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Ryan NYP Stripdown

Spirit of St. Louis

von Frank Barkhofen (1:72 Aerobase)

Ryan NYP Stripdown

Heute vor 96 Jahren startete Charles Lindbergh in New York, um nach seinem Soloflug über den Atlantik 33 Stunden später in Paris zu landen. Mit seinem Flugzeug Ryan NYP als Stripdown kann ich heute eines meiner ältesten Modelle zeigen.

Ryan NYP Stripdown

Ende des vergangenen Jahrhunderts, als ich zwar (RC-)Modellbau betrieben habe, aber noch nichts mit Polystyrol am Hut hatte, ist mir ein Ätzteilbausatz in 1:72 der Ryan NYP "Spirit of St. Louis" in einem Museumsshop in die Hände gefallen. Hersteller ist die japanische Firma Aerobase, daher wohl auch der hohe Preis (wenn auch noch nicht auf dem Niveau, der heute für diesen Bausatz in Europa teilweise verlangt wird). Die damalige schön gemachte Verpackung zeigte bereits die ersten Ätzteile und strahlte genug Faszination aus, um trotzdem mitgenommen zu werden. Neben zwei Ätzteilplatinen sind noch einige Teile aus Weißmetall und eine schwarze, bereits gebohrte Grundplatte enthalten. Eine siebenseitige Anleitung mit vielen Zeichnungen und Hinweisen in Japanisch und Englisch führt den Modellbauer in elf Schritten zum fertigen Modell.

Ryan NYP Stripdown

Es hat dann noch einige Monate gedauert, bis ich mich an den Bau getraut habe, denn das war mein erster Kontakt mit Ätzteilen. Im Gegensatz zu meinen später gebauten gelöteten Stripdowns habe ich die Teile hier geklebt und das Modell nur mit Klarlack geschützt.

Ryan NYP Stripdown

Zur Geschichte dieses Transatlantikfluges braucht man nicht viel zu sagen, auch den Piloten kennt wohl jeder, zudem hat Roland Sachsenhofer das Thema kürzlich sehr ausführlich behandelt. Allerdings kann ich jedem technisch an diesem Thema Interessierten das Buch "Spirit of St Louis - Ryan monoplane (1927)" aus der Reihe Owners Workshop Manual von Haynes sehr an Herz legen.

Die Bausatzversion von 2021 Bild: Aerobase Japan
Die Bausatzversion von 2021 Bild: Aerobase Japan

Der Bausatz ist immer noch verfügbar und wurde vom Hersteller 2021 überarbeitet. Ich kann ihn durchaus einem Beginner beim Thema Ätzteile empfehlen, da Aerobase ein dickeres Messing als z.B. Eduard bei deren Stripdown-Serie benutzt, was das Handling sehr erleichtert. Von der Existenz eines Werkzeuges namens Ätzteilbiegehilfe hatte ich damals auch keine Ahnung. Andererseits ist die Darstellung von Details durchwachsen. Während einige Teile sehr schön gestaltet sind, z.B. die Flügelrippen, sind andere Teile nur unrealistisch flach. Es ist ein Kompromiß auf Basis der Technologie, für gute Baubarkeit im kleinen Maßstab.

Hecksporn und Innenfelgen haben verlängerte Laschen, die man durch die Grundplatte steckt und umbiegt - eine einfache, aber ansprechende Lösung. Leider zieht das schwarze Plastik gerne Staub an.

Ryan NYP Stripdown

Fazit

Das Modell habe ich heute noch in der Vitrine und es zieht immer noch Blicke auf sich, wenn ich es mal auf einer Ausstellung dabei habe. Die Geschichte dieses Transatlantikfluges ist aber so faszinierend, so daß ich diese Maschine wohl noch einmal in meinem üblichen Maßstab 1:48 bauen werde - möglicherweise bis zum hunderdsten Jahrestag?

Frank Barkhofen

Publiziert am 20. Mai 2023

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