Kirovvon Martin Kohring (1:700 Trumpeter)Das OriginalDer Kreuzer ADMIRAL USAKOV (Ex Kirov) lief als einer von vier Kreuzern der ADMIRAL USAKOV-(Ex-KIROV) Klasse (24'800 ts) vom Stapel und gehört zu den derzeit stärksten Kriegsschiffen der Welt. Das Typschiff, die ADMIRAL USAKOV, gelangte 1980 zur Flotte, gefolgt von ADMIRAL LAZAREV (Ex-FRUNZE) und ADMIRAL NACHIMOV (Ex-KALININ) jeweils in Zeitintervallen von 4 Jahren. Die letzte Einheit, die PETR VELJKIJ (Ex-JURIJ ANDROPOV), stieß nach ihrer Ausrüstung 1993 zur Flotte. Jedes dieser Schiffe führt unterschiedliche Waffen- und Elektronik-Systeme mit sich. Grundsätzlich besteht aber die Bewaffnung aus 20 SSM SS-N-19 "Shipwreck", zwölf weitreichenden SAM-Senkrechtstartschächten für SA-N-6 "Grumble" (96 Fk), vier SAM-Doppelstartern für SA-N-4 "Gecko" (40 Fk mittlerer Reichweite), 16 SAM-Senkrechtstartschächten für SA-N-9 (128 Fk kurzer Reichweite), zwei 100-mm-Geschützen, acht 30-mm-"Gatling"-CIWS (oder statt dessen sechs CADS-1-CIWS, kombiniert aus einem 30-mm-CIWS und zwei SAM-6fach-Startern für SA-N-11), an U-Jagd-Raketenwertern aus je einem RBU 12000 und 6000 sowie zwei RBU 1000, zehn 533-mm-U-Jagd-Torpedorohren und zwei Hubschraubern Ka-27 "Helix A". Für die SSM SS-N-19 wird ein dritter Hubschrauber vom Typ Ka-25 "Hormone B" zur Zielinformation über den Horizont hinaus (OTH) mitgeführt. ADMIRAL USAKOV und ADMIRAL NACHIMOV wurden der Nordflotte zugeteilt, ADMIRAL LAZAREV zur Pazifikflotte. Die Antriebsanlage besteht aus dem CONAS-System (Atom- und Dampfantrieb). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 35 kn und die Kernreaktoren verleihen den Schiffen einen ziemlich uneingeschränkten Aktionsradius. Diese Schiffe hätten eine ideale Sicherung für die neuen Träger bedeutet, könnten aber auch als Führungsschiffe im Zentrum einer Kampfgruppe zur Überwasserkriegführung eingesetzt werden. Die Fülle der Luftabwehr-Systeme gibt diesen Schiffen eine tatsächliche Chance, stärksten Angriffen entgegen zu treten. Technische DatenAllgemeine Daten:
Das ModellIn Kooperation mit Pit-Road hat Trumpeter alle vier Einheiten der Kirov-Klasse herausgebracht. Die unterschiedlichen Ausrüstungszustände der verschiedenen Schiffe wurden in jedem Bausatz berücksichtigt. Wahlweise kann eine Wasserlinienversion oder ein Schiff mit Vollrumpf gebaut werden. Der Schiffskörper und die Aufbauten sind sehr gut wiedergegeben, allerdings weicht der hohe Aufbau mit den Abgasöffnungen hinter der Brückensektion gegenüber Originalfotos leicht ab. Er läuft nach oben hin pyramidenförmig spitz zu und ist dann viel zu schmal. Ein weiterer Minuspunkt ist, dass das Deck aus zwei Teilen besteht und so einen Stoß bei der Montage bildet, der zu verspachteln und zu verschleifen ist, was zum Verlust der erhabenen Decksgravur führt. Weiterhin haben alle Aufbauten das gleiche Problem. Sie bestehen aus einem Sockelteil an das man die Seitenwände aufkleben muss, was auch wieder auf der Oberseite zu Spachtel- und Schleifarbeiten führt. Ansonsten ist der Bausatz sehr detailliert. Die BauphaseDas Modell wurde von mir gleich nach dem Erscheinen des Bausatzes im Winter 2003 fertiggestellt. Der Zusammenbau erfolgte in sinnvollen Baugruppen, damit vernünftig lackiert werden konnte. Zuerst bekam der Rumpf die Wasserlinenplatte, die entsprechend abgespachtelt und verschliffen wurde. Dann wurden die Aufbauten mit der oben beschriebenen Nacharbeit zusammengebaut, mit den entsprechenden Relings versehen und zuerst mit dem Decksrot lackiert. Danach erfolgte das Maskieren der Decksteile und eine Lackierung in Hellgrau. Alle Kleinteile wurden entgratet und auf Zahnstocher gesteckt oder an später nicht sichtbaren Stellen auf Gussäste aufgeklebt. Die FotoätzteileDie Ätzteile entstammen dem hervorragenden Satz für die Kirov-Klasse von WEM. Hier finden sich der Träger am Schornsteinaufbau, alle Radargeräte, die Relings und Sicherheitsnetzte am Helideck, verschiedene Antennen, die beiden Krankabel sowie das Fangnetz auf dem Helideck. Dieses werde ich nicht noch einmal verwenden, da es sehr engmaschig ist und sehr prominent auf dem Helideck aussieht. Die BemalungDie Bemalung erfolgte mit den Farben von WEM "moderne russische Marine". Das Decksrot wurde so aus der Dose verwendet, das Hellgrau wurde ein wenig mit Weiß aufgehellt. Zum Anbringen der Decals und zum Kaschieren der Trägerfilme wurden alle entsprechenden Bereiche mit Glanzklack vesehen, dann die Decals aufgebracht, wiederum mit Glanzlack versiegelt und zum Schluss mit Mattlack übergenebelt. Mit den klaren Lacken von Humbrol kam ich am besten zurecht. Die Decals auf dem Helideck bekamen zusätzlich nach dem Aufbringen einen Schuss Decalweicher, um sich an die Decksstruktur anzupassen. SonstigesDa auf Originalfotos Schiffe der russischen Marine im Einsatz stets etwas "rottig" aussahen, was sich extrem an der Bordwand zeigte, wurden diese Bereiche entsprechend mit verdünnter dunkelgrauer Farbe dargestellt und das Ganze noch trockengepinselt. Ebenso wurden alle Kanten der Aufbauten mit hellerem Grau als die Aufbautenfarbe zusätzlich trockengemalt. Die Antennen wurden mit gezogenem Gussast erstellt, was sich jetzt nach 3 Jahren und diversen Ausstellungen als nicht so optimal herausstellte, da sich die eine oder andere Antenne mittlerweile verbogen hat. Das DisplayDas Display ist für staubfreie Lagerung und zum besseren Transport auf Ausstellungen hergestellt worden. Auf eine MDF-Platte, die an den Kanten umlaufend eine Fase bekam, wurde eine Sperrholzplatte, die mit blau-schwarzem Hammerschlaglack bepinselt wurde, verdübelt aufgeklebt. Auf diese Platte wurde Silikon aufgebracht und mit Hilfe einer Rumpfschablone der Bereich des Schiffes ausgespart. Dann wurden in das noch nicht ausgehärtete Silikon mit einem Löffel Wellen modelliert. Bugwelle und Hecksee wurden mit weißer Farbe trockengemalt. Zum Staubschutz hatte ich mir aus zugeschnittenen Plexiglasscheiben eine Haube gebaut, die nun über die hochstehende Sperrholzplatte deckungsgleich übergestülpt wird. Fazit:Wer die Hürden umschifft und alle Bereiche die Fugen bilden entsprechend spachtelt und schleift, bekommt schon aus der Schachtelt gebaut ein prima Modell eines interessanten Schiffes. Für mich reichte der einfache Look nicht aus, da das von mir OOB gebaute Schwesterschiff Frunze meinen Vorstellungen nicht mehr entsprach, so dass ich noch die Ätzteile von WEM verwendete und so damals ein für mich optimales Ergebnis erhielt. Vielleicht würde ich heute das eine oder andere anders machen, da ich gerade in Punkto Alterung inzwischen einige Techniken hinzugelernt habe. Martin Kohring, Publiziert am 17. Oktober 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |