1959 Ford Thames Trader MK IIvon Michael Winkler (1:24 MG Mouldings )PrologIm Programm von MG Mouldings war ein in Deutschland relativ unbekannter LKW des Typs Ford Thames Trader zu finden. Passend dazu wurde auch ein Flatbed-Aufbau angeboten. Die Preise lagen mit £105 und £22 recht hoch, waren aber gerechtfertigt. Er passt wunderbar zu den Büssing und Krupp von Revell sowie dem Unimog von Lassen Project. Hersteller wie Kingdom Trucks, Modeller’s Resource, MG Mouldings oder KFS bieten/boten alte LKW in Form von Resinkabinen oder Komplettbausätzen wie den Ford Thames Trader an. BausatzDer Bausatz von MG Mouldings umfasst neben den Resinteilen (Räder, Kabine etc.) und Zinnteile für Achsen auch einige Sheetstreifen für das Chassis. Der Kit für das Flatbed besteht aus Resinteilen und Balsaholz für den Boden. Der Guss der Resinteile in beiden Kits ist einwandfrei. KabineDie Nacharbeiten halten sich in üblichen Grenzen, einzig ein dicker an Anguss an der der B-Säule der Kabine bereitet einige Arbeit. Die Proportionen sind recht gut getroffen, bis auf die Front, diese ist der einzige gravierende Mangel. Bei näherem Betrachten des Grills fällt auf, dass da irgendetwas nicht stimmt. Der Vergleich mit Originalbildern zeigt, dass der Grill zu eckig und die Scheinwerfer zu klobig wirken. Der Grill soll einen MK I darstellen, dafür fehlt allerdings der Thames Trader Schriftzug unterhalb der Kühlernase. Für einen MK II-Grill fehlt der Thames-Schriftzug unterhalb der Kühlernase und der Schriftzug "Trader" im Grill. Bedingt durch die geteilte Kühleröffnung im Grill ist es relativ schwierig, die Kante für einen Mk I-Grill in Form zubringen. Einfacher ist es da, den MK II-Grill nachzubauen (siehe auch Truck Model World #64, Feb. 2000). Hierzu muss der Mittelsteg entfernt werden, dazu am besten mit einem 4 mm Bohrer jeweils neben den Scheinwerfern ein Loch bohren und den Bereich dazwischen aussägen. Viel Spaß, denn das Material ist an der dicksten Stelle ca. 10 mm dick! Dabei können die Außen- und Innenseiten mit abgerundet werden. In der Mitte wird ein 2 mm-Steg angefügt und die Umrandung aus 1 mm Halbrundprofil dargestellt. Da der Durchmesser der Scheinwerfer zu klein ist, wurde aus 7 mm Plastikrohr eine Hülse gefertigt, die über den vorhandenen Scheinwerfer gestülpt wird. Dabei wurde die Seite zum Grill passend ausgearbeitet. Die Reflektoren wurden dann mit einem 6 mm Kugelfräser ausgefräst. Ein 34er Ford Street Rod opferte seine Scheinwerfergläser. Zusätzlich wurde das ganze mit gedrehten Lampenzierringen ausgestattet. Der fehlende Trader-Schriftzug im Grill sollte am besten aus 3 mm Buchstaben zusammengestellt werden. Leider habe ich bis heute keinen Anbieter gefunden, der diese Größe als Einzelbuchstaben in Kunststoff anbietet. Unterhalb der Türen wurde zusätzlich noch etwas Sheet angebracht und die Kontur entsprechend dem Vorbild angepasst. Rund um die Kühlernase und unterhalb der Türen fehlen einige Gravuren. Diese wurden mit Fine-Säge und Reißnadel nachgezogen. Auf einem der Spiegel ist genau auf der Spiegelfläche ein Gussfehler. Hier heißt es: vorsichtig spachteln und Baremetalfolie drauf. Wer will, kann die Bausatz-Scheibenwischer gegen fotogeätzte austauschen. Der Schriftzug unterhalb der Kühlernase wurde auf dem Computer erstellt und als Decal ausgedruckt. Als Untergrund diente ein Streifen Bare Metal Folie. Die InneneinrichtungHier muss auf der Unterseite der Motorkiste Material weggenommen werden, damit der Luftfilter passt. In der Kabineninnenseite wurde jeweils unterhalb des Knicks zur Darstellung der Türinnenverkleidung und der Rückwand Sheet angebracht. Der Instrumententräger ist mit einer gedrehten Instrumenteneinfassung aus Alu sowie einem zusätzlichen Blendschutz an den Aussenkante versehen worden. Die Decals sind aus der Grabbelkiste. Türgriffe und Fensterkurbel sind scratch gebaut. Bei der Positionierung der Sitze, Schaltung und Handbremse gilt: erst probieren, dann fixieren. Der Schaltknüppel steht irgendwie dumm im Raum rum, aber es ist so korrekt. Die Pedale fehlen komplett, fällt aber nicht auf, da man sie eh nicht sieht. MotorDer Motor erinnert stark an einen Opel Blitz-Motor von Italeri. Änderungen oder Modifizierungen wurden keine vorgenommen. ChassisLaut Bauplan soll das Chassis aus den beigelegten Sheetstreifen zusammengeklebt werden. Die Verwendung von 8 mm U-Profil vereinfacht dies jedoch. Es muss nur entsprechend des Bauplanes das Profil geändert werden. Die Positionen der einzelnen Anbauteile wie Federpakete, Achsen, Querträgern, Motor etc. sind aus dem Bauplan zu entnehmen. Die Vorderachse kann beweglich gestaltet werden, allerdings springt das Gestänge beim Bewegen der Räder aus dem Lenkgetriebe. Hier hilft ein zusätzlich angebrachter Draht. Sieht nicht schön aus, aber es funktioniert. Bevor die Rahmenhälften zusammengeklebt werden, sollte der Motor mit eingeklebt werden und nicht hinterher wie in diesem Fall. Er passt sonst nicht mehr richtig rein. Kann aber auch daran liegen, dass die verwendeten U-Profile 0,5 mm breiter sind als der aus Sheetstreifen gefertigte Rahmen. 0.6 mm Draht, 1 mm Rundstab sowie 0,4 mm Kabel wurden für die Darstellung von Brems- und Spritleitungen verwendet. Verfeinert wurde das Chassis noch mit fotogeätzten Schraubenköpfen. Der vordere Querträger sollte schwarz lackiert sein vor allem wenn man die Kühleröffnung ausgefräst hat. PritscheDie Unterseite der Pritsche wurde mit zusätzlichen Streben versehen. Da die Pritsche recht tief auf dem Chassis liegt und dadurch die Kotflügel direkt auf den Reifen aufliegen, wurden 2,5 mm U-Profile unter die Pritsche geklebt, um die nötige Freiheit zu bekommen. An die zusätzlichen Streben wurden Haken zum Befestigen einer Plane angebracht. Das mitgelieferte Balsaholz wurde gegen 0,5 x 8 mm Holzleisten ausgetauscht. Jeweils über den unter der Pritsche angebrachten U-Profilen wurden zwei Steifen Sheet aufgeklebt. In die Zwischenräume wurden dann besagte Holzleisten aufgeklebt. Leider hat sich die Feuchtigkeit des verwendeten Klebers negativ auf das Holz ausgewirkt - es wölbte sich auf. Dies hatte zur Folge, dass das Holz mit Schmirgelpapier nachbearbeitet werden musste, bis die hochstehenden Kanten annähernd egalisiert waren.
HintergrundDie Nutzfahrzeuge der englischen Ford Motor Company wurden ursprünglich unter der Marke Fordson angeboten. Seit 1931 wurden in Dagenham LKW‘s gebaut, ab 1939 wurden die Lastwagen nach der direkt am Werk vorbeifließenden Themse benannt. Mit der Einführung des Trader wurden die Nutzfahrzeuge als Ford vermarktet. Im März 1957 stellt Ford England die neue 600E Thames Trader LKW der NC-Serie vor. Während die Vorgänger der 7V bzw. ET Reihe auf amerikanischem Design basierten, war die NC-Reihe eine rein britische Konstruktion, auch wenn der Grill stark an die 53er bis 56er F-Serie aus den USA erinnerte. Die NC-Baureihe war die vielseitigste, die Ford in Großbritannien bis dahin hergestellt hatte. Die Nutzlasten reichten von 30 cwt (Zentner) bis ca. sieben Tonnen (Model 15, 20, 30, 40 und 70). Es gab Vier- und Sechszylinder-Motoren, sowohl als Diesel als auch als Benziner. Typisch war das sehr markant gestylte Frontlenkerfahrerhaus. Manche sahen darin einen Rückschritt gegenüber dem 7V Vorgänger. Die Haubenversion hatte die Kabine des deutschen FK4500. DatenBaujahre: 1957-1965 in Dagenham (GB),
Motor:
Kraftübertragung:
Michael Winkler Publiziert am 14. Januar 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |