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Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Sea Fury als Rennflugzeug

von Bernhard Schrock (1:48 Hobbycraft)

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Mitte der 90ger fielen mir diverse Bücher von Osprey in die Hände, welche Rennflugzeugen der "Neuzeit" gewidmet waren. Die meisten in diesen Büchern auf Fotos abgebildeten Reno-Racer basierten auf Mustangs, Bearcats und Corsairs... Wie bei BSH so oft schon der Fall war, mußte der nächste Racer ein wenig "aus dem Rahmen" fallen. Die Wahl fiel, bedingt durch die Seltenheit des Typs, auf eine sehr stark modifizierte Sea Fury namens Dreadnought.

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Anfang der 80ger erwarb Frank Sanders eine T. Mk. 20, die ursprünglich als VZ368 in der Royal Navy und später bei der burmesischen Luftwaffe flog. Beim Orginal wurde der ca. 2400 PS entwickelne Bristol Centaurus (18 Zylinder) durch einen "Corncob" ersetzt. Der Kraftprotz von Pratt & Whitney entwickelt aus seinen 28 Zylindern dank einem Spezialtreibstoff satte 3800 PS, die mittels eines Propellers von Skyraider in Vorschub umgesetzt werden. Damit sich die Maschine nicht buchstäblich "um den Propeller dreht", wurde das Seitenruder deutlich erhöht.

Die fertiggestellte Dreadnought wurde das erste mal 1983 in Reno vorgestellt und schaffte auf Anhieb mit Neil Anderson am Steuer und 446,39 mph (ca. 718 km/h) die schnellste Qualifikationsrunde und gewann anschliessend mit 425,25 mph (ca. 684 km/h) den ersten Platz im Goldrennen. In der Rennsaison 1986 konnte sich Neil Anderson im Goldrennen wieder behaupten und schaffte mit 434,49 mph (ca. 699 km/h) den ersten Platz. Zwecks Verbesserung der Richtungsstabilität wurden anschliessend Seitenflosse und Seitenruder vergrößert. Die Konkurenz schlief jedoch nicht und trotz weiterer Modifikationen belegte die Dreadnought im Rennjahr 1988 mit 451,2 mph (ca. 726 km/h) "nur noch" den fünften Platz.

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Bedingt durch das andere und deutlich längere Triebwerk, ist die Motorverkleidung im Modell ca. um 6 mm länger. Ein zu einem Ring zusammen gerollter Plastikstreifen und Sekundenkleber halfen hier, dem Hobbycraft-Bausatz die Nase lang zu ziehen :-).

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Auch am Ansatz mußte des Ruder verlängert werden: ein Rennflugzeug braucht keinen Fanghaken und strömungsgünstig muß es auch sein!

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Die Dreadnought wurde ursprünglich aus einer 2-sitzigen Trainingsvariante umgebaut. Zumindest bei diesem Umbau half ein inzwischen sehr selten anzutreffender Umbausatz von Maintrack-Models, welcher einen Rumpfrücken, ein zweites Cockpit sowie eine gute, tiefgezogene Kabine beinhaltet.

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Glücklicherweise fliegt die Maschine mit Markierungen, die man relativ leicht selbst herstellen kann. Der Namensschriftzug enstand mit einem Tuschezeichenstift auf einem transparenten Decalstück. Die übrigen Symbole fanden sich mit Ausnahme der gespritzten "8" in der Grabelkiste.

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Die Abdeckungen der Fahrwerksschächte sind aus Blech, die Felgen aus Plastik mit gebohrten Löchern (die Anzahl stimmt, Sie können's nachzählen) und die Fahrwerksbeine von Aeroclub.

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Wie sollte es auch anders sein: erst nach der Fertigstellung erreichten die BSH-Werkstatt Bilder, auf welchen die Maschine auch von der rechten, während des Baus unbekannten Seite abgebildet war. Zum großen Entsetzen war auch in der rechten Flügerwurzel ein großer Lufteinlass zu sehen... Schweren Herzens wurde dieser beim fertigen Modell hineinmodelliert, glücklicherweise ohne Schadem am restlichem Modell zu nehmen.

Beim R-4360 Wasp Major befindet sich der Vergaser hinter dem letztem Stern oben. Daraus resultiert der lange Lufteinlass, welcher im Modell aus einem Plastikstab entstand. Bedingt durch fehlenden Unterlagen fiel der Einlass und der gesamte Luftkanal ein wenig zu schmal aus.

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Race Sea Fury #8 "Dreadnought"

Mai 1993
Mai 1993

Bernhard Schrock

Publiziert am 22. Juni 2005

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