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M42A1 Duster (spät)

Panzer des Flugabwehrregiment 2 der 2. PzGren.-Div.

von Hauke Ahrendt (1:35 AFV Club)

M42A1 Duster (spät)

Das Vorbild

Der M42 war der erste echte Flakpanzer der Bundeswehr und wurde Ende der 50er Jahre der Truppe zugeführt. Er löste umgehend die M16-Halbkettenfahrzeuge ab, die nur eine Behelfslösung darstellen konnten. Die M16 dienten in der BW nach Demontage der Waffe noch bis Anfang der 60er als Befehlsfahrzeuge.

M42A1 Duster (spät)

Der M42 wurde Anfang der 70er noch mit Schürzen und Schmutzfängern versehen, doch es war die Ablösung durch den in der Entwicklung befindlichen Flakpanzer Gepard ab 1976 bereits beschlossen. Die Ablösung wurde bis 1979 vollzogen, die Fahrzeugen kamen in der griechischen Armee unter, wurden auf Sockel gesetzt, wenige sind in Museen auch außerhalb Deutschlands gelandet, der Rest wurde verschrottet bzw. als Hartziele verbraucht.

Im Netz kann man einige Fotos von BW-M42A1 im Einsatz zum Ende ihrer BW-Laufbahn finden, darunter auch den im Bausatz dargestellten M42 mit der Nummer 833 von der 4./4. PzDiv. Da mir die entsprechenden Decals der taktischen Zeichen kaputt gegangen sind, bin ich auf die 2./ 2.PzGren-Div. ausgewichen. Ob es hier eine Nummer 833 gab, ob hier die Turmnummern überhaupt angebracht waren, weiß ich nicht.

M42A1 Duster (spät)

Auch von den anderen im Bausatz dargestellten Fahrzeuge (früh und A1) gibt es Bilder. Vorsichtig sollte man jedoch mit dem Fahrzeug 322 sein. Hierbei handelt es sich um ein Schaustück der Truppe. Die im Bauplan angegebenen Markierungen und Wappen sind zwar entsprechend der verfügbaren Fotos, aber diese wurden sicherlich nachträglich angebracht und sind so historisch nicht korrekt.

Die beiden andern frühen Fahrzeuge (die Nr. 122 und das Fahrzeug  der Lehrtruppen) sind dagegen belegt. Leider sind die alten taktischen Zeichen der „122“ nicht enthalten. Ich kenne die Zuordnung des Fahrzeugs aber auch nicht, da es nur zwei Fotos von Seitenansichten gibt, die ich kenne.

Es gilt bei den Ausführungen A1 zu beachten, dass es die Regel war, dass die vorderen Schmutzfänger kürzer waren, der untere Gummilappen oft entfernt war. Nur ganz wenige Fotos zeigen auch vorne lange Schmutzfänger. Bei den heute erhaltenen Fahrzeugen in Museen ist dies aber die Regel.

M42A1 Duster (spät)

Das Modell

Als das Modell endlich herauskam, wollte ich schon die amerikanische A1-Variante kaufen. Ich habe lange auf den AFV-M42 gewartet und dann aufgegeben, nachdem der Bausatz bei AFV 2007 zum ersten Mal angekündigt war und dann wieder verschwand. Doch zum Glück hat mich die Ankündigung einer deutschen Version von einem vorschnellen Kauf der US-Version abgehalten. Die deutsche Version wollte ich doch noch abwarten. Nun ist es soweit.  Nach dem Öffnen des Kartons kommt Freude auf. Viele Teile, hoher Detaillierungsgrad, Option zu früher und später Variante. Soweit so gut.

M42A1 Duster (spät)

Da ich eine späte Variante darstellen wollte, hab ich mich um die frühe Version zunächst nicht so gekümmert. Dazu aber gleich noch einen Hinweis: Für die frühe eingedeutschte Version fehlen auf den vorderen Kotflügeln die Begrenzungsleuchten. Diese gab es auch auf den schrägen Kettenblechen. Auf Fotos sind schräge Kettenbleche sogar häufiger mit deutscher Beleuchtungsanlage zu sehen als die längeren und gerade abgeschnittenen Kotflügel.

M42A1 Duster (spät)

Die Beleuchtung müsste man also von den späten Kettenblechen des Modells abtrennen und umsetzen, oder neu fertigen. Das werde ich demnächst ausprobieren, denn ich will auch noch eine frühe deutsche Version bauen.

M42A1 Duster (spät)

Verglichen mit dem alten Bausatz von Tamiya ist der Bausatz von AFV natürlich ein Quantensprung, insbesondere bei der Darstellung des Turms und der Waffe. SUPER. Ein paar kleinere Fehler soll es wohl geben, habe ich mal irgendwo gelesen, aber ich konnte auf die Schnelle keine finden. Der Bausatz ist für mein Empfinden richtig gut. Auch, oder erst recht, wenn ich ihn mit meinem alten Umbau des Tamiyas vergleiche. Und das ist eigentlich schade, denn es war mit viel Mühe verbunden.

M42A1 Duster (spät)

Zur Wanne gibt es nicht viel zu sagen, der Bau geht schnell von der Hand. Achtung aber bei der mehrteiligen Einfassung des Turmes: Das Spiel ist knapp und die Gefahr groß, dass der Turm nicht hinein passt. Also unbedingt immer probieren.

Sonst auf der Ablage über dem linken Schalldämpfer beachten, dass im Bauplan die Anordnung der Ersatzkettenglieder und des Gestelles vertauscht sind. Bei der frühen Version ist das ja egal, weil hier ausschließlich Ersatzkettenglieder montiert sind. Nur ist mir der Sinn des Gestelles bei der späten Version noch verborgen, meiner Meinung nach war hier unter anderem ein dünneres Seil montiert, aber das kann nicht der alleinige Zweck gewesen sein. Im Museum in Munster sind hier drei Kanister montiert, das ist aber nicht korrekt denke ich. Ein anderer Fehler am Bausatz ist, dass bei der späten Version keine US-Kanister mehr verwendet wurden. Bei der frühen Version ist das aber noch möglich, das war durchaus noch lange zu sehen.

Wie gesagt, vorne am besten die Schmutzfänger um den unteren Gummilappen kürzen. Toll ist, dass die Seitenschürzen beweglich sind. Die Kette ist gut gemacht und angenehm weich. Aufgrund der Detaillierung ist die AFV-Einzelgliederkette nicht notwendig.

Ein wirklich empfehlenswerter Bausatz, der endlich eine Alternative zum Tamiya-Modell ist.

M42A1 Duster (spät)

Die Decals sind umfangreich, mehrere deutsche und zwei griechische Versionen sind möglich. Aber die Decals haben einen sehr dünnen Trägerfilm und die Position auf dem Modell lässt sich schlechter korrigieren als ich das sonst gewohnt bin.

Am Turm muss man Weichmacher verwenden, damit sich Kennung und das eiserne Kreuz gut über die Krampen legen.

M42A1 Duster (spät)

Lackierung: Einfarbig in Gelboliv, eine andere Lackierung ist nicht möglich. Lediglich für die ersten Fahrzeuge ist eine originale US-Farbgebung möglich. Soweit ich weiß, ist mit der Eindeutschung der Fahrzeuge auch eine Umlackierung vorgenommen worden, da dies in der Regel im Depot vorgenommen wurde. Aber da lasse ich mich natürlich auch gerne korrigieren, denn ich bin nicht sicher.

Hauke Ahrendt

Publiziert am 28. Mai 2013

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