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Petr Velikiy

siebenhundertfach verkleinert - Ausflug in den Mikro-Maßstab

von Alexander Jost (1:700 Dragon)

Petr Velikiy

Die Petr (Pyotr/Piotr) Velikiy (Peter der Große) gehört zu den vier riesigen Raketenkreuzern der russischen Seestreitkräfte der sogenannten "Kirov"-Klasse. Diese Schiffe haben eine Länge von etwa 251, einen Tiefgang von 9 Metern und sind mit etwa 600 Mann besetzt. Sie sind mit einem leistungsstarken kombinierten Nuklear-Dampf-Antrieb ausgestattet, der das Schiff auf etwa 31 Knoten bei einer Verdrängung von 28.000 Tonnen Wasser mit etwa 70.000 PS beschleunigt.

Diese stählernen, schnittigen Kolosse stammen entwicklungstechnisch noch aus dem "Kalten Krieg" und sind zur taktischen Bekämpfung gegnerischer Luft- und Seestreitkräfte mit im Rumpf untergebrachten Raketen vorgesehen, anders als beispielsweise die strategischen U-Boote, die mit Interkontinentalraketen weitreichend strategische Landziele bekämpfen sollen.

Petr Velikiy

Petr Velikiy

Das Schiff führt unterschiedliche Waffen- und Elektronik-Systeme mit sich. Die Bewaffnung besteht aus 20 Schiff-Schiff-Raketen (Ship to Ship Missiles, SSM) SS-N-19 "Shipwreck", zwölf weitreichenden Boden-Luft Senkrechtstartschächten (Surface to Air, SAM) für SA-N-6 "Grumble" (96 Flugkörper, FK), vier SAM-Doppelstartern für SA-N-4 "Gecko" (40 FK mittlerer Reichweite), 16 SAM-Senkrechtstartschächten für SA-N-9 (128 FK kurzer Reichweite), ein 130-mm-Zwillings-Mehrzweck (Double Purpose-, DP-)Geschütz, sechs CADS-1-Nahbereichsverteidigungssystemen (Close-In Weapon System, CIWS), kombiniert aus einer 30-mm-CIWS "Gatling"-Kanone und zwei SAM-6fach-Startern für SA-N-11. Außerdem können U-Jagd-Raketenwerfer und U-Jagd-Torpedorohre eingesetzt werden.

Petr Velikiy

Petr Velikiy

Das Schiff verfügt über zwei Bord-Hubschrauber Ka-27 "Helix A". Für die SSM SS-N-19 wird ein dritter Hubschrauber vom Typ Ka-25 "Hormone B" zur Zielinformation über den Horizont hinaus (OTH) mitgeführt.

Mittlerweile ist nur noch die Petr Velikiy als einzig einsatzbereiter der vier mächtigen Raketenkreuzer übriggeblieben. Die „Admiral Nakhimov“ (ex „Kalinin“) wurde im Herbst 2014 in Sewerodwinsk eingedockt und soll modernisiert werden. Die „Admiral Lazarev“ (ex „Frunze") ist außer Dienst gestellt und wartet auf Instandsetzung, die "Admiral Ushakov“ (ex „Kirov“) soll abgewrackt werden.

Petr Velikiy

Petr Velikiy

Das Modell

Für dieses Projekt im "Micro-Maßstab" 1:700 nutzte ich den Dragon-Bausatz Pyotr Velikiy Russian Battle Cruiser Premium Edition, dazu Ätzteile von White Ensign Models (WEM, No. PE 751) aus Kalifornien, und die Schiffsbesatzung von Eduard (No. 17502). Die Ätzteile sind 'ne Wucht. Sowohl diejenigen von Dragons Premium Edition, aber insbesondere die kalifornischen werten das Modell ganz immens auf, was vor allem deutlich wird, wenn man das fertige Schiffchen mit Fotos eines "aus der Schachtel" (out of the box - ootb) erstellten Modells ohne hinzugefügte Ätzteile vergleicht. Fotos eines sehr sauber ootb gebauten Modells kann man beispielsweise hier in der Vorstellung der aktuellen Revell-Variante (No.05151) auf Modellversium oder auf der Website von Revell sehen.

Ich habe bei den außenliegenden Relingverläufen die hauchdünnen, geätzten Relingsegmente von Dragon den WEM-Teilen vorgezogen, weil sie an Filigranität nicht zu übertrumpfen sind. Die Ätzteile von WEM wiederum kamen schwerpunktmäßig für die Radaranlagen/ Rumpfaufbauten, Treppen und zur Detaillierung der Ka-27 zum Einsatz.

Um das aktuelle Erscheinungsbild des großen Originals möglichst "echt" im Mini-Maßstab abzubilden, wurden zahlreiche Detailfotos und Standbilder aus Filmsequenzen im Internet ausgewertet. Am Modell sind die zahlreichen hinzugefügten Ätzteile, Drahtabschnitte (als Antennen) und dünne Plastikkarte für zusätzliche Plattformen, die der Bausatz ootb nicht vorsah, erkennbar. Die Besatzung in Form der winzigen Ätzteil-Figürchen von Eduard bringt ein wenig Leben an Deck.

Petr Velikiy

Petr Velikiy

Bau und Bemalung:

Der Dragon-Bausatz und das Zubehör Die Ätzteile: oben von Dragon als Bausatzbeigabe, unten von WEM aus Kalifornien.Die WEM-Teile (oben) sind meist filigraner als diejenigen von Dragon (unten).Dank Uschi van der Rosten konnte/durfte ich auch ultradünnes Nylongarn (dünner als 0,1mm) verbauen, was als Flaggenleinen dient. Au weia, war das 'ne Fummelarbeit...Erneut: das Verbauen von ultradünnem Nylongarn, befestigt mit Sekundenkleber.Insbesondere die Reling-Abschnitte sind einfacher zu befestigen, wenn man sie vorher an die Klebestelle anpasst und in entsprechende Form bringt.Insbesondere die Reling-Abschnitte sind einfacher zu befestigen, wenn man sie vorher an die Klebestelle anpasst und in entsprechende Form bringt.Insbesondere die Reling-Abschnitte sind einfacher zu befestigen, wenn man sie vorher an die Klebestelle anpasst und in entsprechende Form bringt.Bei kleineren Teilen eignet sich eine Flachpinzette mit sauber verschliffenen Kanten sehr gut. Zum Biegen der flächigen Ätzteile nutzte ich die Biegehilfe für Ätzteile von RP TOOLZ. Erste Airbrush-Lackierung mit der Hauptfarbe (mit Weiß aufgehelltes Revell Hellgrau 374 Aqua Colors).Die Decksoberfläche erhielt einen Farbauftrag aus einer Mischung von Revell Aqua Colors 382 (2 Teile), 37 (3), 04 (1) und einem Schuss hellroter Acrylfarbe.Die beidseitigen Grätings im Rumpf wurden verschlossen und verschliffen, eine kleine Auslassbohrung angebracht.Die Diorama-Basis (Acryl-Trumpeter-Vitrine für Schiffsmodelle 1:700) wurde mit weißer Acryl-Abtönfarbe betupft, mit Hellblau grundiert und vor Aufbringen des Schiffsrumpfes konturmäßig ausgebessert.Die Bugwelle wurde mit transparenter Acrylpaste ausgeformt. Ist erst durchgehend weiß, trocknet dann aber transparent. Weiße Farbe als Gischt oben drauf - fertig!

Der Dragon-Bausatz und das Zubehör

Der Dragon-Bausatz und das Zubehör  

Der kleine Kamov Ka-27 Brummer.Und, nein, die am Original erkennbaren Höcker von ECM-Sensoren und sonstigen Apparaten an der Rumpfaußenseite sowie das Pitot-Rohr habe ich nicht dargestellt.Aaaaantreten! Die Mannschafft wird nun eingeschifft. Zahlreiche kleine Matrosen und Bordpersonal sind zur Musterung bereit. Petr VelikiySie alle erhalten die für den Decksdienst vorgeschriebenen Rettungswesten in orangener Farbe.Dank meiner zuverlässigen Ätzteilschere von XURON ist es ein Kinderspiel, sie aus ihrem Metallkäfig der Ätzteilplatine zu befreien und sie fröhlich zur weiteren Verarbeitung in die Freiheit purzeln zu lassen. Die Figürchen habe ich einfach mit ihren 'Füßen' in dickflüssigen Sekundenkleber getaucht und angepappt. Die Klebespuren an Deck habe ich mit einer dünnen Metallnadel bzw. Zahnstocher entfernt.

Der kleine Kamov Ka-27 Brummer.

Der kleine Kamov Ka-27 Brummer. 

Weitere Bilder und Details

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Fazit:

Der Bau eines solch filigranen Modells war für mich wirklich grenzwertig, weil es tausend Gelegenheiten gab, den Bausatz durch Unachtsamkeit zu zerstören (Schusseligkeit, Verlust von Kleinteilen, zu heftiges Aufbringen von Farbe und/oder Klebstoff, ...). Aber das zu umschiffen ist ja eben die Herausforderung (kleines Wortspiel ;-).

In jedem Fall war der Bau eine Erfahrung wert, denn Detaillierung und Farbgebung geben doch mehr her, als ich anfangs dachte. Allerdings sind gerade bei Schiffen Foto-Ätzteile unverzichtbar.

Quellenverzeichnis:

 Modellversium.de, Wikipedia, steelnavy.com

Dezember 2017

Alexander Jost

Publiziert am 09. Januar 2018

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