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Mitsubishi SH-60J Seahawk

von Roland Sachsenhofer (1:48 Italeri)

Mitsubishi SH-60J Seahawk

Italeri bietet mit diesem Bausatz eine interessante Variante der bekannten Seahawk-Baureihe.

Seit Anfang der 1990er Jahre wird die SH-60J bei Mitsubishi in Lizenz gebaut, gut hundert Maschinen sind für die JSDF zur bordgestützten Seeraumüberwachung gefertigt worden.

Mitsubishi SH-60J Seahawk

Die verkleinerte Variante der SH-60J steht bei Italeri sicher in größeren Stückzahlen in Produktion, allerdings ist diese mit Vorsicht zu genießen.

Zum einen betrifft das den Teileaufbau. So wird etwa der bordgestütze Charakter der Seahawk in nur unbefriedigender Weise modellbauerisch umgesetzt. Schön wäre etwa ein beiklapparer Heckrotor gewesen. Zwar kann man die Hauptrotorblätter ganz nett zusammenfalten, dafür gibt es aber keine Bauteile für die Verankerung der Rotorblätter am Rumpf, auch die Bauanleitung geht nicht näher auf diese Option ein. Insgesamt illustriert dieser Bausatz die Politik mancher Hersteller, aus einer Grundform möglichst viele Varianten eines Typs herauszuschlagen. Dementsprechend ist man hier auch aufgefordert, jede Menge Bohrungen am Rumpf vorzunehmen, über die richtige Position gibt die Bauanleitung leider oft nur ungenaue Angaben.

Mitsubishi SH-60J Seahawk

Zum anderen hat Italeri hier unglaublich ungenau bemessene Teile in die Schachtel gelegt. Vor allem betrifft dies die Teile der vorderen Cockpitstruktur, das Problem zieht sich aber als roter Faden in allen Baugruppen durch. Die obere Cockpitrahmung ist um einiges zu groß, um auf die filigranen Fensterstreben zu passen - die ihrerseits in ihrer Dimensionierung nicht wirklich viel mit der anschließenden Rumpftür zu tun haben...

Was mich auch gewundert hat: keine, buchstäblich keine der zahlreichen Auswüchse, Radarpots, Radverkleidungen etc., welche die Rumpfflanken zieren und als Einzelbauteile hier anzubringen gewesen sind, haben in ihrem Durchmesser zum Radius des Rumpfes gepasst. Jedes einzelne Bauteil musste daher geklebt, gefillert, geschliffen und versäubert werden. Alles in allem sind das unnötige und unbefriedigende Arbeiten, die mich manchmal an ein jähes Ende des so unnötig komplizierten Helis denken haben lassen...

Mitsubishi SH-60J Seahawk

Die Seahawk wurde aus der Schachtel gebaut - soweit diese Bezeichnung bei dem heftigen zusätzlichen Aufwand, das Modell überhaupt fertig zu stellen, noch angebracht ist. Zusätzlich bekamen die Sitze noch Ätzteil-Gurte spendiert, auch wurde der Rotorkopf mit Kupferdraht etwas detailliert.

Mitsubishi SH-60J Seahawk

Bevor ich hier lange jammere: wer an den vielen Fallstricken und Ungenauigkeiten, die dieser Bausatz mit sich bringt, interessiert ist, kann hier meinen ausführlichen Baubericht durchsehen.

Gibt es auch Positives zu berichten? Hier sind sicher der recht günstige Preis, die Variantenauswahl und die leidlich verwendbaren Decals anzuführen, recht viel mehr will mir allerdings nicht einfallen...

... doch, eines: das Erfolgserlebnis, ein derart verkorkstes Modell doch noch fertig gebracht zu haben.

Für Fragen und Anmerkungen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at

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Mitsubishi SH-60J Seahawk

 

Roland Sachsenhofer

Publiziert am 11. November 2009

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