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Heinkel He 70 Blitz

D-UTIM, Lufthansa

von Jaroslaw Kierat (1:72 Revell)

Heinkel He 70 Blitz

Als die He-70 1932 konstruiert wurde, war sie ihrer Zeit weit voraus. Das wird erst klar, wenn man sie mit ihren Wellblech-Zeitgenossen von Junkers oder Ford vergleicht. Ursprünglich als Schnellverkehrsflugzeug (oder schnelle Postmaschine) für die deutsche Lufthansa geplant, waren die Erfolge im militärischen Einsatzgebiet bescheiden. Am Anfang des 2. Weltkrieges war die Maschine dann auch bereits veraltet. In ihrer Zeit erzielte dieses Muster aber Geschwindigkeitsweltrekorde, und lieferte mit ihren elliptischen Flügeln eine Vorlage für die ähnlich elegante Supermarine Spitfire.

Heinkel He 70 Blitz

Das Modell ist aus dem 1:72 Revell (Neuauflage Matchbox) Bausatz "out-of-the-box" gebaut. Da mir die schnittigen Linien des "Goldene-Ära"-Designs wichtig waren, habe ich mich eher auf die Gesamtform konzentriert, und wenig Details hinzugefügt. Ich habe die Lufthansa-Version ausgewählt, da das natürliche Metall meiner Ansicht nach die anmutigen Kurven am besten rausbringt.

Heinkel He 70 Blitz

Der Bausatz ist aus einer ganz alten Spritzgußform, welche mittlerweile gut verschlissen ist, mit viel Grat - und schlimmer noch - bis zu einem Millimeter Versatz zwischen den Werkzeughälften. Das heißt also, viel Schleifen! Die klaren Teile sind klobig, genau wie auch das Fahrwerk.

Heinkel He 70 Blitz

Andererseits ist der Bausatz sehr billig, so daß man sich hier locker einen zweiten zulegen kann, wenn mal was daneben geht (wie es mir passiert ist). Die Abziehbilder sind auch von hervorragender Qualität - was sehr hilfreich ist, da sie sich zum großen Teil über stark gekurvte Flächen anschmiegen müssen. Und nicht zuletzt war das über lange Zeit das einzige Modell dieses wunderschönen Fliegers (Mittlerweile gibt es auch einen 1:48 Bausatz von "Historic Plastic Models", welchen ich vorziehen würde).

Heinkel He 70 Blitz

Die Aufarbeitung der erhabenen Blechstöße war auch sehr aufwendig. Da mir der Kniff mit der Rasierklingen-Microsäge noch nicht bekannt war, habe ich alle Linien mit einer Reißnadel nachgezogen. Da das auf dem konisch geformten Rumpf nicht einfach war, habe mit einer Art Drehbank improvisiert. Um die Tragflächen anzupassen mußten große Innenteile der Flügel am Rumpf entfernt werden, um die allgemeine Ausrichtung der Tragflächen zu erhalten. Entsprechend viel Spachtelmasse war dann auch notwendig, um die daraus entstandenen riesigen Spalte zu verschließen. Beseitigung kleinerer Spalte, wie auch die Oberflächenvorbereitung/Grundierung wurden mit Mr. Surfacer erzielt.

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Der Anstrich erfolgte mit Alclad. Zunächst mit der schwarzen Grundierung, die sich wirklich als beste Lösung erwiesen hat, auch wenn sie Probleme in der Handhabung aufgrund des langsamen Trocknens aufweist. Dann kann die Alclad 2 Schicht, welche meiner Ansicht nach momentan das Beste an Lacken für natürliche Metalloberflächen darstellt. Da die Aufkleber den schwarzen Bereich nicht ganz abdecken, habe ich die Übergänge mit schwarzer Tamiya-Farbe angesprüht, und dann mit Glanz-Klarlack derselben Firma überzogen. Die silbernen Flächen blieben jedoch unbehandelt.

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Sollte ich das Modell noch mal bauen, würde ich auf jeden Fall die Fahrwerksbeine aus Draht machen. Die Montage (vor allem die Ausrichtung) der vorliegenden Teile ist äußerst nervig. Es wäre auch sinnvoll, die Haube auf Basis des vorliegenden Teils tief zu ziehen, und die Fahrwerksklappen dünner zu schleifen. Da es mir hier hauptsächlich auf den Fluß der eleganten Linien ankam, erhielt das Modell keine Alterung - auch wenn die Maschinen im Einsatz zum Teil beträchtlich verwittert waren. Trotz allem wurde das Modell mit der Bronze Medaille auf der KMK Scaleworld 2006 ausgezeichnet.

Weitere Bilder

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Heinkel He 70 Blitz

 

Jaroslaw Kierat,
www.kierat.de

Publiziert am 11. November 2009

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