Kässbohrer Tiefladeanhänger 25-t, 16-RadDargestellt wird ein Fahrzeug der PzPiKp 10, 1. PzDiv.von Hauke Ahrendt (1:35 Elite Models)Das Vorbild
Zum Transport schwerer Geräte und Fahrzeuge benötigte die Bundeswehr Tieflader, die entweder als Sattelzug oder angehängt an Zugmaschinen eingesetzt wurden. Der hier gezeigte Tiefladeanhänger wurde ab 1958 von der auf derartige Anhänger spezialisierten Firma Kässbohrer gefertigt. Der Anhänger wurde ab 1958 bei der Bundeswehr eingeführt und speziell für die Bundeswehr gefertigt. Die Bauzeit der Anhänger ging bis 1970. Zunächst auch als Transportmittel für leichte Panzer wie HS 30, M41 und M42 verwendet, war dieser Tiefladeanhänger in der Regel aber bei der Pioniertruppe eingesetzt. Als Zugmittel war üblicherweise die FAUN L912/45 verwendet, die über die erforderliche Anhängelast verfügte. So lassen sich im Model auch schöne und realistische Beladungssituationen darstellen, so z.B. mit der Deutz 60PS-Planierraupe oder dem Menck-M60. Da ich diesen Bagger auch im Fundus habe ist klar, dass ich später mal diese Kombination darstellen werde. Neben schweren Baumaschinen wurden auch die Reservebrücken des Panzerbrückensystems M48 und später auch des Biber transportiert. Dazu wurden für jeden Brückentyp spezielle Böcke verwendet, da die Brücken über die Ladefläche deutlich hinausgingen.
Die Ladefläche konnte durch Verbreiterungen von 2.500 mm auf 3.000 mm vergrößert werden. Beide Laufwagen konnten abgesenkt und von der Ladebrücke entfernt werden, so dass Fahrzeuge wahlweise von beiden Enden über mitgeführte Rampen auf die Ladefläche auffahren konnten. Der Hänger konnte durch Tausch der Deichsel und der Beleuchtungsmittel in beide Richtungen gezogen werden, das vereinfachte die Rangierarbeiten. Die beiden Laufwagen verfügten über je vier einzeln angelenkte Radpaare, die über Gestänge miteinander verbunden waren, so dass auch vergleichsweise enge Kurvenradien befahren werden konnten.
Ich bin der Meinung, dass es zwei leicht unterschiedliche Ausführungen der Laufwagen gab, die sich durch Schmutzfänger und die Position der Festlager für die Spurgestänge und die Beleuchtungsmittel unterschieden, ggf. auch in andern Dingen. Diese Aussage treffe ich aber nur anhand der Bilder die ich kenne, eine Beschreibung oder offizielle Aussage dazu konnte ich nicht finden.
Es wurden zwei Reserveräder mitgeführt, die zusammen auf einem der Wagen transportiert wurden. Oft ist auch eine Verteilung von je einem Rad auf jedem der beiden Fahrgestelle zu sehen. Ein Galgenkran diente zum Verlasten der Ersatzräder.
Der Anhänger hatte eine Gesamtlänge von 14,6 m und konnte bei einem Eigengewicht von 15 t eine Zuladung von 25 t aufnehmen, das zulässige Gesamtgewicht betrug damit 40 t. Die Nutzung der Anhänger endete Anfang der 90er-Jahre. Das Modell
Das Modell ist ein typischer Vertreter eines Elite-Modelles: Das einzige auf dem Markt verfügbare Modell in 1:35, große Bauteile in der Regel ausreichend gut gegossen, Kleinteile dienen dagegen nur als Vorlage für den Neubau. Einige Teile, in diesem Fall wie Wagenheber und Anbauteile, sind nicht vorhanden und waren wegen spärlichem Bildmaterial auch selber nur schwer nachzubauen. Bei manchen Halterungen habe ich nicht herausfinden können was hier montiert war, es waren lange Stangen, manchmal im Doppelpack und auch in verschiedenen Längen.
Die Reifenprofile sind auch grottig, aber bei diesem Anhänger noch besser als bei manch anderem Elite-Radfahrzeug. Aber wenn man Elite-Modelle kauft muss man eben wissen worauf man sich einlässt. Und anders als üblich, wo ich Modelle vorzugsweise in kurzer Zeit und in einem Stück baue, unterbreche ich Elite-Bausätze auch mal öfter. Schon um neue Motivation zu sammeln, wenn ich mich wieder über den krassen Unterschied zwischen Preis, Leistung und Qualität im Vergleich zu manch anderem Resin-Bausatz anderer Hersteller ärgere. Bei diesem Bausatz lag zwischen dem erstem Blick in den Karton und dem zweiten Blick fast ein Jahr, bis zum ersten Baubeginn nochmal sechs Monate. Nach kurzer zügiger erster Bauetappe der ersten Bauteilgruppen bis zur zweiten finalen Etappe verging ein weiteres Jahr. Das ist total ungewöhnlich bei mir. Beim Keiler von Elite, den ich noch habe, ist es noch schlimmer: Der liegt schon über zwei Jahre bei mir, ich habe den Karton schon drei mal auf und zu gemacht... ;-))
Der Bau des Anhängers war etwas nervig wegen der vielen Blasen und kaputten kleineren Teile, und weil es einigen Verzug in den kleineren Teilen gab. Ein Fön half mir am Ende beim Richten der einzelnen Baugruppen. Wenigstens gibt es einige detaillierte Zeichnungen über Schlauchverlegung und Anordnungen der Hydraulikleitungen. Ich hatte als unerlässlichen Helfer allerdings ein Heft von Tankograd (5009), das für Details und die Leitungen unerlässlich war, zumal einige Komponenten in der von Elite dargestellten Form nicht korrekt waren. Es war ein schwieriges Unterfangen, die Leitungen darzustellen, und ich bin sicher, dass es nicht 100% richtig ist, da auch auf den Fotos nicht alles genau zu erkennen ist. Die wesentlichen Bestandteile müssten aber stimmen.
Am Ende ist der Tielfladeanhänger meiner Ansicht nach ganz ordentlich geworden und man kann auch erkennen, welches Fahrzeug er darstellen soll. Und das ist dann das Wichtigste. Im Verbund mit der Faun-Zugmaschine ist es ein Gespann, das in Bezug auf die Größe dem SLT 50 "Elefant" oder SLT 56 "Franziska" in nichts nachsteht.
Lackierung: Gelboliv, die Anhänger sind nur einfarbig eingesetzt worden. Decals: Die wenigen erforderlichen Decals stammen aus der Grabbelkiste. Elite hat ja wie üblich keine Decals den Bausätzen beigelegt. Weitere Bilder
Hauke Ahrendt Publiziert am 03. März 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |