OTB-24 KolibriN24OTB, What if-Ornithoptervon Thomas Brückelt (1:48 Eigenbau)
Als ich die Ornithopter aus Dune ( https://modellversium.de/galerie/artikel.php?id=18392 bzw. https://modellversium.de/galerie/10-space-scifi/18393-harkonnen-ornithopter.html ) baute, kam die Überlegung auf, wie ein Ornithopter in heutiger Zeit aussehen könnte.
So entstand im Sommer 2024 ein Entwurf als Bleistiftzeichnung, die ich etwas später als 3D-Modell am CAD-System nachbildete und als Bausatz für meinen 3D-Drucker konstruierte. Da ich noch viele Teile vom Hughes 500D von Academy, aus dem ich meinen AH-6F baute, übrig hatte, nutzte ich diese, um das Cockpit damit auszubauen. Somit war klar, dass das Modell im Maßstab 1:48 gebaut werden sollte.
Mein Ornithoptermodell stellt eine Maschine in GFK-Bauweise dar. So gibt es keine Blechstöße und das Gerät hat eine glatte Oberfläche und geschwungene Formen. Im Schwebeflug sorgt ein kleiner, ummantelter Heckrotor für die Steuerung um die Hochachse. In dem Flugzustand müssten die Flügel recht schnell schlagen. Damit man hier die komplette Energie in Auftrieb umwandeln kann, ist es durch das Vorhandensein des Heckrotors nicht nötig, dass die Flügel Luft in entgegengesetzte Richtungen (nach vorne und hinten) schaufeln müssen. Im dynamischen Flug wäre die Schlagzahl dann deutlich reduziert und der Heckrotor müsste nicht mitlaufen, da die Steuerung um die Hochachse („Seitenruder“) aerodynamisch über das Dachleitwerk erfolgen würde, ebenso die Steuerung um die Querachse („Höhenruder“).
Die Schlagbewegung der Flügel könnte durch Pneumatische Muskeln umgesetzt werden. Diese könnte man so anbringen, dass die Flügel entsprechende Rotationsbewegungen machen, um den optimalen Auf- und Vortrieb zu erzeugen, die Steuerung um die Längsachse („Querruder“) würde ebenfalls über unterschiedliche Anstellwinkel der Flügel während des Schlagens erfolgen.
Steht eine Piste zur Verfügung, würde der Ornithopter ganz konventionell - wie ein Flugzeug – mit niedriger Schlagfrequenz starten, da der Senkrechtstart und die vertikale Landung deutlich mehr Energie verbrauchen würden. Steht nur eine kurze Piste zur Verfügung, können Start und Landung entsprechend angepasst werden. Hier gilt: So lang wie möglich, so kurz wie nötig.
Sollte der Antrieb ausfallen, würden die Flügel in einer neutralen Stellung verharren, über die aerodynamische Steuerung des Dachleitwerks wäre so eine Notlandung im Gleitflug möglich. Zusätzlich könnten im Notbetrieb die Tragflächen über Seilzüge leicht gedreht werden und als Querruder fungieren, damit die Steuerung um alle Achsen erhalten bleibt. Die Reynolds-Zahl würde dem Ganzen wohl eher einen Strich durch die Rechnung machen, aber was soll´s, man darf ja ein wenig träumen. Andere kassieren Fördergelder für solche Projekte.... (Vielleicht sollte ich es auch mal versuchen.....?!)
Schnelle Schlagfrequenz, starre Flügel und hohe Agilität erinnern an den Kolibri, so kam der fiktive Ornithopter zu seinem Namen. In OTB-24 verbergen sich „Ornithopter“, meine Initialen und das Entstehungsjahr 2024. Eine interessante Doku über die kleinen, gefiederten Namensgeber findet sich hier: ...Schon faszinierend, wie die Natur unterschiedliche Lebensformen miteinander in Einklang bringt.
Um die Oberflächen der Teile (Material: PLA) aus dem Filamentdrucker zu glätten, sprühte ich die Teile mehrfach mit Sprühfüller ein und schliff sie dann glatt. Für die recht große Haube druckte ich mir einen Tiefziehstempel, der ebenfalls geglättet werden musste. Mit dem Heißluftfön erwärmte ich transparentes Verpackungsmaterial und zog es über die Haubenform. Das war wegen deren Größe recht knifflig und ließ nur wenig Spielraum, daher hat es einige Versuche gebraucht, bis ein zufriedenstellendes Resultat dabei herauskam.
Wie bereits erwähnt, stammen wesentliche Teile des Kabineninneren aus dem Hughes 500-Bausatz von Academy: Sitze, Steuerknüppel und die beiden Figuren. Auch die hintere Bank fand sich in meiner Ersatzteilkiste. Den Instrumentenpilz und die Mittelkonsole baute ich größtenteils scratch, die Basis des Instrumentenbretts stammt ebenfalls vom Hughes 500, wurde aber breiter gestaltet. Die Instrumente und Anzeigen stellte ich mit Decals dar. Diese stückelte ich mir mit Hilfe von Cockpit-Texturen aus einem Flugsimulatormodell zusammen. Ein paar Hebel fertigte ich aus gezogenen Gießästen an, um das Cockpit etwas zu detaillieren. An den Figuren ergänzte ich noch die Mikrofone der Headsets. Auch die Räder des dreibeinigen Fahrwerks entnahm ich meiner Ersatzteilkiste. Aus gezogenen Gießästen entstanden noch Antennen und die beiden Pitotrohre.
Lackiert wurde in einigen Schichten mit dem Pinsel. Zunächst lackierte ich mit seidenmattem Weiß, da dieses etwas besser deckt. Die letzten Schichten pinselte ich glänzendes Weiß, mehr oder weniger stark verdünnt auf. Die Decals druckte ich mir selbst aus auf transparenter Folie. Versiegelt habe ich mit glänzendem Sprühlack von Mr. Hobby. Es gibt zum Bau dieses Modells auch ein Video: Link Es hat mal wieder Spaß gemacht, eine eigene Idee in ein Modell umzuwandeln.
Thomas Brückelt, Publiziert am 03. Februar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |