Flugabwehrpanzer Rolandvon Hauke Ahrendt (1:35 Elite Models)
Das Vorbild
Der Flugabwehrraketenpanzer auf Basis des Marders wurde ab 1981 beim Heer der Bundeswehr in einer Stückzahl von 140 Fahrzeugen beschafft und in den Flugabwehrregimentern der drei Korps eingesetzt. Daneben erhielt auch das Flugabwehrregiment der 6. Panzergrenadierdivision Fahrzeuge. Die Beschaffung endete im Jahr 1983. Zum Zeitpunkt der Beschaffung waren die Fahrzeuge noch in Gelboliv lackiert. Eine Besatzung von drei Mann reichte zur Bedienung des Panzers aus. Die Luftwaffe und die Marine haben das Roland-System auf dem MAN 10t KAT1 erhalten. Zur Unterscheidung hieß das System wohl Roland-Rad. Das Fahrgestell des Marders wurde deutlich abgeändert, die Verwandtschaft ist aber eindeutig. Die ersten Prototypen im Jahr 1972 verwendeten noch die echten Marderfahrgestelle, aber mit geänderter Werkzeuganordnung, Ende der 70er erfolgte eine Lieferung von zehn Vorserienfahrzeugen, ebenfalls auf Marderbasis, zur Truppenerprobung. Bauphase kurz vor dem Lack
Das Waffensystem nutzt lenkbare Flugkörper, die von zwei Startrampen abgefeuert wurden. Das Fahrzeug führte acht Lenkkörper in Magazinen auf beiden Seiten des Turmes mit. Innerhalb von acht Sekunden konnte eine automatische Nachladung erfolgen, so das die Wirkbereitschaft immer unter Panzerschutz hergestellt werden konnte. Die Waffe war allwetterfähig und hatte eine Reichweite von 6 km und eine Wirkungshöhe von maximal 4 km, Ziele konnten aber bereits ab 16 km Entfernung erfasst werden.
Aufgrund der politischen Situation wurde dieses wirksame Flugabwehrsystem 2005 ausgemustert und soweit ich weiß ausnahmslos verschrottet, ein Weiterverkauf erfolgte nicht. Da inzwischen auch die Geparde aus dem Truppendienst ausgeschieden sind, gibt es keine gepanzerte Flugabwehr mehr im Heer der Bundeswehr. Diese Rolle hat das Patriot-System noch inne, aber ein Nachfolgesystem ist bereits in der Vergabe. Ortsfeste Abwehr wird irgendwann mal das Mantis-System übernehmen. Jedenfalls vielleicht. Das ModellEins vorweg: Bei meinen neuen Elitemodellen (der Roland ist eines davon), die ich in der Weihnachtsaktion 2016 gekauft habe, war die Ausführung nahezu perfekt. Extrem wenig Gussfehler, Blasen und Ausformungsprobleme. Außerdem hat Elite dem Panzer die AFV-Einzelgiederkette beigefügt und auf ihre eigene und nicht korrekte Kette verzichtet, ich denke das war eine gute Entscheidung. Also wenig zu beheben, ich konnte mich gleich auf den Bau konzentrieren. Wanne und Aufbau passten recht gut zusammen, da war wenig zu korrigieren. Auch die anderen Komponenten wie Turm und Waffenanlage waren gut, und die Anlage kann sogar beweglich gebaut werden. Ich habe die Drehachsen allerdings durch Messingrohre ersetzt, das ist etwas stabiler. Der Bau geht dann schnell von der Hand, da auch die Kleinteile alle genutzt werden konnten, nur das Versäubern war hier deutlich schwieriger, als das bei den Mitbewerbern oft der Fall ist, aber verglichen mit meinen früheren Erfahrungen mit Elite war das hier Entpannung pur. Aber Achtung: Das Elite-Kettenrad ist bei der Verwendung der AFV-Einzelgliederkette zu breit und muss um ca. 1-1,5 mm schmaler gemacht werden. Das kann man ausgleichen, wenn man von MR das Außenteil des Vorgeleges verwendet, und es sieht zugleich authentischer aus. Dann aber nicht vergessen, die Laufräder etwas weiter nach außen zu setzen. Warum erwähne ich das extra? Weil ich es vergessen habe! Zum Glück habe ich es noch vor dem Lack gemerkt ;-)) Ergänzt wurden nur eine paar Lüftergitter und Kleinkram, außerdem Nebelbecher von Voyager und wie schon erwähnt Laufräder von MR, aber das war nicht der Rede wert. Rundum ein gelungener Bausatz. Die Spiegel sind Reste von AFV, da diese etwas stimmiger aussehen als die aus dem Elitebausatz. Was mich ein ganzes Wochenende gekostet hat war, wenn schon die Waffenanlage zwischen Transport- und Feuerstellung beweglich ist, dann mussten auch Zielfolgeradar und das hintere Radar entsprechend beweglich sein, und das war dann doch deutlich aufwendiger, als erst gedacht. Das fällt auch unter das Morto "kann man machen, muss man aber nicht". Lackierung: Ich habe mein Fahrzeug gelboliv bemalt, um ein frühes Serienfahrzeug darzustellen. Flacktarn sieht man auf Fotos natürlich viel öfter. Decals: Alles aus der Grabbelkiste, da Elite keine Decals beifügt. Dieser Punkt ist immer noch einer, der sehr häufig bemängelt wird, und ich schließe mich dieser Kritik vieler Modellbaukollegen an. Die Marktbbegleiter von Elite können das auch alle, und der Verweis auf TL ist nicht immer hilfreich, denn viele spezifische Schilder gibt es auch dort nicht, z. B. die Markierungen auf den Waffenbehältern.
Hauke Ahrendt Publiziert am 10. Juli 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |