M48A2 Brückenlegepanzervon Hauke Ahrendt (1:35 Eigenbau)
Pro Panzerpionierkompanie waren drei Brückenleger vorhanden, im V-Fall dazu noch einige Extrabrücken auf Anhänger. Der M48 Brückenleger wurde mit Beginn der 70er-Jahre durch den Biber ergänzt und die letzten M48-Brückenlege-Fahrzeuge wurden in den 90ern später vollständig abgelöst. Einsatz bei der BundeswehrPro Panzerpionierkompanie waren drei Brückenleger vorhanden, im V-Fall dazu noch einige Extrabrücken auf Anhänger. Der M48 Brückenleger wurde mit Beginn der 70er-Jahre durch den Biber ergänzt und die letzten M48-Brückenlege-Fahrzeuge wurden in den 90ern später vollständig abgelöst. TechnikDer Brückenlegepanzer M 48A2, der über eine 19,2 m lange Faltbrücke verfügte, wurde von 1960 bis 1990 in einer Stückzahl von rund 100 Fahrzeugen beschafft und in den Panzerpionierkompanien eingesetzt. Die Faltbrücke der Klasse MLC 60 wurde mit einer hydraulischen Aufricht- und Ablegevorrichtung vom turmlosen M48 A2 Fahrgestell aufgenommen bzw. abgelegt. Dabei konnte der Panzer durch Rückwärtsbewegung von der gelegten Brüche automatisch getrennt werden. Für das Aufnehmen musste jedoch die hydraulische Verbindung manuell angeschlossen werden, dazu musste ein Besatzungsmitglied den Panzer verlassen. Das waffenlose Gerät war mit einem Fahrer und einem Kommandanten besetzt, wobei der Fahrer wegen des eingeschränkten Sichtfeldes aufgrund der Ablegemechanik durch den Kommandanten unterstützt werden musste. Der größte taktische Nachteil war die unheimlich hohe Silhouette während des Legevorgangs, weiterhin natürlich der wahnsinnig hohe Spritverbrauch, der allen M48 der BW gemeinsam war und beim Brückenlager noch höher war. Weiterhin waren die vorderen Laufräder stark belastet. Das Modell: Krieg ich das hin??Dieses imposante Fahrzeug gibt es leider nicht zu kaufen, und ich habe lange überlegt ob und wenn, wie ich das Modell herstellen kann. Schlussendlich blieb nur ein Scratchbau übrig. Es gibt zwar ein Modell von Hobbyfan, doch das basiert auf der amerikanischen Version des M48 mit der Vorrichtung, wie sie auch beim M60 eingesetzt wurde. Außerdem ist das Ding irre teuer. Dazu ist die gesamte Legemechanik, die Rückenablage auf den Motordeck und die Abdeckung des Fahrer-/Kommandantenraumes über der Turmkranzöffnung komplett anders gestaltet und daher nicht mal in Teilen zu gebrauchen. Außerdem basiert die Oberwanne auf Basis des M48 A3, also ist das Modell völlig untauglich zur Darstellung eines BW-Fahrzeuges. Der PanzerDa war also etwas Zeit und Geduld gefragt und musste ein wenig Geld in die Hand genommen werden: Einen Tamiya M48A3 und einen dazugehörigen Legend-Umbausatz M48 A2G A2 besorgt. Der Turm ist dann über. Die Laufräder sind auch von Legend, wie gehabt. Das Triebrad hab ich diesmal selber ungearbeitet, indem ich den äußeren Rezess einfach abgeschliffen hab. Die Schraubenköpfe bleiben dabei gerade noch so erhalten. RechercheSo, nun erstmal viele Fotos studiert, ein paar Zeichnungen erstellt, dann ging es los. Die gesamte Mechanik ist somit im Eigenbau entstanden. Der Bau an sich ging schneller als gedacht, in 14 Tagen war alles fertig. Es empfiehlt sich jedoch, sich vorher gründlich mit der Konstruktion der Absetzstütze auseinander zusetzen, damit man den Aufbau und Anordnung der Teile versteht, denn viele Details der Konstruktion sind nicht sofort in einen Zusammenhang zu bringen, da man die Bauteile nicht genau in Einbaulage erkennen kann. Ob ich es am Ende geschafft habe, wirklich jedes Knieblech oder Strebe innerhalb der Absetzstütze zu sehen und damit auch nachgebaut habe, bezweifele ich daher. Weitgehend stimmt das aber schon, denke ich. Dabei habe ich dann aber einen unverzeihlichen weil absolut vermeidbaren Fehler gemacht, den man sofort sieht, wenn man das Vorbild vergleicht. Als ich das bemerkt hab – manchmal ist man ja echt blind!-, war es viel zu spät weil nach der Lackierung, und ich hatte da auch keine Lust mehr, das zu noch mal ändern. Na? Findet ihr’s? Ja, genau, ich hab die Schlitze in den Verkleidung der Absetzstütze falsch herum angeordnet….. Die BrückeEin Horrorprojekt. Um die Brücke zu bauen, war zunächst viel Recherche erforderlich, man findet nur wenig Bilder von Details, vermessen kann man auch nur wenig, denn in der Regel sind die Brücken zusammengeklappt, und als ich zuletzt in Munster war, konnte man an den M48-Brückenleger nicht ran. Schließlich habe ich aber gute Fotos einer gelegten Brücke mit vielen Details gefunden, das musste dann reichen. Man musste das also anhand bekannter Maße alles in ein Verhältnis bringen….. Los ging es. Nun gut, viele Teile kann man wegen der genieteten Konstruktion aus H0-Eisenbahnbrückenresten gewinnen. Das erspart einem, das man die Nieten alle einzeln setzen muss (dafür ist aber auch nicht alles im Detail 100% richtig. Hier muss man einfach Aufwand und Nutzen abwägen). Die Auffahrbleche stammen auch aus dem H0-Bereich, ansonsten Plastiksheet, Spritzgussreste. Einige Teile muss man als Rohling bauen und abgießen, weil sie in der Einzel-Herstellung zu aufwendig sind (z.B. die Kanten der Fahrebene). Das ist dauerhaft keine Alternative für mich, es war das erste und letzte mal, mit dem Aufwand und der Formbauerei solcher Teile komme ich nicht so gut zurecht, vom Verzug mal ganz abgesehen. Aber hier war das die einzige Möglichkeit. Teile der Fahrbleche waren bei aller Mühe in allen Achsen verzogen, keineDann noch die Hydraulikleitungen verlegt, und mit 0,6 mm Stahlseil die Klappmimik ergänzt. Natürlich funktioniert das nicht von selber. Um den Zylinder automatisch einziehen zu lassen, ich hab es wie beim Revell-Panzer mit einer Feder im Zylinder versucht, aber die Elemente sind im Eigengewicht viel zu schwer, und das Drahtseil trotz Ausglühens nicht elastisch genug. Und mal ehrlich, wenn so was erstmal in der Vitrine steht, spielt man ja eh nicht mehr damit rum. Da reicht es dann auch, wenn sie statisch beweglich ist. Mein größtes Einzelvorhaben bisher, der Bau der Brücke, hat 10 Wochen gedauert, plus Recherche. Mitten beim Bau hab ich dann noch meine Zeichnungsdatei zerstört, zum Glück hatte ich die 1:1 Papierschablonen schon gedruckt, sonst hätte ich das Projekt vermutlich begraben und nur das Brückenlegefahrzeug gehabt. Am Ende passte es irgendwie dann aber doch alles zusammen, Panzer und Brücke. Obwohl das Modell recht imposant ist, - der Vergleich mit meinem alten Revell-Brückenleger spricht für sich! Wiederholen würde ich dieses einmalige Vorhaben nicht. Doch wenn man erstmal fertig ist, dann weiß man, was man geschafft hat. Es war wohl eines meiner umfangreichsten Um- und Eigenbauten überhaupt. Ich hoffe es gefällt……. Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker. Decals: Grabbelkiste Weitere Bilder
Hauke Ahrendt Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |