Mazda K360von Michael Winkler (1:24 KA Models)
Mazda produzierte nach dem Ende des 2. Weltkriegs hauptsächlich leichte dreirädrige Transporter sowie einige wenige vierrädrige Transporter. Von dem weltweit bekannten PKW- und letzten verblieben Wankelmotorhersteller war man noch weit entfernt. Erst 1960 stellte Mazda seinen ersten 2-sitzigen PKW vor und begann mit der Fertigung des Mazda R360. Eins der letzten dreirädrigen Fahrzeuge war der 1959 vorgestellte Mazda K360 mit einer Zuladung von 300 kg, angetrieben von einem 365ccm Zweizylinder 16PS Motörchen. Der K360 kann als Weiterentwicklung der 1931 vorgestellten dreirädrigen offenen Rikscha betrachtet werden. Das Äußere des K360 erinnert an die Piaggio Ape, welche deutlich größer war. 2017 brachte KA-Models aus Korea sein erstes Fahrzeugmodell auf den Markt. Bis dahin war mir KA-Models eher durch Zubehörsätze für Auto-, Flugzeug- und Schiffsmodelle bekannt und nicht als Hersteller kompletter Kits. Den Kit habe ich damals bei HJL in Japan bestellt. Der Bausatz enthält sehr fein detaillierte filigrane Teil wie z.B. Zurrhaken. Neben den 4 Gießästen und der Karosserie beinhaltet der Bausatz Reifen, photogeätzte Teile, Decals sowie selbstklebende Metallteile.
Den Bausatz habe ich kurz nach dem Kauf begonnen und lackiert, dann aber weggeräumt und bis vor kurzem vergessen. Beim Suchen nach einem anderen Bausatz entdeckte ich den angefangenen K360 wieder. Er war fast fertig, es fehlte nur der abschließende Zusammenbau. Die Bauanleitung ist vergleichbar mit denen von Tamiya oder Fujimi, jedoch in koreanisch bzw. englischer oder japanischer Sprache geschrieben. Die Passgenauigkeit ist sehr gut, die Nacharbeiten beschränken sich auf das Versäubern der Stellen, wo man das Teil vom Gießast abgetrennt hat. Damit sind wir auch bei dem einzigen Kritikpunkt an diesem Bausatz. Dadurch, dass die Teile so filigran sind, ist der Anguss teilweise größer als das eigentliche Teil. Die Zurrhaken (H56, I57), Klappenverriegelung (I58,I59) und die Griffe (I44) brechen schon bei Entfernen vom Gießast auseinander. Ich habe diese durch 0.4mm Messingdraht ersetzt.
Lackiert wurde wie üblich mit Zero Paints und Tamiya Farben. Eigentlich sollten 2 Figuren in der Kabine sitzen, aber leider ist von einer Figur ein Arm nicht mehr auffindbar. Somit halt ohne Figuren, aber als gealtertes Fahrzeug. Zum Altern verwendete ich diverse AK Interaktiv Farben und Pigmente. Die Grundplatte ist eine alte Baumscheibe, die ich für eine Diorama mit einer Vespa nutzen wollte. Aber wie so oft wanderte die Grundplatte ins Regal und die Vespa in ein anderes Diorama. Das Gras ist aus einem grüngefärbten Stück Fell, welches ich mal auf der Intermodellbau erworben habe.
Der Bausatz ist zu empfehlen und ist eine Abwechslung zu den üblichen Pickups oder Trucks in 1:25 oder 1:24. Fujimi hat 2022 den Mazda T600 auf den Markt gebracht. Der T600 ist der größere Bruder des K360 mit einem 597 ccm Motor und 600 kg Zuladung. Der Bausatz unterscheidet sich nur durch die andere Pritsche von dem KA-Models Bausatz. Academy hatte den T600 ebenfalls im Programm. Wen dreirädige Transporter interessieren wird bei Gun Tower Models (Soviet Cargo Scooter), Arii (Mazda K360) Mirco Ace (Daihatsu Midget / Daihatsu CM10T), ASK Distribution (Velorex) oder Miniart (Tempo A400/ TempoE400) in 1:32 bzw. 1:35 fündig.
Michael Winkler Publiziert am 21. August 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |