Schleicher K 8 B

kurbelt mit Mäusebussard

von Thomas Brückelt (1:72 Airich Resin Models)

Als ich Anfang der 1990er Jahre im FSV Herrenberg das Segelfliegen lernte, verbrachte ich einige Zeit mit der Ka 8b D-8838 in der Luft. Gleich nach den ersten Alleinflügen auf dem Doppelsitzer (L-23 Super Blanik) wurde man auf die K 8 B umgeschult. Auch später bin ich die K 8 B noch gerne geflogen. Niedrige Steuerdrücke, eine ausgeglichene Ruderabstimmung und ihre Wenigkeit sorgen für viel Flugspaß. Durch das geringe Gewicht kann man auch schon bei schwacher Thermik länger oben bleiben.

Oft zeigen die gefiederten Kollegen dem Segelflieger an, wo Thermik zu finden ist – manchmal ist es aber auch umgekehrt. So ist es keine Seltenheit, dass Mensch, Flugzeug und Tier zusammen in der aufsteigenden Luftmasse kreisen.

Den Resin-Bausatz ließ ich mir von Conny und Erich Probst („Airich“) aus Österreich direkt zuschicken. Dieser beinhaltet neben den Bausatzteilen eine ausführliche Bauanleitung mit einigen Original-Bildern und einem kleinen Decalbogen zur Darstellung einer in Österreich registrierten K 8 B.

Schnell war die Idee geboren, die K 8 B mit einem Mäusebussard zusammen in der Thermik „kurbelnd“ darzustellen. Auf die Base sollte ein ICAO-Kartenausschnitt um den Flugplatz Poltringen, welcher den FSV Herrenberg beheimatet, kommen.

Der Resin-Bausatz erfordert schon etwas an Nacharbeit. Zunächst trennte ich das Cockpit ab, um es weiter aushöhlen zu können. Hauptsächlich aus gezogenen Gießästen erstellte ich den Cockpitausbau. Dazu kam eine angepasste H0-Figur von Preiser, deren Arme und Beine ich entsprechend ausrichtete und die einen Rettungsschirm auf den Rücken „geschnallt“ bekam. Mit Sekundenkleber-Gel modellierte ich der Figur noch einen Thermik-Hut. Die beiliegende Tiefzieh-Haube passt gut, notfalls liegt auch noch ein Tiefziehstempel bei, falls beim Anpassen etwas schief geht.

Zahlreiche Bläschen auf der Oberfläche wollten zugespachtelt und verschliffen werden. Das Höhenleitwerk fiel etwas dick aus, daher schliff ich es von unten her dünner, wobei leider die schön gestaltete, einfallende Bespannung verloren ging. Die Trimmklappe am Höhenruder ergänzte ich ebenfalls. Die Steuerflächen wurden alle abgetrennt und leicht ausgeschlagen (Linkskurve) wieder angeklebt.

Nachdem das Modell lackiert (Email-Farben von Revell, Pinsel) und mit den selbst gedruckten Decals versehen war, baute ich sämtliche im Eigenbau erstellte Kleinteile an und versiegelte mit seidenmattem Klarlack von Mr. Hobby.

Den Mäusebussard arbeitete ich mit Schleifer, Fräser, Feile und Messer aus einer 4 mm starken Polystyroplatte heraus. Er hat ca. 20 mm Spannweite. Das Gefieder wurde durch Trockenmalen imitiert.

Auch der Sockel des Displays besteht aus einer 4 mm starken PS-Platte. Ich scannte den gewünschten Bereich der ICAO-Karte ein und druckte ihn auf transparente Decalfolie. Matter Klarlack von Tamiya versiegelt den Kartenausschnitt.

Der Bau war eine schöne Reise meiner fliegerische Vergangenheit - vor allem, da ich auf der Suche nach Bildern vom Original alte Fotoalben durchforstete. Des wared no Zaidä...!

Thomas Brückelt,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 17. April 2023

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