Lkw 10t mil gl MAN Typ 454 ohne Kran

von Hauke Ahrendt (1:35 Revell)

Dargestellt ist ein 10t-Pritschen-Lkw der „Nachfolgegeneration“. Das taktische Zeichen weist das Fahrzeug der 1./NschBtl. 5 zu, das zur 5. Pz.Div gehört.

Das Vorbild

Der hier dargestellte Lkw 10t mil gl ist ein MAN Typ 454 ohne den 1,0 t-Kran von Atlas-Weyhausen. Er verfügt über einen 8x8 Antrieb, der durch einen 253 kW leistenden KHD-Dieselmotor BF 8 L 413 F angetrieben wird und eine Geschwindigkeit von 90 km/h zulässt.

Den Typ 454 gab es in einer deutlich kleineren Stückzahl als den mit Kran ausgerüsteten aber ansonsten baugleichen Typ 464. Beide Versionen verfügen über eine 5t-Winde. Die Pritsche ist 7.100 mm lang und dient zum Transport von Versorgungsgütern aller Art auf dem Gefechtsfeld. Inzwischen sind einige Fahrzeuge mit gepanzerter Kabine unterwegs.

Die weit verbreiteten Lkw der so genannten „Nachfolgegeneration“ wurden ab Mitte der 60er-Jahre zehn Jahre lang durch ein Konsortium verschiedener Lkw-Hersteller entwickelt. Ziel war die drastische Reduzierung der Nutzlastklassen von acht auf fünf und die Vereinheitlichung der Fahrzeuge.

Die Lkw der Gewichtsklassen 5, 7 und 10t sind dem Konzept der Nachfolgegeneration folgend als Baukastensystem ausgeführt, um möglichst viele Bauteile baugleich und austauschbar zu halten, was die Herstellung und Instandsetzung vereinfacht.

Schließlich erhielt 1975 MAN als Generalunternehmer den Auftrag für die Fertigung der unverwechselbaren Lkw.

Beide 10t-Ausführungen lösten ab 1976 die Fahrzeuge vom Typ FAUN 10t glw L908/54 ab. Zwischen November 1976 und 1985 wurden der Truppe auf Korps-, Divisions- und Brigadeebene die 10t-Variante in einer Stückzahl von ca. 2100 zugeführt, knapp unter 2000 davon mit Kran.

Das Modell

Das Fahrzeug ist aus der Box gebaut und baut sich anhand der Bauanleitung einfach und eindeutig. Allerdings ist es unter Zugabe eines Eduard-Ätzteilesatzes und Resinrädern von DEF entstanden. Die Räder stellen den belasteten Zustand (und ggf. mit etwas wenig Luftdruck) dar und versetzen ihn vom Profil her in die gelbolive Zeit zurück.

Die Heckklappe der Ladefläche musste sich einige kleinere Ergänzungen gefallen lassen, da die Bausatzklappe von außen etwas simplifiziwert ist, sieht man aber dank meiner Planen nicht mehr. Sonst ist es ein OOB-Bau.

Eine Ladeflächenplane habe ich aus Weißleimtempo gemacht, der Faltenwurf ist allerdings extrem misslungen. Daher habe auch unten auf eine Darstellung der Planenzurrung verzichtet, irgendwann muss ich noch mal eine neue Plane machen.

Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker.

Decals:          

Aus dem Bausatz und der Grabbelkiste. Grabbelkiste deshalb, weil die MLC-Markierungen fehlen, ebenso das Feuerlöscher-Pictogramm, die Reifenluftdruckangaben und alternative taktische Zeichen.

Meine Reifendruckangaben sind nun auch falsch, aber ich hatte keine anderen mehr. Jede Restekiste leert sich eben irgendwann, weil in den Bausätzen oft an solchen Dingen gespart wird. Das finde ich unnötig, kostet doch eigentlich nichts.   

Dafür liegen diesem Bausatz jede Menge Markierungen bei, die der durchschnittliche Modellbauer für dieses Fahrzeug vermutlich nicht benötigt, weil sie sehr speziell sind. Ein "Durchschnittsfahrzeug" kann so aber kaum korrekt dargestellt werden. Das ist ein echter Minuspunkt.

Mal der Vergleich zwischen MR-Rädern (rechts) und DEF (links)

Hauke Ahrendt

Publiziert am 16. Dezember 2016

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