M7B2 Priestvon Hauke Ahrendt (1:35 Academy)Das VorbildDas Fahrzeug stellt das A-Geschütz der 3. Batterie/ PzArtBtl 215 Augustdorf , PzBrig 21 der 7. PzDiv, dar, eingesetzt zwischen 1956 – 1964, von dem ich einige Fotos im Netz finden konnte. Falsch ist hierfür das Y-Kennzeichen- ich hatte jedoch kein anderes in der erforderlichen Abmessung - ich bitte um Nachsicht. Aber man muss ja auch nicht übertreiben, es ist schließlich nur ein Hobby! Die Selbstfahrlafette M7 Priest wurde während des Krieges entwickelt und weiter modernisiert. Die letzte, erst nach dem WW2 gefertigte Variante, war die Ausführung B2, die durch das Fahrgestell des M4A3 erkennbar ist und sich durch die höher gelegte Geschützlafette auszeichnet, um einen vergrößerten Höhenrichtbereich zu erzielen. Ausschließlich diese Variante ist ab 1956 als Erstausstattung bei der BW eingeführt worden. Obwohl viele Quellen den Einsatzzeitraum auf 1960 begrenzen, gibt es durchaus glaubwürdige Quellen, die einen Einsatz der M7 bei der BW bis 1964 belegen. In der Regel wurden die Fahrzeugen durch die 155 mm Panzerhaubitze M109 abgelöst, in einigen Fällen auch vorübergehend die Panzerhaubitze M52. Ich bin nicht sicher, was stimmt. Die Fahrzeuge endeten dann wegen Unverkäuflichkeit auf Sockeln, die Mehrzahl in der Regel aber auf den Truppenübungsplätzen. Das ModellDas Modell stammt von Academy und stellt die frühe Version auf dem M3-Fahrgestell dar, welches bei der Bundeswehr jedoch nie eingesetzt wurde. Es ist derzeit jedoch das einzige 1:35 Modell auf dem Markt. Um die B2 Variante der Bundeswehr zu fertigen, sind einige Umbauten erforderlich. Ich habe mangels umfangreicher Recherchen (ein Kardinalfehler gebe ich zu) den Aufwand zunächst völlig falsch eingeschätzt. In dieser Unkenntnis zerlegte ich also mein altes Italerimodell des M7 Kangoroo, das ich irgendwann 82 gebaut und zum Glück aufgehoben habe. Von hier stammen die notwendige Kanzelerhöhung, die höhere Kampfraumrückwand und die seitlichen Klappen der Kampfraumwände. Der Bau schritt gut voran. Ich nutzte für den Bug ebenfalls ein Teil meines alten Kangoroos. Fast fertig dachte ich nun, jetzt nur noch das Geschütz hochlegen. Dann jedoch bemerkte ich, dass das Heck ja vom M4A3 stammt und damit ganz anders aufgebaut ist. Ich bin mit den alten US-Fahrzeugen eben nicht so gut vertraut. Merke: Erst alle verfügbaren Fotos besorgen, dann analysieren und erst jetzt anfangen zu bauen :) Was nützte es. Daher den Kampfraum aus dem begonnenen Modell wieder herauslösen, und einen Dragon M4A3 als Spender für Wanne und Heck besorgen. Der Lüfter am Heck stammt vom Italeri M4A3, da dieser dem Vorbild etwas näher kommt. Wenn schon, denn schon! Der Boden des Kampraums hat in der Mitte nun vorbildgerecht auch eine zusätzliche Abstufung erhalten, die Geschützzurrung ist dabei entfallen, wie es auf den meisten Fotos zu sehen ist (es gibt aber auch sehr wenige Bilder, die eine verlängerte Zurrung für das hochgesetzte Geschütz zeigen). Wie auch immer, nun war ich wieder an alter Stelle. Das Geschütz musste nach oben verlegt werden. Etwas tricky ist es, hierbei die genaue Gestaltung der Trägererhöhung zu ermitteln, ich habe zwei Versuche benötigt bis es optisch passte. Etwas veredelt wurde das Ganze nun durch Teile des Eduard-Ätzteilesatzes für das Italeri-M7. Zusätzlich noch ein paar Halterungen und die spezifischen Zusatzlampen für die BW-Version, die mir vorne jedoch nur mäßig gelungen sind. Dann noch eine neue MG-Laffette fertigen, die Bügel für die Plane aus Draht, Abschleppseil, T-Haken usw. Die Werkzeugpositionen konnten durch viele Fotos einfach ermittelt werden, lediglich der Sinn der Halterungen hinten auf dem Motordeck blieb im Dunkeln. Und wo wurde die Anlasserkurbel gelassen? Insgesamt kommt das Resultat der BW-Version aber schon recht nahe, finde ich. Vier Wochen Bauzeit hat es aber damit benötigt, doch dafür ist eine selten dargestellte Variante der M7 entstanden. Lackiert wurde per Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker. Beim Altern halte ich mich extrem zurück. Nicht, dass ich das nicht beherrschen würde, doch will ich hier keine Manöverfahrzeuge darstellen, sondern voll ausgerüstete Fahrzeugen direkt nach dem TD in vergleichbarem Zustand. Die Decals stammen von Perfect scale (takt. Zeichen) und aus der Grabbelbox. Weitere Bilder
Hauke Ahrendt Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |