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Piratenschiff „Black Skull“

von Theo Peter (1:72 Revell)

Rahsegler aus Zeiten des 18. Jahrhunderts - Die Black Skull
Rahsegler aus Zeiten des 18. Jahrhunderts - Die Black Skull

Zum Original

Lange habe ich keine neuen Beiträge mehr veröffentlicht – das heißt aber nicht, dass ich untätig war. Denn ich habe mich an etwas für mich komplett Neues gewagt. Natürlich musste der Maßstab 1:72 sein – so dass auch die entsprechenden Bausätze sehr übersichtlich waren. Segelschiffe haben mich schon immer fasziniert, aber bisher habe ich mich noch nicht an ein solches Segelschiff getraut. Bis jetzt … Gezeigt wird heute ein dreimastiges Rahsegelschiff aus Zeiten des 18. Jahrhunderts mit zweistöckigem Kanonendeck, wie es von vielen Piraten im Karibikraum für ihre Kaperfahrten verwendet wurde.

Blick auf das dreimastige, schwer bewaffnete, schnelle und extrem wendige PiratenschiffVoll getakelt macht das 1:72 Modell eine sehr schöne FigurZiel war es, ein vollgetakeltes Segelschiff, aber ohne unter vollen Segel zu stehen, zu bauenDa es nicht viele 1:72 Plastik-Segelschiff-Modelle gibt, fiel die Wahl schnell auf den Revell- bzw. Zvezda-BausatzNatürlich wurde das Modell auch einigen Individualisierungen unterzogen

Blick auf das dreimastige, schwer bewaffnete, schnelle und extrem wendige Piratenschiff

Blick auf das dreimastige, schwer bewaffnete, schnelle und extrem wendige Piratenschiff 

Zum Bau des 1:72 Monstrums

Gebaut wurde der auf Ebay günstig erworbene, aber bereits begonnene Bausatz größtenteils aus der Box. Beim Erhalt des Pakets waren nur das Deck und die beiden Rumpfschalen zusammengesetzt. Leider war das Ganze aber sehr schlecht bemalt und leider auch verklebt, so dass als erstes die komplette Farbe abgetragen wurde und das Schiff neu verspachtelt wurde.

Blick auf das ansprechende Bausatzcover des riesigen Bausatzkartons
Blick auf das ansprechende Bausatzcover des riesigen Bausatzkartons

Da ich nicht das Schiff, das auf der Verpackung zu sehen ist, bauen wollte, musste die Schwan-Galionsfigur einem schwarzen Totenkopf aus selbsttrocknender Knete weichen. Zuerst hatte ich noch einen mit einem Dreizack bewaffneten Neptun mit Krone im Kopf. Aber leider gelang mir die Modellierung nicht so, wie ich es im Kopf hatte. Ebenso wurde eine Schiffsglocke aus der Restekiste und eine nach vorn gerichtete Jagdkanone angebracht, das Steuerrad mit Seilen aufgewertet und einige Fässer zur Detaillierung platziert.

Da mir der Bausatz neu zu teuer war, kaufte ich einen bereits begonnen Bausatz auf Ebay - es waren aber nur die beiden Rumpfhälften zusammengeklebt
Da mir der Bausatz neu zu teuer war, kaufte ich einen bereits begonnen Bausatz auf Ebay - es waren aber nur die beiden Rumpfhälften zusammengeklebt

Alleine das Beiboot hätte einen eigenen Beitrag verdient. Die Detaillierung ist wirklich hervorragend. Das Beiboot wurde auf zwei Holzbalken aus Streichhölzern gesetzt und mit Nähgarn und Sekundenkleber „vertäut“.  

Alleine das Beiboot ist so gut detailliert, dass es einen eigenen Eintrag auf MV verdient hätte
Alleine das Beiboot ist so gut detailliert, dass es einen eigenen Eintrag auf MV verdient hätte

Leider war das Anbringen der Kanonen in dem bereits vom Vorbesitzer zusammengeklebten Bausatz sehr schwer und musste durch die Kanonenluken mit sehr viel Fingerspitzengefühl und etlichen Pinzetten durchgeführt werden.

Bereits die Montage und Bemalung der unzähigen Kanonen dauerte gefühlt eine Ewigkeit
Bereits die Montage und Bemalung der unzähigen Kanonen dauerte gefühlt eine Ewigkeit

Blick auf die scratch angebrachte Jagdkanone von Germania Figuren und Blick auf einen der beiden Anker samt Verspannung
Blick auf die scratch angebrachte Jagdkanone von Germania Figuren und Blick auf einen der beiden Anker samt Verspannung

Ich wollte kein Schiff „unter Segeln“ bauen, sondern ein Schiff, das in der Karibik vor Anker liegt oder im Zuge einer Flaute auf See festsitzt. Daher wurden alle Plastiksegel mit dem Cuttermesser vom Holzteil getrennt. Die eingezogenen Segel wurden durch Papiertaschentücher und viel Weißleim und Nähgarn ersetzt. Die komplette Takelage erfolgte mit verschieden dicken, dem Bausatz beiliegenden Takelgarn und Sekundenkleber. Da die Takelage sehr aufwändig, aber leider für ein realistisches Modell unverzichtbar ist, wurde hier strikt nach Bauanleitung vorgegangen. Dies kostete einiges an Nerven und verklebten Fingern – aber das Endergebnis lässt alle Strapazen vergessen. Wirklich beeindruckend, welch realistisches Schiff aus ein paar Plastikteilen gebaut werden kann.

Einige Momentaufnahmen der langen Bauphase: Blick auf die Bordglocke (aus der Restekiste), die selbstgestaltete Galionsfigur und die modifizierten SegelLangsam aber sicher wurde die Takelage angebracht - was mich einiges an Nerven kostete und sehr lange dauerteEinige Aufnahmen zu unterschiedlichen Zeiten der Rahtakelage-MontageEiner der drei Masten ist fertig verspannt, der Rest nur mit den dicken Fäden grob fixiert

Einige Momentaufnahmen der langen Bauphase: Blick auf die Bordglocke (aus der Restekiste), die selbstgestaltete Galionsfigur und die modifizierten Segel

Einige Momentaufnahmen der langen Bauphase: Blick auf die Bordglocke (aus der Restekiste), die selbstgestaltete Galionsfigur und die modifizierten Segel 

Bemalt wurde das komplette Schiff noch vor dem Anbringen der Takelage mit matter Farbe aus der Spraydose und matten Revellfarben. Sämtliche Alterung wurde durch das Trockenmalverfahren und Washing mit stark verdünnter Farbe angebracht. Sowohl der selbstmodellierte Totenkopf (aus selbsttrocknender Knete) als auch das Heck wurden mit Metallketten detailliert. Die Metallkette ist günstiger Modeschmuck und wurde mit matter Revellfarbe „gealtert“. Die Kanonenkugeln entstanden aus lackierten Zuckerkugeln, die eigentlich aus dem Backzubehör stammen.

Die Galionsfigur wurde aus selbsttrocknender Knete gefertigt und sorgt für ein individuelles Erscheinungsbild des 1:72-Riesen
Die Galionsfigur wurde aus selbsttrocknender Knete gefertigt und sorgt für ein individuelles Erscheinungsbild des 1:72-Riesen

Die Figuren

Die Figuren stammen aus dem Onlineshop von Germania Figuren aus dem print-on-demand Set „Piraten der Karibik – Schiffsgeschütz 1:72“ sowie dem Set „Piraten der Karibik 1:72“ und wurden bereits von den Druckästen befreit geliefert. Die Qualität ist hervorragend, allerdings teilweise so filigran, dass einige Schwerter und Degen bereits abgebrochen sind. Diese mussten dann durch Sekundenkleber verstärktes Papier ersetzt werden.

Zwei der Piraten entstanden durch Umbauten. Man beachte die kleine Pfeife, den scratch gebauten Papagei und den Piratenhut aus AlufolieBlick auf die von Hand bemalten und hervorragend detaillierten 1:72 Piraten von Germania FigurenIn den wenigen Figuren wurden eigentlich so gut wie alle Piraten-Klischees bedient. Die Waffen überlebten den Versand nicht und wurden durch Alufolie ersetztBemalt wurden die Figuren mit matten Revellfarben und dem PinselUnd so sehen die Figuren dann an Bord der Black Skull aus - Blick auf die Jagdkanone

Zwei der Piraten entstanden durch Umbauten. Man beachte die kleine Pfeife, den scratch gebauten Papagei und den Piratenhut aus Alufolie

Zwei der Piraten entstanden durch Umbauten. Man beachte die kleine Pfeife, den scratch gebauten Papagei und den Piratenhut aus Alufolie 

Bemalt wurden die Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die Figuren haben sehr tolle Posen und passen sich sehr gut im Schiffsmodell ein. Die anderen beiden Figuren stammen von Preiser und vom Kleinserienhersteller Schilling Miniatures aus dem Weißmetall-Figurenset „Latrine 1:72“. Diese beiden Figuren wurden starken Umbauten unterzogen. So erhielt eine der Figuren eine Pfeife aus gezogenen Gussästen, die andere einen Papagei und einen Rüschenkragen aus Papier. Ebenso erhielt der Pirat mit dem Papagei einen neuen Piratenhut aus dünner Metallfolie und einem Stück Kunststoff. Die Schwerter bzw. die Pistolen der beiden Umbauten entstanden aus dünner Alufolie und gezogenen Gussästen. Der Kopf des Papageis entstand, wie schon die Kanonenkugeln, aus bemalten Zuckerkugeln aus dem Backzubehör.

Blick auf die beiden Piraten im AusguckEiliges Treiben an Deck - man beachte die Kanonenkugeln aus lackierten ZuckerperlenEin weiterer Seemann macht sich auf den Weg in Richtung AusguckGeladen und bereits zum feuern!Auf Piratenschiffen war es nicht unüblich, Piratinnen an Bord zu haben

Blick auf die beiden Piraten im Ausguck

Blick auf die beiden Piraten im Ausguck 

Piratenschiff „Black Skull“

Theo Peter

Publiziert am 16. Mai 2025

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