Dornier Do A Libelle IIvon Markus Stadelmann (1:72 Eigenbau)Das Original:Unter den Bezeichnungen Dornier Do A, Libelle I und II, baute der in Manzell am Bodensee ansässige Flugzeughersteller „Dornier Metallbauten" in den Jahren 1921 bis 1929 insgesamt 14 Stück der einmotorigen, dreiplätzigen Kleinflugboote. Ausgelegt als Hochdecker in Ganzmetallbauweise, der hintere Flügelbereich und die Ruder waren stoffbespannt, die Flügel anklappbar. Der Rumpf hatte auf beiden Seiten die patentierten Dornier-Flossenstummel, sowie in den Kiel eingebaute Stahlkufen. Diese ermöglichten so auch Starts und Landungen auf Schnee- oder Eisflächen. Als Antrieb standen bei der Libelle II wahlweise zwei Motoren zur Auswahl. Entweder der englische Vierzylinder-Reihenmotor Blackburn Cirrus Mk III oder der Siebenzylinder-Sternmotor Siemens Sh 11, beide 85 PS leistend. Von den sieben gebauten Libelle II Flugbooten blieb nur eines, die D-907 (W.nr. 61), in Deutschland bei der Sportflug GmbH. Technische Daten Libelle II:
Zum Modell in 1:72:Nach der Pilatus SB-2 Pelikan hat mich der Eigenbau-Virus irgendwie gepackt. So habe ich mich gar nicht erst mit der Suche nach einem Modell aufgehalten, sondern lieber gleich die verfügbaren Unterlagen zusammen gesucht und mit dem Eigenbau begonnen. Sehr hilfreich waren die Aufnahmen der im Deutschen Museum München ausgestellten Maschine. Der Rumpf besteht aus einer Grundplatte, den notwendigen Querspanten sowie der Außenbeplankung, was dank der mehr oder weniger rechteckigen Form nicht so schwierig war. Etwas kniffliger wurde die allseits gebogene Kabinenverkleidung mit der Windschutzscheibe. Aber mit etwas Schnipseln und Probieren wurde auch dieses Problem gelöst. Die Flossenstummel und Tragflächen bestehen aus einem Gerüst mit Holmen und Formrippen, darauf die Beplankung. Beim Leitwerk genügte ein dünner Streifen innerhalb der Beplankung auf Höhe des Holms für die Erzielung der notwendigen Profildicke. Die Längsversteifungen sind Evergreen-Profile. Ich habe nicht herausgefunden, mit welchem Motor die dargestellte D-907 damals ausgerüstet war. So habe ich mich einfach entschieden, dass die einzige in Deutschland verbliebene Maschine auch mit dem deutschen Sh11 ausgestattet war. Man möge mir diese künstlerische Freiheit verzeihen. Dafür entlieh ich mir als Kernstück den Zylinderstern der Bü133 Jungmeister, welche ich als Belohnung dafür zur D-EHEO mit Hirth-Motor umrüstete. Die Zylinderköpfe, die Ventilstößel-Stangen sowie die Auspuffanlage wurden, so gut wie anhand der spärlichen Fotos möglich, auf Sh11 getrimmt. Die Decals sind auf dem PC selbst hergestellt. Mit etwas Suchen findet man meistens auch die dafür am besten passenden Schrifttypen. Lackiert wurde mit Revell Aquacolor Alu für die Zelle sowie Lehm- und Holzbraun für Propeller und Streben, vor und nach den Decals versiegelt mit Acryl-Klarlack vom Baumarkt. Ich denke, ein Flugboot macht sich am besten im Element Wasser. So habe ich mich erstmals in der Wasserdarstellung versucht. Grundplatte und Kaimauer aus Styropor, die Mauerseiten beplankt mit entsprechendem Karton (welcher seit Jahren herumlag), oben drauf sind Plastikplatten als Bodenbelag. Die Grundfläche des im Wasser liegenden Bootsrumpfes habe ich vorher mittels einer Kartonschablone festgelegt. Mit deren Hilfe wurde mit gleicher Größe in der notwendigen Tiefe etwas Styropor darunter ausgeschnitten, die Schablone darin platziert und dann einfach das Silikon darüber verteilt. Nach dem Aufbringen der Wellenstruktur kann nach dem Trocknen mittels Cutter die Schablone ganz einfach wieder herausgeschnitten werden. Das Modell hat so seinen festen Platz und kann auch jederzeit wieder entfernt werden. Den See-Untergrund habe ich mit der Spritzpistole in verschiedenen Blautönen lackiert, um die unterschiedliche Wassertiefe darzustellen. Anschließend wurde Silikon aufgetragen, mit einem Spachtel auf ca. 3 mm Dicke verteilt und dann mit einem Kaffeelöffel die Wellenstruktur eingedrückt. Zeit dafür hat man genug. Das Zeug trocknet nicht so schnell ein. Damit man den Löffel nachher wieder seinem ursprünglichen Zweck zuführen kann, genügt es, ihn immer wieder in starke Spülmittel-Lauge zu tunken. So bleibt nichts kleben und die Oberfläche bleibt schön glatt. Die Schaumdarstellung auf den Wellenkämmen, entlang der Mauer und am Rumpf, erfolgte mittels Pinsel. Die Pfosten des Bootstegs zusammen mit den Querträgern habe ich am Schluss einfach durch das Silikon in das Styropor eingedrückt und die Laufplanken darauf montiert. So verschwinden die Pfosten auch optisch richtig im Wasser. Das Ganze ging einfacher als gedacht und ich bin mit dem ersten Versuch recht zufrieden. Zwei weitere sind in Vorbereitung und folgen zu gegebener Zeit, beide ebenfalls mit Dornier-Typen. Welche, verrate ich noch nicht. Was noch fehlt, ist ein passender Holzrahmen mit Typenschild. Kommt aber noch.Ich hoffe, die Libelle im Wasser gefällt euch. Fragen oder Bemerkungen gerne unter m punkt stadelmann at datazug punkt ch Markus Stadelmann Publiziert am 18. Januar 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |