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Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

Teil 1 - Bemalung und Takelage

von Karsten Böcker (1:72 Revell)

Wer kennt die Erzählung von Stevenson "Die Schatzinsel" nicht, wer hat als Junge nicht tolle Geschichten von Seeräubern und deren Schätzen geliebt? Deshalb schaute ich mir mal die Serie "Blacksails" an.

Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

Dort wurde ich dann inspiriert zum Bau des Piratenschiffes. Die Fernsehserie "Blacksails" besteht aus vier Staffeln. In ihr wird die Vorgeschichte von Stevensons Erzählung "Die Schatzinsel" dargestellt, allerdings sehr ausführlich und für Erwachsene. Interessant ist natürlich, wer Kapitän Flint ist. Wie aus John Silver der legendäre Long John Silver wurde, den wir alle als Schiffskoch kennen. Und so ganz nebenbei haben sich die Filmemacher auch gut mit der Geschichte der Piraterie in der Karibik auseinandergesetzt.

Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

Ich habe mich also nach einem guten Bausatz eines solchen Schiffes umgeschaut und bin bei Zvezda/Revell fündig geworden. Ein echtes Holzschiff von Kiel auf wäre bestimmt auch sehr schön gewesen, aber der Bau hätte Jahre gedauert.

Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

Der Bausatz wurde bereits von Thomas Hofmann auf Modellversium.de besprochen, hier der Link. Der Besprechung kann ich ohne Wenn und Aber zustimmen.

Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

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Für dieses Modellschiff gibt es aber leider kein historisches Vorbild, über das man erzählen könnte. Es stellt aber offensichtlich ein Segelschiff aus dem 18. Jahrhundert dar. Der Bauzustand, der mir vorschwebte, war der Zeitraum, bevor es von Piraten geentert wurde - und es sollte schwimmfähig sein.

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Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

 

Um es schwimmfähig zu bauen, räumte ich innen im Rumpf so viel wie möglich an Gewicht heraus. Ein Stahlkiel wurde aus früheren Erfahrungen unten angeschraubt. Vorweg: Es hat funktioniert, das Schiff schwimmt dadurch stabil. Im Rumpf wurde an sechs Stellen das Gewicht zum stabilen Schwimmen gleichmäßig austariert.

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Der Bausatz zeigte sich hochdetailliert und mit feiner Holzstruktur gestaltet, und der Bau verlief auf Grund hoher Passgenauigkeit problemlos. Allerdings habe ich die schweren Plastiksegel weggelassen. Wenn jemand diesen Bausatz mit gesetzten Segeln bauen möchte, würde ich ihm einen sehr leichten, dünnen Baumwollstoff empfehlen. Aus diesem kann sehr gut auf der Nähmaschine mittels Naht nach Vorzeichnung am Segel eine passende Struktur erzeugt werden. Das hat erstens viel weniger Gewicht und sieht einfach besser aus.

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Die Bemalung war unproblematisch und die Takelage wurde mit Hilfe von diversen Fachbüchern aus dem Holzschiffsbau bewerkstelligt. Die Blöcke aus dem Bausatz habe ich genauso verwendet wie zusätzliche Blöcke aus Echtholz aus dem Holzschiffsmodellbau. Eine Rah mit Takelwerk wurde am Bugspriet hinzugefügt.

Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

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Hilfreich bei der Bemalung war auch beim Heckspiegel der Umstand, dass die Verzierungen teilweise separat angemalt und später dann angebaut werden konnten.

Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

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Für das stehende Gut (die stabilisierenden Verspannungen) kamen drei verschieden starke Takelgarne zum Einsatz, für das laufende Gut (alles was der Steuerung dient) waren es vier verschiedene Stärken des Garns. Das im Bausatz beigefügte Garn habe ich nicht verwendet, sondern im Haushaltsbedarf größere Rollen mit verschiedenen Stärken gekauft.

Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

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Die Rahen mit ihren gerefften Segeln wurden in unterer Stellung fixiert. Die gerefften Segel entstanden aus stark verdrehtem leichtem, dünnem Baumwollstoff, der mit Weißleim getränkt wurde. Als dieser dann Tage später getrocknet war, konnten die Segel in der richtigen Länge gekürzt und an die passende Rah angeschlagen werden.

Segelschiff, 18. Jahrhundert (späteres Piratenschiff)

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Der Bau dauerte den ganzen Sommer 2022 mit einer Bauunterbrechung und wurde vom Anfang Winter 22/23 bis Winter/Frühjahr 2023/24 bewerkstelligt.

Bilder vom fertigen Schiff folgen demnächst in Teil 2.

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Karsten Böcker

Publiziert am 23. November 2024

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