Grob Astir CS-77von Thomas Brückelt (1:72 KP)
Als ich Anfang 2019 auf der KP-Webseite die neuen Segelflugzeuge (Zwei Versionen vom Astir CS-77 und zwei Versionen des VSO-10 Gradient) entdeckte, freute ich mich darüber, dass das im Plastikmodellbau etwas stiefmütterlich behandelte Thema von einem Hersteller aufgegriffen wurde. Dabei hat es doch jeder im deutschsprachigem Raum recht leicht, die Möglichkeit des Segelfluges selbst zu genießen. Der nächste Flugsportverein ist sicher nicht weit... Ich bin bisher noch keinem Passagier begegnet, der das Erlebnis bereut hat.
Ein schöner Zufall: Anfang des Jahres unterstützte ich Hans-Jürgen Fischer mit Bildmaterial zur Erstellung der Scale-Dokumentation über den Astir für die Zeitschrift Modell Aviator. In der Ausgabe 04/2019 wurde diese veröffentlicht.
So sollte auch der Astir CS-77 auf meinem Basteltisch landen. Ich entschied mich für den Bausatz mit der Artikelnummer KPM0133, da dieser auch Nassschiebebilder zur Darstellung eines in Deutschland zugelassenen Flugzeugs enthält.
Die Ruderspalte sind sehr fein und sauber dargestellt. Die Haube ist klar und erlaubt einen ungestörten Blick ins Cockpit. Etwas Grat muss man entfernen. Die Rumpfhälften sind nicht mit Zapfen versehen, beim Fügen der Teile muss man demnach akkurat arbeiten.
Was die Detaillierung angeht, bleibt Spielraum nach oben. Die Seitenkonsolen im Cockpit baute ich selbst. Weiterhin ergänzte ich sämtliche Bedienelemente (bis auf den Steuerknüppel) und das Mikrofon, die ich aus gezogenen Gießästen erstellte. Auf der Abdeckung des Instrumentenpilzes brachte ich noch den Kompass an. Dieser befindet sich oft auf und nicht im Instrumentenbrett, damit er nicht so sehr vom Magnetismus anderer Instrumente und der Elektrik beeinflusst wird. Der Sitzschale verpasste ich Gurtzeug aus Alufolie und stellte das Gurtschloss mit einem Stück aus einem gezogenen Gießast dar.
Der Bausatz KPM0133 erlaubt den Bau von Flugzeugen mit starrem Fahrwerk. Das beiliegende Rad ist demnach zu hoch, da es auch für die Variante mit Einziehfahrwerk (KPM0130) vorgesehen ist. Daher muss man das Rad so weit verkürzen, dass die Achse direkt unter dem Rumpf liegt (ca. 1 mm abtrennen).
Am Modell ist ein kleines Spornrad dargestellt. Das ist nicht korrekt, der Astir hat einen recht großen Schleifsporn. Diesen feilte ich aus einer 1,5 mm starken Polystyrolplatte heraus.
An der Unterseite der Randbögen ergänzte ich noch den Randbogenschutz, ein selbst hergestelltes Pitot-Rohr sorgt ebenfalls für einen realistischeren Eindruck. Eine kleine Bohrung vor dem Rad stellt die Schwerpunktkupplung für den Windenstart dar.
Das Modell lackierte ich mit dem Pinsel. Die Nassschiebebilder sind sauber gedruckt und lassen sich gut verarbeiten. Glänzender Klarlack versiegelt meinen Astir.
Trotz der zahlreichen Verfeinerungen war das Modell innerhalb weniger Tage gebaut. Erfahrene Modellbauer, die etwas Schnelles für zwischendurch suchen, sowie weniger erfahrene Bastler dürfen sich von dem Kit angesprochen fühlen, Freunde das Segelflugs sowieso! Bleibt nur zu hoffen, dass noch weitere Segelflugzeugmuster folgen! Thomas Brückelt, Publiziert am 27. August 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |