitpunkt hörte diese traditionsreiche Waffengattung bei der BW auch langsam auf zu existieren. 2005 war mit der Ausmusterung der Jaguar 1 ganz Schluss. Warum eigentlich?

Raketenjagdpanzer 4

Aber damit hab ich keine Lust gehabt mich genauer zu beschäftigen, Strategieüberlegungen sind nicht so mein Fachgebiet, wenn es mit dem Hobby nicht zwingend etwas bezüglich Modellvorbildwahl oder Ausführung zu tun hat. Aber trotzdem! Wahrscheinlich sind größere Panzerinvasionen wie zu Zeiten des kalten Krieges kein realistisches Bedrohungsszenario mehr, und es muss ja auch gespart werden. Also weg mit dem nun überflüssigem Gerät ;-)).

Wie das dann aussah kann man ja in der Galerie an dem hervorragend von Diethelm Berlage in Szene gesetztem Wrack sehen, dem ich an dieser Stelle mal dafür meinen größten Respekt aussprechen möchte.

Raketenjagdpanzer 4

Warum noch ein Jaguar?

Ganz einfach: Das Modell ist aus Überbleibseln aus meinem Raketenjagdpanzer 2-Projekt zusammengewürfelt, praktisch genau in umgekehrter Zusammenstellung.

Dabei mal am Rande: Das witzige ist, kaum dass ich im Februar 2010 den Raketenjagdpanzer 2 fertig hatte, gab es die Version von Perfect Scale zu kaufen - dabei hatte ich im späten Herbst 2009 dort extra gefragt, ob diese Version in Planung ist, was verneint wurde. Damit genau nicht passiert, was nun geschehen ist: Eigenumbau mit viel Aufwand und viel Material für die Restekiste. Und wenn man es schließlich geschafft hat, kann man sein mühsam zusammengeschustertes Modell auch kaufen. Und dann oft auch einfach in viel besserer Qualität, so wie ich Perfect Scale kenne. Okay, ist aber gut fürs Ego ;-))

Raketenjagdpanzer 4

Nun gut, dadurch hatte ich aber genau die Restteile für einen Jaguar 4. Das zwang sich beim Aufräumen der Bastelbaustelle förmlich so auf. Der zunächst verworfene Plan, einen Jaguar 2 zu bauen, wurde somit kurzfristig doch umgesetzt, damit bis zum nächsten Winter nichts an Restteilen verloren geht.

Außerdem: Dieser Winter wollte ja einfach nicht enden. Es war Ende Februar, und ich musste morgens vor der Fahrt zur Arbeit täglich immer noch Schnee schippen! Da ist es also noch nichts mit Motorrad fahren, die TL muss sich nun aber wohl noch etwas gedulden. Und so konnte ich also ruhig noch ein Umbauprojekt anfangen ;-))

Raketenjagdpanzer 4

Das Modell

Also, auf geht's: Seitenwände und Stirnplatte sind vom Raketenjagdpanzer, das Dachelement mit der Fahrerluke vom KaJaPa. Das Dach ist dann gemäß Vorbildfotos neu gebaut worden. Die Waffenanlage stammt für schmales Geld aus einem Academy-Bausatz (ein M151). Der zwangsläufig im Bausatz befindliche Jeep wanderte umgehend in die Restekiste, für den kann ich überhaupt keine Verwendung finden. Die Mängel des (der) Revell-Bausätze kennen wir ja auch alle inzwischen. Kompensation erfolgt nach Lust und Laune. Bei mir sind das wieder die Kette, Heckkorb und das Werkzeug. Na, und dann sind da wieder die verdammten Winkelspiegel der Kommandantenluke. Die falsche Anzahl habe ich aber so gelassen, weil das Ändern hier erheblich schwieriger ist als beim Leo. Man würde vermutlich mehr Schaden als Nutzen erreichen. Und wenn man nicht so genau hinschaut, merkt man das nicht so recht. Die Formenbauer bei Revell konnten ja auch locker drüber wegsehen, gelle? ;-))

Die vordere Luke habe ich offen dargestellt, in Feuerstellung war diese wohl aber geschlossen und nur die beiden hinteren blieben offen.

Den Innenraum habe ich nicht ausgerüstet, um den Aufwand nicht noch zu erhöhen, obwohl es nicht so schwer gewesen wäre. Die Bereiche, die man durch die geöffneten Luken der Waffenanlage erkennen kann, sind zum Glück nicht so groß. Wer so was mal machen will, findet auf www.panzer-modell.de so ziemlich alles, was man dazu sehen muss.

Irgendwie ging das dann alles insgesamt schneller als beim Raketenjagdpanzer 2, vielleicht auch, weil ich es hier nicht ganz so genau genommen habe. Und weil das Dach diesmal nicht mit unter die Räder gekommen ist, ich hab aufgepasst ;-))

Und nun wird es Ende März ja endlich auch langsam wärmer, da kann die bockige TL 1000 wieder aus der Garage...

Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker. Decals: Grabbelkiste.

Weitere Bilder

Raketenjagdpanzer 4Raketenjagdpanzer 4Vergleich Raketejagdpanzer 3 und 4 von der SeiteVergleich Raketejagdpanzer 3 und 4 von obenVergleich Raketejagdpanzer 3 und 4 von vorneDie Familie auf Basis KaJaPa von vorneDie Familie auf Basis KaJaPa von hintenDie Familie auf Basis KaJaPa von rechtsBauphaseBauphase

Raketenjagdpanzer 4

 

Hauke Ahrendt

Publiziert am 18. Juli 2010

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