1987 Pro Stock ThunderbirdNHRA, “Motorcraft”, Bob Gliddenvon Thomas Lutz (1:24 Revell)Nach vielen Jahren Plastikmodellbau in meinem Spezialgebiet NASCAR musste mal ein wenig Abwechlsung in den Hobbyraum. Vor den Stock Cars hatte ich lange Zeit US-Trucks gebaut und sporadisch wird ab und zu auch noch einer fertig. Dem Maßstab 1:24 wollte ich treu blieben und so entstand die Idee, Rennwagen aus anderen Rennserien zu bauen, allerdings immer nur ein Auto aus jeder der verschiedenen Motorsportserien. Zwanzig Modelle sind bereits in Modellversium zu sehen:
Der neue Baubericht bleibt, wie die vorangegangene Vorstellung in der NHRA (National Hot Rod Association), allerdings in einer anderen Klasse. Ein Pro Stock Dragster hat eine Karosserieform, die einem serienmäßigen zweitürigen Coupe nachempfunden ist. Die Fahrzeuge sind auf Gitterrohrrahmen aufgebaut, müssen funtkionstüchtige Türen haben und Karosserie und Motor müssen vom gleichen Hersteller sein. In den aktuellen Regeln sind konventionelle 8-Zylinder Motoren mit untenliegenden Nockenwellen und zwei Ventilen pro Zylinder erlaubt. Der Hubraum liegt bei maximal 500 Cui (8.193 ccm) und das Mindestgewicht beträgt inklusive Fahrer 1.066 kg. In der IHRA sind sogar 800 Cui (13 Liter) Hubraum erlaubt mit bis zu 1.400 PS. Bob Glidden (1944 – 2017) aus Whiteland, Indiana, dominierte die NHRA Pro Stock Saison 1987. Er gewann acht von 14 Events, war zehn mal im Finale und gewann 42 Fahrduelle. Damit gewann er seine dritte Meisterschaft in Folge. Mit zehn Meistertiteln und insgesamt 85 gewonnenen NHRA-Events lag er in der ewigen Bestenliste hinter John Force, Warren Johnson und GregAnderson auf Platz 4. In die Motorsport Hall of Fame America wurde er 1994 aufgenommen, in die International Motorsports Hall of Fame im Jahr 2005. Der Revell-Bausatz No. 7167 aus dem Jahr 1988 erlaubt den detailgetreuen Zusammenbau des Bob Glidden Ford Thunderbird, wie er ihn seit 1984 einsetzte. Der Zusammenbau gestaltete sich bei einigen vagen Abbildungen in der Bauanleitung mit einigem Stirnrunzeln und die alten Decals, immerhin 35 Jahre alt, konnten nicht mehr wirklich überzeugen. Während der Endmontage gab es diverse Piep-Piep-Piep (Zensur)-Flüche und grausame Verwünschungen z.B. beim Versuch, die dickwandigen, verchromten Scheinwerfergehäuse in viel zu schmale Öffnungen zu quetschen. Letztendlich wurden die Gehäuse zu Flugobjekten, mit Mach 3 direkt aus verklebten Fingern in den Mülleimer. Da die Scheinwerfergläser, wie beim Original auch, zum Teil Schwarz getönt und die Seitenblinker mit gelber Glasmalfarbe bemalt wurden, bemerkt kein Mensch, dass eigentlich die Gehäuse dahinter fehlen. Die Aufhängung der Vorderräder konnten nicht wirklich überzeugen und die Räder standen etwas „gagelisch“ (Hess. Dialekt = schief, wackelig, unsicher) auf der Fahrbahn, also wurden sie festgeklebt. FazitEin interessantes Modell, aber bitte kein zweites mal... Thomas Lutz, Publiziert am 27. Juni 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |