1999 Pontiac Grand PrixNASCAR, #93 “Amoco Ultimate“, Dave Blaneyvon Thomas Lutz (1:24 Revell)
Als Sponsoren bei NASCAR traten unzählige Unternehmen aus allen erdenklichen Branchen mit allen möglichen Produkten auf. Von Army bis Zahnpasta gab es in über 60 Jahren Stock Car Motorsport alles Erdenkliche, Kurioses, soziales Engagement bis hin zu Promotion von Kinofilmen und Musikern oder dem Spirit of America Patriotismus nach Nine-Eleven.
Die Hersteller traten nur sehr selten selbst direkt als Sponsoren auf oder aber mit Zubehörmarken wie Goodwrench Service, Quality Care Parts oder Dodge Dealers.
Am Naheliegensten waren natürlich aber Produkte für Autos wie Werkzeuge, Tuning, Zubehör und logischerweise Betriebsstoffe. Die Anbieter von Motorenölen waren immer stark als Sponsoren vertreten. Bis 2003 war der offizielle Lieferant für Motorenöl bei NASCAR die Marke Union 76, ab dann übernahm Mobil1 diese Aufgabe. Langjährige Hauptsponsoren waren z.B. STP, Valvoline, Texaco Havoline, Pennzoil, Castrol GTX und Quaker State. Die Mineralölkonzerne selbst bzw. ihre Markennamen für Gasoline (dt. = Benzin) waren weniger vertreten. Phillips66, Sunoco und Exxon noch häufiger als z.B. nur sporadische Sponsorships von Shell, BP, Chevron oder Conoco.
Die bekannte Ausnahme von der berühmten Regel war das Sponsoring von Amoco Oil mit Ultimate Gasoline ganzjährig für die Saisons 2000 und 2001 bzw. bereits fünf Rennen in der Saison 1999 für das Team von Bill Davis Racing. Der Wagen mit der #93 wurde mit mäßigem Erfolg von Dave Blaney gefahren. In der Winston Cup Meisterschaft schaffte er es 1999 nur auf Rang 51, im Millenium auf Position 31 und im Jahr 2001 auf Platz 22, in all diesen Jahren ohne einen einzigen Rennsieg und auch ohne eine Top5 Platzierung. Für die Autos von 1999 und 2000 gab es jeweils Decals von Slixx, die sich lediglich darin unterschieden, dass auf dem Millenium Pontiac unter dem Schriftzug „Ultimate“ noch zusätzlich der Nebensponsor „Siemens“ dabei war. Die Grundfarbe des Grand Prix war Schwarz mit blauem, weißen und roten Streifendesign an den Seiten und weißem Heck. Auf dem Decalsheet gab es nur den blau-weiß-roten Streifen für den Frontspoiler. Alle anderen Farbflächen waren selbst zu lackieren. Nicht gerade einfach, eine 4-Farb Lackierung zu zaubern, da es keine genauen Referenzpunkte gab und man nach Vorbildphoto arbeiten musste.
Von zehn Modellen gehen bei mir meistens neun Stück fertiggebaut über den Hobbytisch mit jeweils nur einem Mißgeschick. Eine Farbnase im Lack, meistens genau da wo man es am ehesten sieht; Weißbeschlag vom Kleber, nicht am Rand der Windschutzscheibe, sondern mitten drauf; Decalrisse ausgerechnet auf der Dachnummer anstatt an den Seiten; Farbabplatzer beim Abkleben für zweifarbige Lackierungen, dann meistens in der besser zu sehenden hellen Farbfläche anstatt im dunklen Feld; gebrochene Achsen an der filigranen Vorderradaufhängung usw. usw. usw.
Das zehnte Modell hat dann oft zwei kleine Mißgeschicke gleichzeitig von den o.g. Beispielen. Aber das ist ja nicht so schlimm, weil es ist ein Hobby zum Relaxen, es soll nur Spaß machen und ist keine Auftragsarbeit, die bezahlt werden muss.
Der #93 Amoco Pontiac wollte aber wohl das Ausnahmemodell einer weiteren Dekade sein, denn hier kam alles zusammen, angefangen bei dicken Farbnasen, über Lackausbrüche, Sprühvernebelung bis hin zu Decalrissen und Kleberklecksen. Trotzdem kein Grund, dieses Modell nicht auch zu präsentieren, denn perfekt muss Modellbau zum Spaß auch nicht sein, oder? Thomas Lutz, Publiziert am 01. Juli 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |