Christen Eagle IISpaßgerät im Doppelpackvon Thomas Brückelt (1:72 Amodel)Erfreulicherweise bietet Amodel mittlerweile schon eine ganz ansehnliche Palette an Kunstflugmodellen in 1:72 an. Nachdem ich mit meinem guten Freund Manu vor einiger Zeit das Vergnügen hatte in seiner Christen Eagle II mitzufliegen, sollte die Maschine für uns beide auch als Modell her. Der Bausatz von Amodel besteht im Wesentlichen aus dem Kit der Christen Eagle I mit einem zusätzlichen Spritzbaum mit Teilen zur Darstellung der doppelsitzigen Variante des Kunstflug-Doppeldeckers und natürlich der längeren Haube, die leider sehr dickwandig ist. Die Teile sind zwar fein detailliert, haben jedoch eine Menge Grat. Der Aufwand den Grat an den filigransten Teilen zu entfernen ist so hoch, dass ich einige Kleinteile einfach selbst herstellte. Dem Modell liegt lediglich ein 2-Blatt-Propeller bei. Mein Vorbild ist jedoch mit einem dreiblättrigen Prop ausgestattet. Da sowieso ein Modell fliegend gebaut werden sollte, entstand aus Verpackungsmaterial dafür eine drehende Luftschraube und ich konnte aus den beiden Zweiblatt-Latten einen 3-Blatt-Prop erstellen. Das fliegende Modell erhielt noch eine Piloten-Figur. Eine Preiser-Figur in 1:87 wurde dafür angepasst und mit einem Headset versehen. Weiterhin entstanden viele Details des Vorbilds im Eigenbau. Sämtliche Antennen, die Verspannung und die Visiere an der linken Strebe stellte ich mit gezogenen Gussästen her. Außerdem befinden sich zwei ungenutzte Aufnahmen eines größeren Auspuffs an der Rumpfunterseite, die natürlich auch nicht fehlen durften. Die Farbgebung der Modelle war nicht ganz „ohne". Dem Kit liegt ein Decalbogen zur Darstellung des farbenfrohen Standard-Anstrichs bei. Glücklicherweise ist das Muster dasselbe, wie an Manus Eagle. So konnte ich einen Scan des Decalbogens nutzen und die Zierlinien in Schwarz mit roter Outline nachziehen. Das neu gezeichnete Design druckte ich mir sowohl auf transparente als auch auf weiße Folie von ACT. Vor der Montage der oberen Tragflächen lackierte ich beide Modelle in mehreren Schichten Gelb (Revellfarbe / Pinsel). Dann brachte ich die auf weißer Folie gedruckten Decals an. Allerdings ist der Druck nicht sonderlich kräftig, daher ist es notwendig eine zweite Lage - nun auf transparenter Folie - darauf zu positionieren. Die Folien passen sich gut der Oberfläche an. Die Übergänge an den Nasenleisten ließ ich jedoch frei, hier kam ein dünner Pinsel zum Einsatz. Nach dem Abringen der oberen Tragflächen passte ich die Verspannung an. Zum Schluss erhielten die „Eaglechen" einen seidenmatten Klarlacküberzug. Der Bau der kleinen Doppeldecker war recht anspruchsvoll, vor allem die spezielle Farbgebung der dargestellten Maschine machte das Modellbauprojekt recht spannend. Wer sich an den Bau der kleinen Kunstflugdoppeldecker heranwagt, sollte schon etwas erfahrener sein und jede Menge Geduld mitbringen. Auf jeden Fall hat es mal wieder Spaß gemacht, etwas mit persönlichem Bezug zur Fliegerei zu bauen. Die Modelle erinnern an jede Menge Flugspaß und bringen natürlich Farbe in die Sammlung!
Thomas Brückelt, Publiziert am 07. September 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |